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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Beinen da, ein Stück neben sich den Säbel, der ihm aus der Hand gerutscht war.
    »Tut mir Leid, Joe«, sagte Austin. »Der Kerl wollte dich gerade einen Kopf kürzer machen.«
    Zavala fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Kein Problem. Ich habe mir auf dieser Kopfseite schon immer einen Scheitel gewünscht.«
    »Wegen der Bomben können wir nichts mehr ausrichten«, sagte Austin bekümmert. »Aber wir können uns den mordgierigen Abschaum vornehmen, der dafür verantwortlich ist.«
    Er ging voraus, und sie stiegen immer höher, bis sie sich unter den Brückenflügeln befanden. Jeder von ihnen würde eine Seite übernehmen. Austin lief die Stufen hinauf. Mit dem Rücken zur Wand schob er sich bis an die offene Tür vor und spähte um die Ecke. Das geräumige Ruderhaus wurde von der Nachtbeleuchtung erhellt, die alles in einen roten Schimmer tauchte.
    Es schien sich nur ein einziger Mann hier aufzuhalten. Er hatte Austin den Rücken zugewandt und stand vor einem großen Computermonitor. Flüsternd wies Kurt seinen Partner über Funk an, ihm Deckung zu geben. Dann trat er ein.
    Razows Wolfshunde mussten ihn gewittert haben, denn sie kamen plötzlich aus dem Nichts schwanzwedelnd angerannt und sprangen an Austin hoch. Er schob sie mit der freien Hand beiseite, doch seinen Anschleichversuch hatten sie natürlich zunichte gemacht. Razow drehte sich um und runzelte die Stirn, als er sah, wie freudig die Tiere Kurt begrüßten. Mit schneidender Stimme stieß er einen kurzen Befehl aus. Die Hunde kehrten winselnd an seine Seite zurück, senkten die Köpfe und zogen die Schwänze ein. Razows schmaler Mund verzog sich zu einem boshaften Grinsen.
    »Ich habe Sie schon erwartet, Mr. Austin. Meine Männer haben mir mitgeteilt, dass Sie mit ein paar Freunden an Bord gekommen sind. Wie schön, Sie wiederzusehen. Es ist jammerschade, dass Sie letztes Mal so überstürzt aufbrechen mussten.«
    »Ihre Meinung dürfte sich ändern, sobald wir Ihre Operation auffliegen lassen.«
    »Dafür ist es ein wenig zu spät«, sagte Razow und deutete auf den Monitor. Der Schirm war in drei vertikale Segmente aufgeteilt, in denen sich jeweils ein Echoimpuls mit hoher Geschwindigkeit einer gewellten Linie am unteren Rand näherte.
    »Ich weiß, dass Sie die Bomben abgeworfen haben.«
    »Dann wissen Sie auch, dass Sie nichts mehr tun können.
    Wenn die Raketen den Meeresgrund erreichen, werden sie sich mittels ihrer Schubdüsen eingraben, kurz darauf explodieren, das Methanhydrat freisetzen, den Festlandsockel zum Einsturz bringen und dadurch Tsunamis auslösen, denen drei Ihrer wichtigsten Küstenstädte zum Opfer fallen.«
    »Ganz zu schweigen von Ihrem irrwitzigen Plan, eine globale Erwärmung zu bewirken.«
    Razow wirkte verblüfft, aber dann lächelte er und schüttelte den Kopf. »Ich hätte wissen müssen, dass Sie mein eigentliches Ziel erkennen würden. Egal. Ja, Sibirien wird zur Kornkammer der Welt, und Ihr Land dürfte so sehr damit beschäftigt sein, sich die Wunden zu lecken und irgendwie die eigene Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen, dass es sich nicht mehr in Russlands Angelegenheiten einmischen kann. Falls die Amerikaner artig sind, verkaufen wir ihnen vielleicht etwas sibirischen Weizen.«
    »Hätte Irina diesem Wahnsinn zugestimmt?«
    Das Lächeln verschwand. »Sie sind es nicht wert, diesen Namen auszusprechen.«
    »Vielleicht nicht«, sagte Austin und richtete die Bowen auf Razows Herz. »Aber ich kann Sie zu Ihrer Freundin schicken.«
    Razow rief nur ein einziges Wort. Der Vorhang, der Ruderhaus und Kartenraum voneinander trennte, teilte sich, und zwei Männer traten hervor: ein bärtiger Kosak und Pulaski, der die
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entführt hatte. Mit schussbereiten Maschinenpistolen nahmen sie hinter Austin Aufstellung. Dann teilte der Vorhang sich erneut. Ein hoch gewachsener Mann in einem langen schwarzen Waffenrock kam zum Vorschein. Er starrte Austin aus tief liegenden Augen an und leckte sich die Lippen, als freue er sich auf ein Festmahl. Dann sagte er etwas auf Russisch; seine Stimme war tief und volltönend und schien aus einer tiefen Gruft zu erschallen.
    Kurt erschauderte, aber seine Waffe blieb auf Razow gerichtet.
    Dieser nahm Austins Reaktion belustigt zur Kenntnis. »Ich möchte Sie gern mit Boris bekannt machen, meinem Mitarbeiter und engsten Berater.«
    Der Mönch grinste, als er seinen Namen hörte, und sagte wiederum etwas auf Russisch. Razow übersetzte. »Boris sagt, es tut ihm Leid, dass er Sie an Bord
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