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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese
Autoren: Thomas Ziegler
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ihm, in den Schatten am Fuß des Plateausockels.
    Eine huschende Gestalt, grau-schwarz wie der Boden.
    Stork schoß.
    Der Energiestrahl verkochte das Geröll, vertrieb für einen Sekundenbruchteildie Schatten, ließ das lange Haar des Verfolgers wie gesponnenes Silber aufblitzen. Rhonn Endor!
    Der Baron feuerte erneut, aber Endor reagierte instinktiv und warf sich aus der Schußlinie. Im nächsten Moment hatte ihn die Dunkelheit wieder verschluckt.
    Stork knirschte mit den Zähnen.
    Er starrte in die Schatten, doch Endor blieb verschwunden.
    Ein dumpfes Röhren — aus der Finsternis zuckte ein glutroter Energieblitz und entlud sich nur wenige Meter von Stork entfernt in einer feurigen Explosion. Die Druckwelle preßte ihm die Luft aus der Lunge. Er wurde zur Seite geschleudert und blieb benommen liegen.
    Als er wieder klar sehen konnte, entdeckte er die Außenweltlerin. Im Zickzack rannte sie auf das Plateau zu und gab in schneller Folge weitere Schüsse aus ihrer Waffe ab. Das Sperrfeuer trieb Stork zurück. Ächzend, auf allen Vieren, kroch er im Schutz der Nullzeitsphären zur anderen Seite der Steininsel.
    Ein erleichterter Seufzer löste sich von seinen Lippen. Er war fast am Ziel!
    Das nächste Plateau, auf dem die echsenhaften Fremdwesen untergebracht waren, die es vor zwanzig Jahren ins Sternbaronat verschlagen hatte, war durch eine fast hundert Meter lange Metallbrücke mit einer titanischen Steinsäule verbunden. Die Säule war hohl und reichte bis zur hohen, schattenverhangenen Decke. In ihrem Innern führte eine Treppe hinauf zum eigentlichen Verbindungsschacht, dem einzigen Weg an die Oberfläche.
    Stork lächelte triumphierend.
    Er hatte es fast geschafft. Sobald er die Oberfläche erreicht hatte, würde er die Sprengladungen auslösen, die er schon vor Jahren im Maschinensaal der Stasishalle angebracht hatte. Die gewaltigen Energien zur Aufrechterhaltung der Nullzeitsphären würden sich in einer alles vernichtenden Explosion entladen und das Höhlensystem zum Einsturz bringen.
    Stork stemmte sich hoch.
    Ein schneller Rundblick, dann rannte er über den Metallsteg zum Plateau der Echsen. Auf halbem Weg gellte von unten ein Schrei herauf.
    »Stehenbleiben, Stork!«
    Flaming Bess! Die Außenweltlerin glitt soeben hinter einem mannshohen Felsbrocken hervor und zielte mit ihrer Waffe auf ihn.
    Der Baron schoß und eilte weiter. Nur noch ein Dutzend Schritte bis zum Plateau. Alles in ihm verkrampfte sich. Die Brücke bot keine Deckung. Jeden Moment konnte die Außenweltlerin das Feuer eröffnen.
    Zehn Schritte.
    Weiter, weiter!
    Fünf Schritte.
    Warum schoß sie nicht?
    Drei Schritte.
    Zwei.
    Er sprang und landete hart auf dem glattpolierten Steinboden. Ich lebe, dachte er erstaunt. Ich lebe … Aber warum hat sie nicht geschossen? Unwichtig!
    Weiter, weiter!
    Keuchend richtete er sich auf — und sah direkt vor sich das schillernde Kraftfeld einer Nullzeitsphäre. Und in der Sphäre eines dieser Echsenwesen: Fast drei Meter groß, ein Riese, schuppig und fremd, der Schädel mit dem weit aufgerissenen, zähnestarrenden Maul und den kalten, winzigen Augen knöchern gepanzert, die Hände tödliche Klauen. Und obwohl die Echse in der Zeit erstarrt war, ging eine furchtbare Drohung von ihr aus.
    Es war unmöglich, aber sie schien Stork zu sehen, sie schien zu wissen, daß er für ihre Gefangenschaft verantwortlich war.
    Dhrakanen hatte Flaming Bess diese Echsen genannt.
    Unwillkürlich dachte er an ihre warnenden Worte, vom Blick der kalten Reptilienaugen wie gebannt: Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, wenn es den Dhrakanen gelingt, aus den Nullzeitsphären zu entkommen …
    Unsinn!
    Stork löste sich aus dem Bann und wandte sich nach rechts, zur Brücke, die zur Säule führte.
    Ein Knirschen.
    Eine schattenhafte Gestalt, die mit der Geschmeidigkeit eines Raubtiers hinter der schillernden Sphäre hervorsprang und sich auf Stork stürzte — Rhonn Endor!
    Ein Faustschlag schmetterte dem Baron den Energie strahler aus der Hand. Schmerz durchzuckte seinen Arm, und als ihn der nächste Hieb traf und zu Boden schickte, wußte er, warum Flaming Bess nicht geschossen hatte. Sie hatte ihn nur ablenken wollen, um Endor Gelegenheit zu geben, unbeobachtet das Plateau zu erreichen.
    Knurrend rollte sich Stork zur Seite und versetzte Rhonn Endor einen Fußtritt in die Leistengegend. Endor krümmte sich zusammen, und schon war Stork wieder auf den Beinen.
    Der Strahler!
    Wo war der Strahler?
    Dort — nur vier, fünf
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