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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven
Autoren: Robert Jordan
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der Letzten Schlacht, das Knie vor dem Kaiserthron beugt.
    Die Seanchaner haben ein eigenwilliges Verhältnis zu Frauen, die die Wahre Quelle berühren können. Sie fürchten und versklaven sie, machen sie zu Damane, was in der Alten Sprache ›Die Gefesselten‹ heißt. Sie werden von den Sul'dam, den ›Trägerinnen der Leine‹, beherrscht und als menschliche Waffen missbraucht. Diese Sul'dam haben die Fähigkeit, mithilfe eines Gerätes namens A'dam einer Machtlenkerin ihren Willen aufzuzwingen und sie zu beherrschen; sie selbst aber können die Macht angeblich nicht lenken.
    In Ebou Dar haben die Seanchaner eine furchtbare Ernte an Damane eingefahren. Sie haben nicht nur die Windsucherinnen vom Meervolk an die Leine gelegt, sondern auch jede Aes Sedai, der sie habhaft werden konnten. Mit brutalsten Mitteln und Gehirnwäsche werden diese Frauen gebrochen, damit sie sich in ihr neues Dasein fügen.
    Eigentlich wollte Mat nur aus den Fängen von Königin Tylin fliehen - was schon schwer genug ist, da die Königin ihren Geliebten nicht aus den Augen lässt -, aber das Schicksal will es wieder einmal anders. Bei den Vorbereitungen zur Flucht trifft er zwei Aes Sedai wieder, denen er sich verpflichtet fühlt. Teslyn Baradon wurde zur Damane gemacht und ist nun Sklavin der Seanchaner. Joline Maza und ihre Behüter konnten den Schergen bis jetzt entkommen und werden von der Besitzerin des Gasthauses Zur Wanderin versteckt; aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis man sie entdeckt.
    Mat verspricht ihnen, sie aus der Stadt zu schaffen, obwohl er genau weiß, auf welch gefährliches Spiel er sich einlässt. Sich aus der erdrückenden Umarmung der Königin zu befreien, ist heikel; Damane und Aes Sedai unter den Augen der Besatzer aus der Stadt zu schmuggeln, ein lebensgefährliches Unternehmen. Er hat nur einen Versuch, und wenn der misslingt, hilft ihm auch sein Glück nicht mehr...
    Das Rad dreht sich, und die Letzte Schlacht rückt immer näher. Die Heere sammeln sich, und der Wiedergeborene Drache muss kämpfen, wenn die Welt kein zweites Mal untergehen soll.

KAPITEL 1
    Aus heiterem Himmel
    Der Amhara-Markt war einer von drei Plätzen in Far Madding, auf dem Ausländer Handel treiben durften, aber trotz des Namens sah der riesige Platz nicht im mindesten wie ein Marktplatz aus, da es weder Marktstände noch ausgestellte Waren gab. Ein paar Reiter und eine Hand voll geschlossener Sänften, die von bunt livrierten Trägern befördert wurden, bahnten sich ihren Weg durch eine kleine, aber geschäftige Menge, wie man sie in jeder größeren Stadt vorgefunden hätte. Hin und wieder sah man auch eine Kutsche mit zugezogenen Vorhängen. Die meisten Leute hüllten sich in ihre Umhänge, um sich vor dem morgendlichen Wind zu schützen, der von dem See kam, der die Stadt umgab, und es war eher die Kälte und weniger dringende Geschäfte, die sie zur Eile anhielt. Genau wie auf den anderen beiden Fremdenmärkten standen auch hier die hohen Steinhäuser der Bankiers, die den Platz säumten, Schulter an Schulter mit schiefergedeckten steinernen Gasthäusern, in denen die ausländischen Kaufleute logierten, gedrungenen, fensterlosen Lagerhäusern, in denen sich ihre Waren stapelten, und steinernen Ställen und von Mauern umgebenen Wagenhöfen. Far Madding war eine Stadt der Steinmauern und Schieferdächer. Zu dieser Jahreszeit waren die Gasthäuser bestenfalls zu einem Viertel gefüllt und die Magazine und Wagenhöfe nicht einmal das. Wenn der Frühling kam und mit ihm der Handel seine Wiedergeburt erlebte, würden die Kaufleute das Dreifache für jeden Raum zahlen, der noch zu finden war.
    Auf dem runden Podest in der Mitte des Platzes stand die marmorne Statue von Savion Amhara; sie war zwei Spannen hoch und trug stolz ihre pelzgesäumten Gewänder und die komplizierte Amtskette um den Hals. Ihr Marmorgesicht blickte ernst unter dem Diadem der Ersten Ratsherrin, und ihre rechte Hand umklammerte fest den Griff eines Schwertes, dessen Spitze zwischen in Halbschuhen steckenden Füßen ruhte, während ihre erhobene linke Hand einen warnenden Finger in Richtung Tear-Tor streckte, das eine knappe Meile entfernt lag. Far Madding war von den Kaufleuten aus Tear und Illian und Caemlyn abhängig, aber der Hohe Rat misstraute allen Fremden und ihren korrumpierenden Sitten und Gebräuchen. Unter der Statue stand ein Straßenhüter in seinem Ledermantel, auf den rechteckige Metallplättchen aufgenäht waren und auf dessen linker Schulter eine
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