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Flammende Fesseln

Flammende Fesseln

Titel: Flammende Fesseln
Autoren: Vanessa Vulgaris
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Schlangen hervorragend umzugehen verstand, folgten zwei „Fesselungskünstler“, die gemeinsam eine Freiwillige in den Seilen verwöhnten. Ein Liliputaner und ein Riese wetteiferten um die Gunst des Publikums, wobei der kleinere der beiden eindeutig „den Kürzeren zog“.
    Mister Graysoul amüsierte sich prächtig, zog einige Male in Erwägung, sich als Freiwilliger zu melden und vergaß beinahe, warum er gekommen war. Schließlich jedoch verkündete der Zirkusdirektor mit feierlicher Stimme: „Meine Damen und Herren, heute Abend wird unsere Vorstellung aufgrund eines – eines Todesfalls ein wenig kürzer ausfallen als üblicherweise. Schon mischten sich zwischen Ausrufe des Bedauerns missmutige Kommentare, doch schon setzte Mr. Figgins seine Rede fort: „Um Ihnen trotzdem etwas bieten zu können, haben wir etwas Besonderes für Sie vorbereitet.“
    Helena spähte hinter den Zeltplanen hervor und spähte über Mister Figgins Schulter hinweg in den Zuschauerraum. Durch die Scheinwerfer in der Manege wirkte der Zuschauerbereich stockdunkel, so dass sie kaum etwas erkennen konnte. Sie fieberte ihrem Auftritt entgegen, der eigentlich Evas Idee gewesen war. Oder besser gesagt: Das, was anschließend folgen würde, war Evas Idee gewesen. Zunächst einmal werde ich nicht nur das Publikum, sondern die ganze Zirkustruppe mit meinen Fähigkeiten überraschen.
    Figgins drehte sich um und nickte Helena zu; es war Zeit für ihren Auftritt. Sie atmete tief durch. Das ist für dich, Marjorie….Mutter.
    Die Scheinwerfer erloschen; lautstarkes Gemurmel erhob sich, das augenblicklich wieder verstummte, als ein einzelner Spot aufflammte und sich auf eine zarte Gestalt mit leuchtend rotem Haar richtete.
    Helena trug ein hautenges Ensemble aus schwarzem Lackleder, das reizvoll mit ihrer schneeweißen Haut kontrastierte. Hochgewachsen, schlank und stolz stand sie da, den Kopf leicht zur Seite geneigt, so dass ihr Haar, das sie locker mit einem Samtband zusammengebunden hatte, weich über eine Schulter floss. Die Augenpartie und der Ansatz der Nase wurden von einer schwarzen Maske bedeckt. Die Finger der schönen Unbekannten spielten mit einer brennenden Fackel, die sie am ausgestreckten Arm hielt. Das Publikum schien den Atem anzuhalten – und mit einem Mal erkannte Mister Graysoul, dass es seine Stieftochter war, die da mitten in der Manege stand und attraktiver und reizvoller wirkte als je zuvor. Trotz der erotischen Kleidung wirkte sie noch immer zart und unschuldig, und er erahnte, dass sein Traum, sie als erster Mann zu nehmen, noch immer nicht ausgeträumt sein musste.
    Da setzte die Musik ein, und nach den ersten Takten brach das Publikum das Schweigen und begann, lautstark zu applaudieren. Helena tanzte und wirbelte grazil durch die Manege und entzündete mit fließender Bewegung weitere Fackeln, deren Flammen mit ihrem roten Haar eins zu werden schienen. Sie wiegte sich in den Hüften, hob die Arme und bewegte den Oberkörper schlangenhaft und betörend. Ihr Stiefvater ahnte, dass nahezu jeder Zuschauer, Mann wie Frau, die schöne Tänzerin anbetete, deren Nummer eindeutig den Höhepunkt der Vorstellung bildete.
    Als sie endete, die Fackeln löschte und sich tief verbeugte, wollte der Applaus minutenlang nicht enden. Niemand stieß anzügliche Pfiffe aus; es war als hätte jeder Anwesende begriffen, dass er soeben etwas ganz Besonderes, etwas Magisches gesehen hatte.
    Schließlich war es der Zirkusdirektor, der in die Manege betrat und dem Publikum mit sanfter Autorität zu verstehen gab, dass es nun genug sei. Helena sah ihn an und war belustigt darüber, wie deutlich man ihm seine Verblüffung anmerkte. „Das war unheimlich gut“ raunte er ihr zu, „du hast ausgesehen wie….wie SIE.“
    Helena errötete vor Freude und Aufregung, und ihr Herz klopfte wie ein verschrecktes Tier in ihrem Brustkorb, während sie Figgins‘ Worten lauschte. Dieser erklärte dem Publikum soeben, dass sie, Helena, heute versteigert würde. „Sie - und damit auch ihre Jungfräulichkeit“ endete er, wobei er sich der rothaarigen Schönheit zuwandte. Willst du das wirklich, schien sein Blick zu fragen. Sie nickte nur, ja, sie wollte es. Als Kim und Kasimir sie gestern gefesselt hatten war ihr zum ersten Mal klar geworden, dass sie es erregend fand, sich auszuliefern, benutzt zu werden. Gefickt zu werden von jedem, der sie begehrte. Hinzu kam, dass sie den Freunden, der Frau, die vielleicht ihre Mutter gewesen war, helfen wollte. Ein hohes
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