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Flucht in die rote Welt

Flucht in die rote Welt

Titel: Flucht in die rote Welt
Autoren: John D. MacDonald
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ganz schön zur Last gefallen sein. Und – vielen Dank, daß du mir die Gelegenheit zum Ausschlafen gegeben hast. Ich muß jetzt wirklich gehen.«
    »Oh, nicht bevor dir Joseph unsere Idee verraten hat.«
    »Idee?«
    »Komm, Liebes. Wir wissen, daß du keine festen Pläne für die Zukunft hast. Das hast du uns selbst erzählt.«
    »Wirklich? Ich werde mir eben etwas suchen ...«
    »Vielleicht hast du es schon gefunden, Kirby. Du hast ein paar Eigenschaften, die Joseph und ich gebrauchen könnten. Du machst einen guten Eindruck, Liebes. Du siehst anständig, ernsthaft, verläßlich und vertrauenswürdig aus. Bei den meisten Leuten ist das eine falsche Fassade. Aber bei dir nicht, Liebes.«
    »Wie bitte?«
    »Und du kannst so loyal sein. Ich bin sicher, daß dein Onkel Omar das weidlich ausgenutzt hat. Er hat dich ausgebildet. Und wirklich gute Leute sind heutzutage so schwer zu finden. Außerdem warst du in vielen Ländern unterwegs. Wir haben kleine Probleme, bei denen du uns helfen könntest.«
    »Welche Art von Problemen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Da wäre schon mal das eine: Wir besitzen ein hübsches kleines Schiff, die Prinzessin Markopoulo. Sie ist in Panama registriert. Unserer Meinung nach betrügen uns der Kapitän und der Vermittler. Die Gewinne sind so gering. Du könntest als mein Sonderbeauftragter an Bord gehen und herausfinden, was an der Sache nicht stimmt. Es gibt immer wieder Schwierigkeiten dieser Art. Und wir haben keine Lust, unser schönes Leben hier aufzugeben und sie selbst in Ordnung zu bringen. Für dich wäre es eine nette Beschäftigung. Und wir zahlen nicht schlecht. Mindestens das Doppelte von dem, was Onkel Omar zahlte.«
    »Weißt du, was er mir bezahlte?«
    »Du hast es uns gesagt, Liebes. Und du hast ja ein wahres Vermögen davon auf die Seite gebracht. Achttausend Dollar! Mein lieber Kirby, das brauche ich mindestens jeden Monat. Du wirst dir also Arbeit suchen müssen.«
    »Ich habe wohl eine Menge geredet?«
    »Du hast uns erzählt, was du von deinem Onkel geerbt hast. Eine goldene Uhr und einen Brief.«
    »Und den Brief bekomme ich erst in einem Jahr«, erzählte er und verteilte den Rest des Champagners in den Gläsern.
    Sie rückte näher zu ihm heran, sah ihm in die Augen und hob das Glas. »Warum willst du dann nicht mitmachen? Es ist ein Glück für uns alle, daß wir uns vorgestern nacht trafen. Wir sind doch gute Freunde, nicht wahr? Hör zu, Kirby, wir machen es folgendermaßen: Du erledigst jetzt noch den nötigen Papierkram. Bis dahin hat die Glorianna angelegt. Und dann machen wir eine Kreuzfahrt.«
    »Die Glorianna? «
    »Meine Lieblingsjacht, Schatz. In Holland gebaut. Herrliche Kabinen und eine fünfköpfige Besatzung. Wir haben immer reizende Gäste an Bord. Viel Geselligkeit, viel Wein, vielleicht auch ein bißchen Liebe. Meine Mannschaft bringt das Ding jetzt von Bermuda herein. Das beste Essen, das du dir denken kannst, Liebling. Darauf legen wir immer Wert. Du bleibst einen Monat als Gast bei uns, und dann entscheidest du über deine Zukunft. Weshalb siehst du so besorgt drein?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Aberglaube vielleicht. Solche Dinge fallen mir nicht in den Schoß, Charla.«
    Sie stellte das leere Glas ab und rückte näher zu ihm heran. Sie nahm seine Hand und drückte sie an ihre Lippen. Er kam sich dabei komisch mädchenhaft und plump vor. Sie sah ihn kokett und doch ernst an. »Du gefällst mir – zu sehr vielleicht. Wir hätten uns zu einem anderen Zeitpunkt kennenlernen sollen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Nichts Besonderes. Weibergerede.« Es klopfte, und sie bat ihn, Joseph hereinzulassen. Mit großer Begeisterung erzählte sie Joseph, daß Kirby sich entschlossen habe, eine Kreuzfahrt auf der Glorianna mitzumachen und dann den Job anzunehmen, den sie ihm angeboten hatte. Kirby kam zu sich, als ihm Joseph die Hand schüttelte und ihm überschwenglich gratulierte. Das alles ging ihm viel zu schnell. Er versuchte die richtigen Worte zu finden, um Joseph zu erklären, daß noch nichts fest sei, aber die beiden befahlen ihm bereits, aus seinem Hotel auszuziehen und ins Elise zu übersiedeln.
    »Aber ich ... aber ich ...«
    Joseph legte Kirby väterlich die Hand auf die Schulter. Charla schlang ihm den Arm um die Taille und schmiegte sich dicht an ihn. In den arktischen Bereichen seines Gehirns fielen Eisberge ins Meer.
    »Unsinn, mein Junge«, sagte Joseph. »Das Hotel ist nicht voll. Zufällig gehört mir ein Teil davon. Wenn du
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