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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman
Autoren: Christine Feehan
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finden kann. Und nach ihrer vollständigen Umwandlung zur Karpatianerin wird sie vielleicht nicht mehr in der Lage dazu sein. Natalya kann es jedenfalls nicht.«
    Shea verschlug es den Atem. »Du kannst sie nicht umwandeln, Nicolas!«, stieß sie hervor und schüttelte den Kopf. »Ich kann mir vorstellen, wie sehr ihr beide euch das wünscht, doch das könnt ihr uns nicht antun. Wir dürfen nichts riskieren. Es ist viel zu wichtig für uns alle. Bis ich einen Antikörper gegen dieses Ding im Boden finde, ist Lara unsere einzige Hoffnung.«
    »Xavier verändert die Extremophile. Wenn sie jemand für dich sammelt, kannst du die ursprünglich sehr mächtigen Bazillen vielleicht dazu verwenden, die verdorbenen zu bekämpfen«, schlug Lara vor. »Ich habe sie früher schon zu Forschungszwecken gesammelt, und Wissenschaftler auf der ganzen Welt glauben, dass Extremophile zur Heilung vieler Krankheiten eingesetzt werden können. Und da sie sich sogar gegen andere Mikroben verteidigen werden, ist die Lösung vielleicht die simpelste von allen. Benutze das Original.«
    Sheas Gesicht hellte sich auf. »Hast du Anzeichen von Mutation gesehen?«
    Lara nickte. »Ich habe unzählige Male normale Extremophile gesehen. Xavier hat diese hier eindeutig zur Mutation gebracht.«
    »Wenn das stimmt«, sagte Shea zuversichtlich, »werden wir sicherlich ein Gegenmittel, eine Impfung oder sonst was gegen diese verdammte Mikrobe finden können. Endlich eine Hoffnung! Eine echte Hoffnung.«
    »Doch ihr redet hier von Experimenten, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen«, wandte Nicolas ein und zog Lara beschützend an sich. »Und Lara befindet sich zwischen zwei Welten, Shea. Sie schafft es kaum, etwas zu essen. Sie kann nicht die heilende Erde aufsuchen, aber es ist ihr auch unmöglich, sich im Licht aufzuhalten. Ist es richtig, von meiner Seelengefährtin zu verlangen, halb in einer Welt und halb in einer anderen zu bleiben?«
    »Nein«, antwortete Jacques für sich und seine Gefährtin – und für das gesamte karpatianische Volk. »Nein, natürlich ist es das nicht, doch wir haben keine andere Wahl. Wir müssen euch bitten, unsere Kinder zu retten.«
    Lara blickte auf den unschuldigen kleinen Jungen in seinen Armen, der ihnen schon entglitt. Er war blass und dünn, der Kleine, seine Augen waren matt und ohne jeden Glanz. Laras Blick begegnete Nicolas’, und sie versuchte, sich ihren Kummer nicht anmerken zu lassen. Sie konnte weder dieses Kind noch andere opfern, und er konnte es auch nicht. Bis sie einen Weg fanden, den in der Erde schon vorhandenen Mikroben entgegenzuwirken, konnte sie sich nicht verwandeln lassen.
    Doch, das kannst du, sagte Nicolas entschieden . Wir haben keine Ahnung, was dir widerfahren könnte, solange du nur dieses halbe Leben lebst. Das kann niemand von dir verlangen.
    Ich liebe dich auch, erwiderte sie und lächelte ihn an . Und du weißt, dass wir keine Wahl haben. Dieses Kind gehört zu uns allen.
    Nicolas fluchte und kam sich wieder einmal schrecklich hilflos vor, als er den Blick abwandte. Seine jahrhundertelange Existenz hatte ihn nicht auf Scheitern vorbereitet. Er hatte Lara bis ans Ende ihres Durchhaltevermögens getrieben. Er war außerstande gewesen, sie zu beschützen, als sie ihre Kindheit noch einmal durchlebt hatte. Es war ihm nicht gelungen, ihre Freunde zu retten, und nun konnte er sie nicht aus diesem Halbleben befreien. Was für ein Seelengefährte war er denn? Andere zu beschützen war immer – sein Leben lang – das oberste Gebot für ihn gewesen, doch nun versagte er jämmerlich bei der Frau, die für ihn die allerwichtigste auf Erden war.
    Lara nahm ihn vor Jacques’ und Sheas Augen in die Arme, schmiegte sich an ihn und blickte mit schief gelegtem Kopf zu ihm auf. »Du bist der beste Seelengefährte, den man sich nur wünschen kann. Das bist du ohne jeden Zweifel, Nicolas, und jetzt brauche ich deine Hilfe, um herauszufinden, was dieses Kind zu schädigen versucht. Wir werden auch Natalya brauchen, um die Mikrobe zu vernichten, sobald ich sie herausgelockt habe, und du wirst bereit sein müssen, mir dein Blut zu geben. Und dann«, sagte sie und lächelte Shea an, »gehen wir zu einer wunderbaren Feier. Alle sind schon ganz aufgeregt wegen der Namensgebungszeremonie.«
    Shea rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Bitte finde heraus, was unseren Jungen angreift, Lara, denn sonst weiß ich nicht, wie wir ihn retten sollen.«
    »Das werde ich«, versprach ihr Lara zuversichtlicher, als sie
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