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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman
Autoren: Jessica Brody
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John einen Besuch bei mir in Paris, und da es mittlerweile keine zwei Wochen mehr bis zur Abreise sind, wird mein Posteingang in den letzten Tagen mit Fragen überschwemmt: Was muss man mitnehmen? Wo kann man Geld tauschen? Welcher Paris-Reiseführer ist der beste? Eben die üblichen Vorbereitungen vor einer Auslandsreise.
    Nur hat Sophie eben die Angewohnheit, um alles einen Riesenwirbel zu machen.
    Heute beklagt sie sich in ihrer Mail darüber, dass der Dollar gegenüber dem Euro so schwach ist. Als sei ich für die Wechselkurse auf dem internationalen Währungsmarkt verantwortlich und sie würde eine offizielle Beschwerde einlegen.
    Ich schüttele belustigt den Kopf und tippe rasch eine Antwort, bevor ich mich der nächsten Nachricht widme. Diese ist von Zoë, ein deutlich knapperer Text (allerdings reichlich mit Schimpfwörtern gespickt) mit den neuesten Informationen über den heißen Typen, den sie im Fitnessstudio kennengelernt hat und der, wie sie mir freudig berichtet, weder verheiratet ist noch Kinder hat … zumindest, soweit sie weiß.
    Ich tippe eine begeisterte Antwort und mache weiter.
    Die letzte Mail ist von John. Und die Betreffzeile lautet: » HAST DU DAS SCHON GESEHEN ???«, alles in Großbuchstaben mit etwa zwanzig Fragezeichen dahinter. Offenbar hat er die Höchstzahl an zulässigen Zeichen für die Betreffzeile ausgeschöpft. Ich scrolle hinunter in die Nachricht, weil ich mir den Grund für diese übertriebene Interpunktion schon denken kann.
    Und der blaue Link, der mich zu einem Online-Artikel aus der L.A. Times führt, bestätigt mir, dass ich mit meiner Vermutung ganz richtiglag.
    Ich brauche gar nicht auf den Link zu klicken, denn ich weiß schon, was sich dahinter verbirgt. Ich habe den Artikel vor ein paar Tagen selbst entdeckt, und obwohl mir der Schock darüber noch in den Gliedern steckt, ist es mir in den letzten achtundvierzig Stunden gelungen, mich damit abzufinden.
    In der Story aus der L. A. Times geht es um eine unbekannte kleine Firma namens Hawthorne Agency, die sich auf die Entlarvung von Ehebrechern spezialisiert hat. Und offenbar hat sie das ganze Land im Sturm erobert.
    Ich weiß noch, wie ich mich an dem Morgen gefühlt habe, an dem ich zum ersten Mal das riesige Farbfoto auf meinem Bildschirm sah. Das Bild zeigte niemand anderen als Lauren Ireland (die in dem Artikel als »Bella Grace« bezeichnet wurde), und die Bildunterschrift lautete: »Geschäftsführerin Bella Grace, die die Agentur von einer unbekannten Vorgängerin übernommen hat, bezeichnet ihr Unternehmen als neue Dimension in der Privatermittlung.«
    Während ich versucht hatte, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, arbeitete Lauren – beziehungsweise Bella – offenbar fleißig daran, meine ehemalige Agentur öffentlich bekanntzumachen. Dieser Artikel ist das unmittelbare Ergebnis ihrer Bemühungen.
    Meine Augen überfliegen den Text, während ich Schlüsselphrasen wie »Überprüfung der Absicht zum Fremdgehen«, »Treuetesterin« und »will noch in diesem Jahr Büros in New York und Chicago eröffnen« entdecke. Und dann das Unglaublichste überhaupt: eine Website, www.thehawthorneagency.com.
    Seufzend tippe ich eine Antwort an John, in der ich ihm erkläre, ja, ich hab’s gesehen, und nein, ich habe kein Problem damit.
    Und das stimmt auch. Natürlich war es anfangs erschreckend gewesen. Schließlich hatte ich so viel Zeit und Energie darauf verwendet, die Agentur geheim zu halten. Offenbar war es nur nötig gewesen, um meine eigene Identität zu schützen. Denn Lauren hatte rasch entschieden, alles ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Und wer sagte es denn? Es funktionierte.
    Das zeigt ganz deutlich, dass sie für den Job besser geeignet ist als ich.
    Ich sehe meine restlichen E-Mails durch und gehe dann ins Badezimmer, um zu duschen und mich für meinen Nachmittagstermin mit einem neuen Auftraggeber umzuziehen.
    Obwohl ich ihn kaum als »neu« bezeichnen kann, da ich ihn schon mein Leben lang kenne. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich ihn erst kürzlich richtig kennengelernt.
    Mein Dad hatte mich vor ein paar Tagen angerufen und gefragt, ob ich ihn ganz kurzfristig bei einem Verhandlungstermin unterstützen könnte, den er gerade erst festgemacht hatte. Offenbar ein Amerikaner, mit dem er früher mal geschäftlich zu tun hatte und der jetzt die Partnerschaft wieder aufleben lassen will.
    Ich soll in zwei Stunden in seinem Büro im Pariser Stadt teil La Defense sein, so dass mir gerade
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