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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese
Autoren: Thomas Ziegler
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hindern können.
    Der Baron runzelte die Stirn.
    Warum erwähnte Lochmoch ausgerechnet jetzt diesen Vorfall? Eine Wiederholung war ausgeschlossen. Die Besatzung jenes Schiffes hatte es nur ihrer besonderen Zähigkeit zu verdanken gehabt, daß sie sich so rasch von dem Durchgangsschock erholt harte. Es waren Menschen gewesen, doch Menschen besonderer Art — Klons, Geschöpfe aus der Retorte, genetisch auf extreme Belastbarkeit programmiert, Soldaten aus der Biofabrik eines fernen Sternenreiches.
    Stork bezweifelte, daß es sich bei den Neuankömmlingen ebenfalls um Klonsoldaten handelte.
    Die silbern schimmernde Pyramide dort draußen war ein völlig anderer Schiffstyp.
    Dennoch, Lochmoch hatte recht. Sie mußten schnell handeln. Solange sich die Fremden an Bord ihres Raumschiffs befanden, stellten sie eine Gefahr für die Sicherheit des Sternbaronats dar. Er spielte keine Rolle, daß es sie gegen ihren Willen in das System des Roten Riesen verschlagen hatte. Jeder Kontakt zwischen den Bewohnern der Höhlen von Argylon und Besuchern aus dem All mußte verhindert werden.
    »Ihre Befehle, Baron?« schrillte Lochmoch. »Welche Befehle haben Sie?«
    »Die Eindringlinge sind auszuschalten«, sagte Stork. »Was ist mit den Nullzeitsphären in der Stasishalle? Haben Sie die notwenigen Vorbereitungen getroffen?«
    »Die Nullzeitsphären sind voraktiviert«, versicherte der gnomenhafte Mann. »Schon beim ersten String- Alarm habe ich alles in die Wege geleitet. Aber schauen Sie, Baron, schauen Sie — die Biotastwerte! Äußerst ungewöhnlich, finden Sie nicht auch?«
    Stork beugte sich über das Schaltpult. Er pfiff leise durch die Zähne. Die Displayanzeige des Biotasters meldete eine Biomasse, die der von fünftausend Menschen entsprach! Entweder bestand die Besatzung des pyramidenförmigen Schiffes aus fünftausend Personen, oder es war von Fremdwesen bemannt, die erheblich größer und schwerer waren als die Menschen.
    Also doch wieder intelligente Echsenabkömmlinge wie vor zwanzig Jahren?
    Stork zuckte die Schultern. Derartige Überlegungen waren sinnlos. Er würde bald erfahren, mit wem sie es zu tun hatten.
    »Die Stasishalle ist groß genug, um selbst fünfzigtausend neue Gefangene aufzunehmen«, knurrte er unwillig.
    Lochmoch fuhr sich nervös über das schüttere Haar. »Ich habe kein gutes Gefühl, wirklich nicht«, sagte er schrill. »Vielleicht wäre es besser, sie zu ignorieren. Was schadet es schon? Sie können uns nicht gefährlich werden. Selbst wenn sie Argylon anfliegen — was finden sie schon? Ruinen und Wüste, eine strahlenverseuchte Welt ohne Leben. Wenn wir sie unbehelligt lassen, werden sie bald wieder … «
    Der Baron brachte ihn mit einem eisigen Blick zum Schweigen. Schuldbewußt senkte er den Kopf.
    »Es war nur ein Vorschlag, Baron, nur ein Vorschlag«, murmelte der Wissenschaftler.
    »Sicher«, sagte Stork kalt. »Aber Ihre Vorschläge interessieren mich nicht. Also machen Sie sich an die Arbeit. Wir haben genug Zeit verschwendet.«
    »Natürlich, natürlich.« Lochmoch wagte keinen weiteren Einwand. Der Tonfall des Barons verriet ihm, daß er schon zu weit gegangen war. Gehorsam schaltete er an dem Kontrollpult. Displays erhellten sich, Dioden flammten auf, und aus der Tiefe drang das Dröhnen anlaufender Maschinen.
    Ein Fadenkreuz überlagerte das Bild auf dem Großmonitor. Im Zentrum der konzentrischen Ringe das fremde Raumschiff. Der Maschinenlärm wurde lauter. Spürbar begann der Boden zu vibrieren.
    An einem benachbarten Monitorturm blinkte eine Diode.
    Irritiert blickte Lochmoch auf. »Ein Anruf?« schrillte er. »Aber wer … ?«
    »Es wird Zortan sein«, unterbrach Stork. »Machen Sie weiter.«
    Beunruhigt trat er an den Turm. Hatten Rhonn Endors Rebellen wieder zugeschlagen? Verdammt, der Stahlhandgeneral wußte, daß er nicht gestört werden wollte, wenn er sich im Labortrakt befand! Es mußte schon etwas Ungewöhnliches vorgefallen sein, wenn Zortan es wagte, gegen seinen ausdrücklichen Befehl zu handeln.
    Stork ging auf Empfang.
    Einer der Bildschirme wurde hell, und das bleiche, grobgeschnittene Gesicht des Generals erschien. Es trug einen selbstzufriedenen Ausdruck.
    Unwillkürlich atmete Stork auf. Also hatte Zortan eine gute Nachricht für ihn!
    »Was gibt es?« fragte er knapp.
    »Eine Patrouille ist in den Äußeren Höhlen auf einen Trupp der Rebellen gestoßen«, meldete Zortan. »Es kam zu einem Feuergefecht, bei dem vier Rebellen und zwei meiner Leute getötet
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