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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese
Autoren: Thomas Ziegler
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Jahrmillionen vergingen …
    Langsam, unendlich langsam nahm die Intelligenz der Urdhrakanen zu.
    Langsam, unendlich langsam entwickelten sie Ansätze von Kultur und Zivilisation. Und nach weiteren Jahrmillionen war ihr wissenschaftlichtechnischer Stand hoch genug, um die ersten primitiven Raumschiffe zu bauen.
    Die Dhrakanen stießen in den interplanetaren und dann in den interstellaren Weltraum vor, und wohin sie auch kamen, überall trafen sie auf ihr Ebenbild. Es gab nur eine einzige intelligente Lebensform im Kosmos: Die Echse.
    Jahrmillionen vergingen …
    Es kam zu Kriegen zwischen den Echsenvölkern. Planeten verbrannten, Sonnen explodierten, und der Tod hielt reiche Ernte. Aber nach und nach überwanden die Dhrakanen das blutige, gewalttätige Erbe ihrer tierischen Herkunft. Sie bezwangen die Bestie in sich, und zwischen den Sternen kehrte Friede ein.
    Jahrmillionen vergingen…
    Zur überragenden Intelligenz gesellte sich Weisheit, und nach der Perfektionierung von Wissenschaft und Technik wandten sie sich der Erforschung ihrer geistigen Fähigkeiten zu.
    Jahrmillionen vergingen …
    Die Dhrakanen hatten ihren höchsten Entwicklungsstand erreicht, ihr natürliches Potential war ausgeschöpft. Abgeklärt und weise lebten sie ihr friedliches Leben. Nichts konnte sie überraschen, nichts konnte sie erschüttern, nichts konnte sie aus der Ruhe ihres selbstgenügsamen Daseins aufschrecken …
    … bis eines Tages ein dhrakanisches Forschungsschiff in den sternenarmen Randregionen der Milchstraße eine Welt entdeckte, auf der die Evolution in eine schreckliche, furchterregende Sackgasse geraten war.
    Eines Tages — vor sechzig Millionen Jahren: Auf dem dritten Planeten einer kleinen gelben Sonne waren die Reptilien — wie überall in der Galaxis — zur herrschenden Lebensform aufgestiegen. Doch statt sich weiterzuentwickeln und Intelligenz hervorzubringen, hatten sie sich in Ungeheuer verwandelt. In wandelnde Fleischberge, in hirnlose gepanzerte Monstren, in Tyrannenbestien, die sich mit unvorstellbarer Grausamkeit und Wildheit bekämpften.
    Die Saurier des Planeten Erde waren in den Augen der Dhrakanen eine Perversion — und eine Gefahr, deren Ausmaß sich nicht abschätzen ließ.
    Was geschieht, wenn diese bestialischen Zerrbilder unserer Rasse doch noch Intelligenz entwickeln? fragten sich die Dhrakanen. Wenn sie in den Weltraum vorstoßen und unsere friedlichen Welten finden?
    Die Antwort lag in der lang zurückliegenden dhrakanischen Geschichte, in jener halbvergessenen Periode der kosmischen Kriege.
    Die Dhrakanen entschlossen sich, diese Gefahr von vornherein auszuschalten.
    Ein großer Komet wurde aus seiner Umlaufbahn gerissen und auf die Erde gelenkt. Die Kollision zerstörte die Lebensgrundlagen der Saurier und veränderte das Gesicht des Planeten grundle gend. Die Riesenechsen starben aus und der Siegeszug einer völlig anderen Art begannen — der Säugetiere.
    Jahrmillionen vergingen …
    Die Evolution der Säugetiere ging mit atemberaubender Schnelligkeit voran. Entwicklungsschritte, für die die Reptilien viele Millionen Jahre benötigt hatten, brachten die Säugetiere in einem Bruchteil dieser Zeitspanne hinter sich. Aufmerksam, von einer geheimen, uneingestandenen Hoffnung erfüllt, beobachteten die Dhrakanen den Siegeszug dieser faszinierenden und in ihrer Vitalität erschreckenden Spezies. Und dann erschien der Mensch auf der Bühne des Lebens …
    »Wir warten«, wiederholte der Dhrakane die rituellen Worte, und hinter den Worten verbarg sich Sehnsucht, verbarg sich Müdigkeit, verbarg sich Hoffnung.
    Sehnsucht nach den Bergen des Wissens, die jenseits der fleischlichen Existenz auf die Dhrakanen warteten. Müdigkeit, kollektiver Überdruß, wie ihn nur eine Rasse empfinden konnte, die alles erforscht und alles enträtselt hatte, für die es nichts Neues gab, keine Weiterentwicklung, nur Wiederholung und Stagnation. Und die Hoffnung, daß eine andere Rasse kommen und ihren Platz einnehmen würde, eine Rasse, die jene unverrückbaren Grenzen überschreiten konnte, die den Dhrakanen von der Evolution gesetzt waren.
    Konnte der Mensch die Nachfolge der Dhrakanen antreten?
    Konnten die Dhrakanen den Stab an den Menschen weiterreichen, das Tal des Lebens verlassen und die lockenden Berge des Wissens erklimmen?
    Alles deutete darauf hin.
    Der Mensch breitete sich über die Galaxis aus, besiedelte die Sterne, wiederholte Fehler und feierte Triumphe seiner dhrakanischen Vorgänger. Die Geschichte
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