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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman
Autoren: Christine Feehan
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und hilf mir, verdammt noch mal! Komm schon, Terry, wehr dich!«
    Der Freund verstummte augenblicklich und begann, sich ernsthafter zur Wehr zu setzen, indem er mit seinem freien Fuß nach den beiden Schlangenköpfen trat, um seinen Knöchel aus ihren Fängen zu befreien.
    Aber die Ranke warf nur noch mehr Fangarme aus dem Loch, grünlich schwarze, sich makaber windende Stängel, die ein Opfer suchten. Die giftigen Fänge der Schlangenköpfe bohrten sich derweil noch tiefer in Terrys Knöchel und durchsägten buchstäblich sein Fleisch und seine Knochen, um die Beute nicht zu verlieren.
    Lara stürmte weiter und erhob ihr Gesicht zum Himmel. Dabei murmelte sie die Worte vor sich hin, die sie in ihrem Kopf gefunden hatte.
    Ich rufe die Mächte des Himmels an. Bringt Blitz und Donner in meinen Geist herab! Formiert euch, vermehrt euch und beugt euch meinem Willen! Schmiedet eine Sense aus geschärftem Stahl! Heiß und hell brenne das Feuer und führe meine Hand mit zielsicherer Genauigkeit.
    Blitze zuckten am Himmel auf und erhellten die dunklen Umrisse der Wolken. Die Luft um die drei Höhlenforscher lud sich so stark auf, dass sich ihnen all ihre Haare sträubten. Lara spürte das Kribbeln von Elektrizität in ihren Fingerspitzen und konzentrierte sich auf den schmalen Raum zwischen den langen, dicken Körpern und knolligen Köpfen der Schlangenranken.
    Gleißendes Licht schoss über die kurze Entfernung und schlug in die Nacken der Kreaturen ein. Der Geruch von verbranntem, faulem Fleisch stieg von der Ranke auf, und die beiden abgetrennten Tentakel fielen schlaff zu Boden, während die Giftzähne mit den Schlangenköpfen daran jedoch noch immer tief in Terrys Knöchel steckten. Die anderen Fangarme fuhren wie entsetzt zurück und vergruben sich wieder unter der Erde und dem Schnee.
    Terry griff nach einem der Schlangenköpfe, um die Giftzähne aus seinem Bein zu ziehen.
    »Nein!«, rief Lara schnell. »Lass das! Wir müssen sofort von hier verschwinden.«
    »Es brennt wie Säure«, beschwerte Terry sich. Sein Gesicht war blass, fast so weiß wie die Schneedecke, aber dicke Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn.
    Lara schüttelte den Kopf. »Wir müssen sofort von diesem Berg herunter. Und du darfst nichts riskieren, bis ich es mir ansehen kann.«
    Sie nahm seinen Arm und gab Gerald ein Zeichen, Terrys anderen zu nehmen. Gemeinsam stützten sie den Freund und begannen den Abstieg von dem Hang zu dem viel begangenen Fußweg rechts von ihnen.
    »Was war das?«, zischte Gerald, als er ihr über Terrys Kopf hinweg in die Augen blickte. »Hast du so eine Schlange schon einmal gesehen?«
    »War es eine mit zwei Köpfen?«, fragte Terry, der vor lauter Angst und Sorge hyperventilierte. »Ich konnte sie nicht richtig sehen, bevor sie angriff. Glaubt ihr, dass sie giftig ist?«
    »Das Gift greift nicht dein Zentralnervensystem an, Terry«, sagte Lara, »oder zumindest jetzt noch nicht. Wir werden dich zum Dorf hinunterbringen und einen Arzt suchen. Ich verstehe etwas von Medizin und kann dich behandeln, wenn wir im Wagen sind.«
    Der Berg grollte Unheil verkündend und vibrierte unter ihren Füßen. Lara blickte besorgt zu den wabernden weißen Nebelschwaden auf und bemerkte dabei die spinnennetzfeinen Risse im Schnee über ihnen, die sich schon zu erweitern begannen.
    Gerald fluchte, packte Terry noch fester am Arm und stürmte den schmalen, kurvenreichen Weg hinab. »Der Berg kommt herunter!«
    Terry biss die Zähne zusammen gegen den Schmerz, der von seinem Knöchel in sein Bein hinaufschoss. »Ich kann nicht glauben, dass das passiert! Mir ist schlecht.«
    Lara ließ den Berg hinter ihnen nicht aus den Augen, während sie, so schnell sie konnten, weiterliefen und Terry bei jedem Schritt des Weges mit sich schleppten. »Schneller! Bewegt euch, Leute!«
    Der Boden unter ihnen schwankte, und kleine Fächer Schnee glitten in raffinierten Mustern auf den Hang unter ihnen zu. Es war ein spektakulärer, wenn nicht sogar hypnotischer Anblick, der sich ihren Augen bot. Gerald schüttelte wiederholt den Kopf, warf Lara einen verwirrten Blick zu und verlangsamte seine Schritte, um sich nach den lautlos herabgleitenden Schneewellen umzusehen. »Lara? Ich kann mich nicht erinnern, was geschehen ist. Wo sind wir?«
    »Kurz davor, von einer Lawine überrollt zu werden«, sagte Lara scharf. »Terry ist verletzt, und wir müssen um unser Leben rennen. Also macht schon, ihr zwei!«
    Sie legte so viel Autorität und Zwang in ihre
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