Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
Gründen. Es war von Anfang an klar, dass Ihr und die verstorbene Lady Brookhaven nicht gut miteinander auskommen würdet. Ich hätte Euch warnen sollen, aber es stand mir nicht zu.«
    Calder grunzte. »Mich warnen sollen, dass meine süße, folgsame Verlobte eine Hure war? Ich glaube nicht, dass ich zugehört hätte.«
    Fortescue schaute ihn mitleidig an. »Lady Melinda war keine Hure, Mylord. Sie war nur eine junge Dame,
die einen Mann liebte und zur Ehe mit einem anderen gedrängt wurde.«
    Etwas in Calders Innern klarte auf, als würde Schlick hinweggeschwemmt, und hinterließ einen glitzernden, reinen Bach. Er hob den Blick und schaute seinem Butler in die Augen. »Genau wie Phoebe.«
    Fortescue nickte. »In der Tat, Mylord. Ihr habt ein Talent dafür, Frauen zu wählen, deren Herzen bereits vergeben sind. Vielleicht weil Ihr selbst kein Verlangen danach habt, diese Herzen zu besitzen?«
    Diese Herzen zu besitzen? Nein, nicht Melindas. Nicht einmal Phoebes.
    Deirdres.
    Seine Hände ballten sich langsam zu Fäusten. Nicht aus Wut, sondern aus Verlangen. Er sehnte sich nach Deirdres Herz, mehr als nach allem anderen – Deirdres stolzes, stures, entschlossen unabhängiges Herz, das sie ihm angeboten hatte wie einen goldenen Schatz und das er abgewiesen hatte wie einen schmutzigen Lumpen.
    Oh, mein Liebling. Was habe ich getan?
    Sophie wusste die Antwort auf diese Frage, als er ihr auf der Treppe begegnete.
    »Im Grunde genommen, Mylord, entsprecht Ihr ihren schlimmsten Albträumen, die sie von ihrem Ehemann hatte. Ich glaube nicht einmal, dass Ihr es schlecht mit ihr gemeint habt. Ihr müsst Angst gehabt haben, dass sie wie Tessa sein könnte – und man kann gewiss verstehen, warum -, aber habt Ihr wirklich schon einmal darüber nachgedacht, wie es gewesen sein muss, von einer Frau wie Tessa erzogen zu werden? Eine Frau, der sie vollkommen
egal war, eine manipulierende Kuh, die in ihr nur ein Mittel zum Zweck sah?«
    »Genau wie ich, meint Ihr.« Er schlug sich beide Hände vors Gesicht. »Oh, verdammt!«
    Sophie legte ihm zaghaft eine Hand auf den Arm. »Ich glaube … ich glaube, es muss wirklich ziemlich schlimm gewesen sein. Sie redet nicht darüber, aber ich habe ihre blauen Flecke gesehen …« Sie zuckte die Schultern. »Deirdre kommt einem immer so stark vor, ich weiß. Früher habe ich sie dafür verachtet, weil ich sie für eiskalt hielt. Aber das ist eigentlich nur ein Schutzschild, ein Schutzschild gegen Tessa, gegen die Welt, die sie in den Händen einer solchen Frau gelassen hat. Darunter ist sie, glaube ich, sehr verletzlich und vielleicht auch ein bisschen unsicher.«
    Calder atmete tief aus und schaute Sophie lange an. »Langsam glaube ich, dass bei allen Pickering-Enkelinnen der Schein trügt.«
    Sophie errötete und wandte den Blick ab. »Ich nehme an, ich kann nichts tun, damit Ihr das keinem verratet?«
    Calder grunzte. »Wem sollte ich es verraten?« Die einzige Person, mit der er sprechen wollte, war Deirdre, aber was konnte er ihr schon sagen, um seine Verdächtigungen wiedergutzumachen?
    Sophie verschränkte die Arme und zog eine Augenbraue hoch ob seines verdrießlichen Tonfalls. »Wisst Ihr, ich habe kein besonders großes Mitleid mit Euch. Ihr seid viel zu gescheit, um nicht zu verstehen, dass Ihr das selbst wieder in Ordnung bringen müsst, da Ihr es Euch ja auch selbst eingebrockt habt.«

    »Aber wie?«
    »Ich weiß nicht, wie. Aber ich mache Euch einen Vorschlag, wann.« Sie legte den Kopf schief und lächelte. »Deirdre ist endlich fieberfrei. Sie ist seit etwa einer Stunde wach.«
    Calder ballte die Fäuste, als ihn eine Welle der Erleichterung durchfloss. Gott sei Dank! Von dem Wunsch übermannt, bei seiner Frau zu sein, kehrte er Sophies wissendem Glucksen den Rücken und hastete, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf.

Zweiundfünfzigstes Kapitel
    D eirdre hatte sich im Bett aufgesetzt. Ihr Gesicht sah angespannt aus, aber weder vom Fieber erhitzt noch blass vom Blutverlust. Sie war zerzaust und ungewaschen und hatte nie zuvor umwerfender ausgesehen.
    Calder trat mit langsamen Schritten an das Bett. »Guten Abend, meine Liebe.« Verdammt! Zu steif und formell. Er versuchte es nochmal. »Du siehst sehr gut aus.«
    Sie warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Mach dich nicht über mich lustig. Ich fühle mich grässlich.« Sie versuchte sich anders hinzusetzen und zuckte zusammen. Er stürzte vor, um ihr zu helfen, aber sie hob warnend eine Hand. »Halt! Fass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher