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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
Autoren: Colleen Houck
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Erlebnis zu erholen.«
    »Sie meinen also, ich sollte Ren gehen lassen.«
    »Was ich meine, ist … Sie wären glücklicher, wenn er glücklich wäre.«
    »Nun, ich will Ren auf gar keinen Fall die Luft zum Atmen nehmen.« Ich seufzte. »Aber ich will ihm auch nicht aus dem Weg gehen. Ich bin gerne bei ihm, und es würde schwierig für uns werden, Durgas Prophezeiung zu erfüllen, ohne uns zu sehen.«
    »Darf ich vorschlagen, dass Sie versuchen, mit ihm befreundet zu sein?«
    »Er war immer mein Freund. Vielleicht, wenn ich diesen Teil von ihm zurückgewinne, habe ich nicht das Gefühl, alles verloren zu haben.«
    »Das wäre gut möglich.«
    Mit Ren befreundet sein? Nachdenklich zog ich an dem Haargummi, der meinen Zopf zusammenhielt, und ging die Treppe hinauf, um mich hinzulegen. Hm, ein bisschen ist immer noch besser als nichts, und im Moment habe ich bloß ein dickes, fettes Nichts.
    Am nächsten Tag hatten Mr. Kadam und Nilima einen Brunch vorbereitet. Sie hatten schon gegessen und waren längst wieder fort, aber ich fand Ren in der Küche vor, wo er sich einen Teller mit Früchten und Gebäck belud. Von Tag zu Tag schritt seine Genesung voran, und er sah dem alten Ren schon wieder halbwegs ähnlich. Seine hochgewachsene Gestalt wurde kräftiger, sein dunkles Haar hatte den schimmernden Glanz zurückgewonnen. Während ich mir einen Teller schnappte, beobachteten mich seine umwerfenden blauen Augen mit einem besorgten Aus druck.
    Als ich zu den Erdbeeren kam, stieß ich mit der Hüfte spielerisch gegen ihn, und er erstarrte.
    »Könntest du ein Stück weitergehen? Ich hätte gerne ein paar von den Käsetaschen, bevor sich Kishan darauf stürzt.«
    Ren riss sich zusammen. »Natürlich. Tut mir leid.«
    Er stellte seinen Teller auf den Tisch, und ich setzte mich ihm gegenüber. Eindringlich betrachtete er mich, während er langsam das Papier von einem Muffin abzog. Mein Gesicht brannte leicht von seiner ungewohnten Aufmerksamkeit.
    »Geht’s dir gut?«, begann er zögerlich. »Ich habe dich vergangene Nacht weinen gehört.«
    »Alles in Ordnung.«
    Er schnaubte und machte sich über sein Essen her, ließ mich jedoch nicht aus den Augen. Als er die Hälfte hinuntergeschlungen hatte, sah er weg. »Bist du sicher? Es tut mir leid, falls ich dich … mal wieder … verärgert haben sollte. Es ist nur so, dass ich mich nicht erinnere …«
    Mit einer raschen Handbewegung brachte ich ihn zum Schweigen. »Du fühlst das, was du fühlst, Ren.«
    »Dennoch entschuldige ich mich dafür, deine Gefühle verletzt zu haben«, sagte er leise.
    Ich spießte mit der Gabel ein Stück Melone auf. Es fiel mir schwer, Mr. Kadams Ratschlag zu befolgen. Meine Augen brannten heiß.
    »Für welches der vielen Male? Das bei meinem Geburtstag, als du gesagt hast, ich wäre nicht attraktiv, oder als du gesagt hast, du könntest es nicht ertragen, im selben Zimmer wie ich zu sein, oder als du von Nilimas Schönheit geschwärmt hast oder …«
    »Okay, ich hab’s verstanden.«
    »Gut, denn ich würde es jetzt gerne auf sich beruhen lassen.«
    Nach einem Moment kam er dennoch auf die Angelegenheit zurück. »Außerdem habe ich nie behauptet, du wärst nicht attraktiv. Ich habe nur gesagt, du bist jung.«
    »Im Vergleich zu dir ist Nilima auch jung. Du bist über dreihundert Jahre alt!«
    »Das ist wahr.« Er grinste schief, wollte mir ebenfalls ein Lächeln entlocken.
    »Im Grunde müsstest du mit einer sehr alten Frau ausgehen.« Ein winziges Lächeln huschte über meine Lippen.
    Er verzog das Gesicht. »Außerdem möchte ich, dass du Folgendes weißt: Du hast ein sehr angenehmes Wesen und bist schrecklich liebenswert. Eine solche Reaktion kenne ich gar nicht an mir. Ich komme mit einfach jedem klar. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum ich das Bedürfnis verspüre, die Flucht zu ergreifen, wenn du den Raum betrittst.«
    »Abgesehen von dem Druck, dich erinnern zu müssen.«
    »Ja, der Druck ist groß, doch damit hat das nichts zu tun. Es ist etwas … anderes. Aber ich habe beschlossen, es zu ignorieren.«
    »Schaffst du das denn?«
    »Sicher. Je länger ich in deiner Nähe bin, desto intensiver ist die Reaktion. Nicht das Reden mit dir ist beschwerlich, es liegt einfach an der körperlichen Nähe. Wir sollten einfach mal telefonieren und ausprobieren, ob das einen Unterschied macht. Ich würde gerne daran arbeiten, immun gegen dich zu werden.«
    »Ich verstehe. Dein Ziel ist also eine Art Impfschutz gegen mich.« Ich seufzte.
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