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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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schaltete die Karte ab und die Fluoros ein; dann bedachte er den Lieutenant Commander mit einem scharfen Blick. Flandry erwiderte ihn mit einem Ausdruck verbindlich-ehrerbietiger Unschuld. Der Admiral fuhr fort: »Vor drei Jahren hat Snelund sein Amt angetreten. Seither häufen sich die Beschwerden wegen Erpressung und Grausamkeit. Niemand hat jedoch je genügend von diesen Berichten auf einmal gesehen, um tätig zu werden. Und wenn, was könnte er tun? Ein interstellares Reich wird nun einmal nicht zentral regiert. Das wäre unmöglich. Das Imperium ist kaum mehr als ein Polizist, der versucht, den inneren und äußeren Frieden zu wahren. Stämme, Länder, Planeten und Provinzen sind in fast jeder Hinsicht autonom. Das Leid von Millionen vernunftbegabter Wesen zweihundert Lichtjahre entfernt interessiert die mehreren Billionen – oder wie immer die Zahl jetzt lautet – anderer Sophonten sonstwo kaum. Das kann sie gar nicht. Wir haben schon genügend andere Sorgen.
    Überlegen Sie aber, was der Gouverneur eines fernen Sektors anrichten könnte, der sich bewusst zum Missbrauch seiner Macht entschieden hat.«
    Flandry gehorchte, und ihm verging die Heiterkeit.
    »McCormac hat am Ende persönlich Protestnoten nach Terra geschickt«, redete Cheraskoff weiter. »Ein Zwei-Sterne-Admiral kann sich Gehör verschaffen, und der Politische Rat dachte tatsächlich darüber nach, eine Untersuchungskommission einzurichten. Fast unmittelbar danach traf eine Depesche von Snelund persönlich ein. Er habe McCormac wegen Verschwörung zum Hochverrat verhaften lassen müssen. Das liegt in seiner Macht, wie Sie wissen, und er kann einen kommissarischen Flottenchef bestimmen. Das Militärgerichtsverfahren muss an Bord eines Schiffes der Navy oder auf einer Flottenbasis abgehalten werden, und zwar von Offizieren angemessener Rangstufe. Aber angesichts der neuen Merseia-Krise … Können Sie mir folgen?«
    »Verdammt besser, als mir lieb ist.« Flandry klang gedämpft.
    »Nun ist es ja nicht so, als hätte es noch nie einen Provinzaufstand gegeben«, fuhr Cheraskoff fort. »Allerdings können wir uns so etwas heute weniger leisten denn je.«
    Er hatte im Stehen über den Schreibtisch hinweg auf den Jüngeren hinabgeschaut. Nun wandte er sich um und starrte auf den überwältigenden Anblick Jupiters, der wieder auf den Schirm getreten war. »Den Rest finden Sie in den Akten.«
    »Was wünschen Sie nun von mir … Sir?«
    »Wie gesagt schicken wir alle verdeckten Agenten, die wir entbehren können, plus einiger Inspekteure. Angesichts des großen Raumgebiets, um das es geht, werden sie recht lang benötigen, um ein treffendes Bild zusammenzustellen. Vielleicht zu lang. Deswegen möchte ich noch etwas anderes probieren, abgekoppelt vom Übrigen. Ich brauche einen Mann, der informell, aber offen herumschnüffelt und eine Legitimation besitzt, die er, falls nötig, aufblitzen lassen kann. Der Kommandant eines Kampfschiffs, der als Verstärkung nach Llynathawr abgestellt ist, hätte solch eine Position. Gouverneur Snelund kann zum Beispiel nicht ablehnen, ihn zu empfangen. Gleichzeitig ist der Skipper, wenn es sich um kein Großkampfschiff handelt, auch nicht sofort der Spionage verdächtig.«
    »Ich hatte noch nie ein Kommando, Sir.«
    »Ach, nein?«
    Taktvoll sah Cheraskoff ihn nicht an, während Flandry die Bedeutung dieser Frage klar wurde. Schließlich fuhr der Admiral fort: »Wir haben einen Geleitzerstörer gefunden, dessen Kommandant für Höheres bestimmt ist. Laut Akte hat das Schiff einen tüchtigen Ersten Offizier. Er sollte Ihnen den Rücken freihalten, sodass Sie sich um Ihre eigentliche Aufgabe kümmern können. Sie hätten am Ende sowieso irgendwann ein Schiff bekommen, damit Sie das auch einmal kennenlernen und wir Ihre Kommandofähigkeiten prüfen können. Wir sehen es gern, wenn unsere Feldagenten in allen Sätteln fest sitzen.«
    Es sieht allerdings nicht danach aus, als würde ich bis auf weiteres noch Reitstunden bekommen, schoss es Flandry durch den Kopf. Er bemerkte es kaum, und es war ihm auch egal. Seine Vorfreude war erwacht.
    Cheraskoff setzte sich wieder. »Kehren Sie in Ihre Wohnung zurück«, befahl er. »Packen Sie, und melden Sie sich ab. Um sechzehn Uhr melden Sie sich dann bei Rear Admiral Yamaguchi. Er wird Ihnen Quartier, Akten, Hypnos, Synapsenumwandlungen, Stimutabs und jede Hilfe zur Verfügung stellen, die Sie benötigen. Und Sie werden sie brauchen. Ich möchte, dass Sie binnen achtundvierzig Stunden
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