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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese
Autoren: Thomas Ziegler
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Schicksal ertragen.
    Verspielt nicht die Zukunft eurer Kinder, indem ihr den Lügen und Täuschungen eines wahnsinnigen Renegaten erliegt, der sich gegen alles Gute und Wahre verschworen hat.
    Haltet aus! Seid stark!«
    Die Menge brach in Hochrufe aus und begann Parolen zu skandieren: »Es lebe Baron Stork!«
    »Tod den Rebellen!«
    »Nieder mit Rhonn Endor!«
    Stork lächelte zufrieden, während er die Ovationen der Menge entgegennahm.
    Wie stets hatten die eindrucksvollen Bilder von der verwüsteten, unfruchtbaren Oberfläche ihren Zweck erfüllt. Der Anblick der grauen Ödnis, der lebensleeren Ruinenlandschaft war von niederschmetternder Wirkung.
    Selbst dem Baron schauderte es angesichts des trostlosen Panoramas. Und wenn er sich schon der Wirkung der Bilder nicht entziehen konnte, wie mußten sie dann die Menge berühren, die nicht ahnte, daß es sich dabei um uralte Archivaufnahmen handelte?
    Es gab keine automatischen Kameras an der Oberfläche.
    Abrupt wandte sich Baron Stork ab und stieg in den gepanzerten Gleiter.
    Seine Leibwache folgte ihm, und das schwere Fahrzeug setzte sich mit einem Ruck in Bewegung.
    Stork lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    Plötzlich fühlte er sich müde, erschöpft. Einen Moment spielte er mit dem Gedanken, die Gemächer seiner Konkubinen aufzusuchen. Beim Roten Riesen, wie lange hatte er sich keine Entspannung mehr gegönnt. Aber dann verwarf er den Gedanken wieder.
    Es gab wichtigere Dinge.
    Lochmoch erwartete ihn.
    Die letzten Berichte seines Chefwissenschaftlers waren äußerst beunruhigend gewesen. Wenn Lochmoch recht hatte, dann war der String wieder aktiv geworden, die raumzeitliche Verwerfungszone am Rand des Argylon-Systems, die wie ein kosmischer Staubsauger wirkte und über Lichtjahre hinweg alles an sich riß: Interstellare Staubwolken, Kometen, Meteore, Asteroiden, die Trümmer geborstener Planeten. Und manchmal auch Raumschiffe …
    Als Baron Stork den unmittelbar an den Thronsaal und seine privaten Gemächer angrenzenden Labortrakt betrat, fand er seine geheimen Befürchtungen bestätigt.
    Lochmoch kam ihm bereits entgegengestürzt, ein kleiner, gebeugt dahergehender Mann mit ungesundem grauen Teint, streng nach hinten gekämmten schütteren Haaren und eulenhaft großen Augen. Seine albinoroten Augen glänzten fiebrig, sein mausgrauer Anzug schlotterte an der knochigen Gestalt.
    »Ein Raumschiff, Baron, es ist ein Raumschiff!« stieß der Chefwissenschaftler erregt gestikulierend hervor. »Vor wenigen Minuten hat der String es ausgespuckt. Habe ich nicht vorausgesagt, daß der String wieder ein Schiff fangen wird? Und jetzt ist es da, draußen im Raum, zwischen all den Trümmern, und es ist groß, größer als jedes andere Schiff … !«
    Stork schnitt eine Grimasse.
    Die schrille Stimme des gnomenhaften Mannes bereitete ihm körperliche Pein. Wahrscheinlich würde er sich nie daran gewöhnen.
    »Kommen Sie, kommen Sie«, drängte Lochmoch. »Ich habe es in der Ortung, ganz deutlich, ein Irrtum ist ausgeschlossen. Es ist kein Trümmerbrocken, kein Asteroid, es ist ein Raumschiff, das erste Schiff seit über sechs Jahren.«
    »Haben Sie das Schiff identifizieren können?«, fragte Stork barsch. »Haben wir es mit Menschen zu tun, oder mit Fremdwesen?« Er dachte an das Schiff der Echsenrasse, das vor rund zwanzig Jahren, kurz nachdem er von seinem Vater die Regierungsgeschäfte übernommen hatte, im Sternbaronat aufgetaucht war.
    »Ich weiß es nicht«, schrillte der Chefwissenschaftler. »Es ist ein neuer Typ, ein noch nie gesehener Typ. Ich habe in den Archivunterlagen nachgeschaut — dieser Typ ist nicht verzeichnet. Vielleicht sind es Menschen, vielleicht sind es Fremdwesen. Alles ist möglich, alles. Kommen Sie, Baron, kommen Sie, überzeugen Sie sich selbst.«
    Lochmoch hastete davon.
    Stork folgte ihm durch ein Gewirr niedriger, kalkweiß getünchter Felsstollen, die vom übrigen Höhlensystem hermetisch abgeschottet waren. Nur eine Handvoll Eingeweihte wußten von der Existenz des Labortrakts, und nur Stork und Lochmoch kannten alle seine Geheimnisse.
    Schließlich gelangten sie in einen schmalen, schräg nach unten führenden Stollen, der sich wie ein Wurmkanal durch den gewachsenen Fels bohrte. Nach zahlreichen Windungen mündete der Stollen in einen kugelförmigen Hohlraum.
    Ein massives Stahlschott war in die gegenüberliegende Wand eingelassen.
    Es öffnete sich automatisch und gab den Weg in eine metallverkleidete Kaverne frei. Schmale Gänge
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