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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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sich bei Hofe einschmeicheln könnten, indem Sie dort wiederholen, was ich Ihnen jetzt sagen werde, und dann wäre ich ruiniert und würde wohl erschossen oder versklavt. Sie erhielten Geld und vielleicht die Gunst einer Hofschranze. Dieses Risiko muss ich eingehen. Wenn Sie nicht die ganze Lage kennen, wären Sie nutzlos.«
    Flandry erwiderte wohlüberlegt: »Ich bin ein geübter Lügner, Sir; daher nehmen Sie lieber mein Wort als meinen Schwur, dass ich als Plappermaul keine große Erfahrung besitze.«
    »Ha!« Cheraskoff saß einige Sekunden lang still auf seinem Platz. Dann sprang er auf und begann, auf und ab zu schreiten, während er sich die Faust in die Handfläche schlug. Die Worte sprudelten geradezu aus ihm hervor:
    »Sie sind fort gewesen. Nach Starkad hielten Sie sich nur zur Fortbildung und dergleichen auf Terra auf. Sie müssen zu beschäftigt gewesen sein, um die Ereignisse bei Hof zu verfolgen. Klar, von Skandalen, unzüchtigen Geschichten und Gerüchten werden Sie gehört haben, natürlich. Wer nicht? Aber die bedeutsamen Neuigkeiten … Ich will Sie einweisen.
    Drei Jahre ist es nun her, dass der alte Kaiser Georgios gestorben und Josip III. ihm auf den Thron gefolgt ist. Jeder weiß, was mit Josip los ist: Er ist zu schwach und dumm, als dass seine Bösartigkeit wirklich volle Wirkung entfalten könnte. Wir alle hatten angenommen, dass die Kaiserinwitwe ihn an geeignet kurzer Leine halten würde, solange sie lebt, und dass er sie nicht lange überleben wird, so wie er mit seinem Organismus umgeht. Und er wird keine Kinder haben – er nicht! Der Politische Rat, der Generalstab, der öffentliche Dienst, das Offizierskorps, die solare und die exosolare Aristokratie – überall gibt es mehr Gauner und Versager als früher, aber noch sind ein paar gute Leute übrig, einige wenige …
    Noch habe ich Ihnen nichts Neues gesagt, was?« Flandry blieb kaum Zeit, den Kopf zu schütteln, Cheraskoff fuhr fort, auf und ab zu schreiten und zu reden. »Ich bin sicher, dass Sie im Stillen die gleiche Einschätzung getroffen haben wie die meisten informierten Bürger. Das Imperium ist so riesig, dass keine Einzelperson es entscheidend schädigen kann, auch dann nicht, wenn sie theoretisch allmächtig ist. Was immer Josip heraufbeschwört, beschränkt sich fast mit Sicherheit auf eine relativ kleine Gruppe von Höflingen, Politikern, Plutokraten und dergleichen, konzentriert sich auf Terra und die nähere Umgebung – kein großer Verlust. Wir haben schon ganz andere schlechte Kaiser überlebt.
    Das ist eine logische Einschätzung und ohne Zweifel korrekt überlegt. Nur ging die Überlegung nicht weit genug. Selbst wir, die wir dem Sitz der Macht nicht fern sind, wurden von Aaron Snelund überrascht. Je von ihm gehört?«
    »Nein, Sir«, antwortete Flandry.
    »Er hält sich aus den Medien heraus«, erklärte Cheraskoff. »Wenn auf diesem Planeten eines effizient arbeitet, dann die Zensur. Der Hof wusste von ihm, und Leute wie ich. Doch unsere Daten waren unvollständig.
    Einzelheiten lege ich Ihnen später vor. Zunächst möchte ich Ihnen die Tatsachen nennen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren: Geboren wurde der Mann vor vierunddreißig Jahren auf Venus, Mutter eine Prostituierte, Vater unbekannt. Geburtsort Sub-Lucifer, wo man entweder untergeht oder früh lernt, skrupellos zu sein. Er war intelligent, talentiert und, wenn er es sein wollte, charmant. Als Teenager war er hier auf Terra ein Sensoschauspieler. Im Nachhinein sehe ich, wie er sein Vorgehen geplant haben muss. Er hat sich eingehend mit Josips Geschmack befasst und sein Geld auf genau das richtige Bioskulp und seine Zeit auf das Erlernen genau der richtigen Manierismen verwendet. Als sie sich kennenlernten, ging alles so glatt wie die Schwerkraft. Im Alter von fünfundzwanzig Jahren war Aaron Snelund von einem Lustknaben unter vielen zum Favoriten des Kronprinzen aufgestiegen. Sein nächster Schritt bestand darin, Leute aus Schlüsselpositionen zu verdrängen und ihre Ämter mit Leuten zu besetzen, die ihm verpflichtet waren.
    Widerstand regte sich, mehr als reine Eifersucht. Ehrenwerte Männer sorgten sich, dass er zur grauen Eminenz werden könnte, wenn Josip den Thron bestieg. Wir haben Gerüchte über Mordpläne gehört. Ich weiß nicht, ob Josip und Snelund alarmiert wurden oder Snelund die Gefahr vorhersah und Gegenmaßnahmen einleitete. Auf jeden Fall machten sie gemeinsame Sache.
    Georgios starb sehr plötzlich, wie Sie sich
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