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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Jetzt bloß keinen Laut.
    „Chlodwig, sieh doch, von der Hütte ist nichts mehr übrig. Da müssen wir doch wohl nicht näher ran.“ Ein Jüngerer, der sein Pferd ein Stück zurückgehalten hatte.
    Der Ältere, sichtlich der Anführer, wandte sich zu ihm und grinste hämisch. „Heino, du bist ein Schisser. Dir is ja wohl klar, wie der Herr toben wird, wenn wir sie entwischen lassen.“
    „Aber sie sind verbrannt.“
    „Das muss sich erst noch zeigen“, sagte der dritte, ein Kleiner, der sich aufstöhnend über die Glatze rieb. „Meinst du, mir macht das Freude?“
    „Aber dieser fliegende Dämon ...“
    „Ist reglos liegen geblieben, ich hab’s euch doch gesagt.“ Chlodwig wies mit der Hand auf die Stelle, wo die Puppe gelegen hatte.
    „Und warum ist da jetzt nichts? Na?“ Heinos Stimme schrill darüber.
    „Da brat mir doch einer nen Storch“, brachte Chlodwig heraus. Er beschattete seine Augen, überzeugte sich nochmals. „Du hast recht, der Dämon is wirklich wech.“
    „Und? Was machen wir jetzt?“ Der Dicke hielt sich vorsichtshalber neben Heino. „Lass uns besser gehen.“
    „Jemand der wech is, kann uns auch nix tun, oder?“
    Chlodwig schüttelte den Kopf. Auch er wirkte nicht sonderlich entschlossen. Aber er riss sich zusammen. „Wir werfen jetz nen Blick in die Asche. Un wenn da Leichen liegen, gehen wir wieder.“
    Himmel. Mila wurde schlecht.
    „Und wenn da keine sind?“, fragte Heino und stellte damit die Frage, die auch Mila beschäftigte.
    „Da müssen welche sein“, brummte Chlodwig nur, trieb sein Pferd an. „Weiter, ihr Hosenschisser.“
    „Ich hab mal gehört, dass manchmal alles weggebrannt ist“, bot nun der Dritte an. „Und wenn das so ist, wie sollen wir dann Leichen finden?“
    Chlodwig zuckte nur mit den Schultern und ritt weiter. Er passierte gerade den Bach ...
    „AAAAAH, da, da ist er, der Dämon. Aus dem Nichts erschienen, seht doch!“ Heino war erstarrt, sein Gesicht Entsetzen pur. Er wies auf die Stelle, die Chlodwigs Pferd vor einem Moment passiert hatte.
    Milas Herz war erneut stehen geblieben vor Schreck. Dieser Dämon war Mattis. Völlig schutzlos, für alle deutlich sichtbar, am Bach. Ausgerechnet in diesem Moment!
    Chlodwig wirbelte so vehement herum, dass sein Pferd einen entsetzen Satz machte, nach vorn, weg von dem, was gerade hinter ihm stattfand.
    Verdammt, verdammt, Mattis, du musst sofort verschwinden, bitte. Ohne zu überlegen, war Mila aufgesprungen, wollte zu ihm, zur Lichtung – als ihr mit einem Schlag klar wurde, dass das Wahnsinn war. Noch ehe sie sich wieder geduckt hatte, schrien die drei Männer auf. Ein Pferd wieherte schrill und brach aus.
    „Er hat sich in Luft aufgelöst, das ist der Beweis.“
    Heino und der Dicke gaben bereits Fersengeld.
    „Weg hier, wir müssen weg.“
    Nun hatte auch Chlodwig sein Pferd wieder im Griff, riss die Zügel herum und stob den beiden anderen hinterher, rein in den Wald.
    Sie waren kaum außer Sicht, da rappelte Mila sich auf.
    War Mattis wirklich in Sicherheit? In seiner eigenen Zeit?
    Und die Männer? Sie reckte den Kopf. Konnte nur noch das ferne Echo ihrer panischen Rufe auffangen, ein letztes schrilles Aufwiehern – dann waren sie endgültig verschwunden.
    Während Mattis ... Das war wahrscheinlich sein letztes Aufflackern gewesen. Das letzte Mal, dass sie ihn zu Gesicht bekommen hatte, und ausgerechnet da ... Geheult hatte sie vorhin ja wohl genug. Mila presste die Fäuste auf die Augen und schüttelte sich. Welchen Weg sollte sie jetzt nehmen? Zum Achseljoch, hatte Johann gesagt. Also ...
    „Mila? Was ist mit dir?“
    Mattis? Er hat nicht Lida gesagt, diesmal nicht.
    Mila war erschrocken herum geruckt. Da kam er. Er war doch noch einmal wiedergekommen.
    Beide Wangen nochmals am Kleiderstoff über ihren Schultern abwischend, konzentrierte sie sich auf seine unsicher stolpernden Füße. Es ging ihm unübersehbar schlecht. Aber er kam. Sie besorgt musternd. Auch seinen Blick konnte sie körperlich spüren. Nur ganz anders als Johanns. Mattis’ Blick war ...
    „Hast du geweint?“
    Sie kniff die Lippen zusammen, schüttelte heftig den Kopf. Ärgerte sich über ihr Schniefen.
    „Was ist passiert? Wo sind Meinhards Männer?“ Hektisch suchten Mattis’ Augen umher. „Was ist los, Mila?“ Seine Stimme scharf. „Ist Ilya weg? Wo ist Ilya?“
    „Alles in Ordnung“, versicherte Mila schnell. „Die Männer hast du gründlich verjagt – und Ilya ist mit Tante Käthe
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