Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht

Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht

Titel: Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht
Autoren: Sadie Matthews
Vom Netzwerk:
Haut, brechen aus wie Miniaturvulkane. Sie sprenkeln seinen Rücken und beginnen zu fließen. Blut.
    »Nein!«, rufe ich und lasse die Peitsche fallen. Die Macht schwindet aus ihren Riemen. »Nein, ich kann das nicht.« Ich weine jetzt ernstlich. »Dein armer Rücken, er blutet.« Überwältigt lasse ich mich auf die Knie fallen, mein Kopf sinkt nach vorn, und ich schluchze haltlos. Wie konnte es so weit kommen? Ich habe den Mann, den ich liebe, so lange geschlagen, bis er blutete.
    Dominic dreht sich um und steht langsam auf. Er ist steif vor Schmerz, und als er mich ansieht, sind auch seine Augen voller Tränen. »Beth, nicht weinen. Begreifst du denn nicht? Ich will dir keinen Schmerz zufügen.«
    Das klingt so furchtbar ironisch, dass ich noch heftiger weinen muss.
    »He, mein Mädchen, mein Mädchen.« Er kommt auf mich zu, kniet sich neben mich und nimmt meine Hände. »Nicht weinen.«
    Aber sein eigenes Gesicht ist voller Traurigkeit, und in seinen Augen glitzern die Tränen. Ich kann ihn nicht einmal umarmen, sein Rücken ist dafür viel zu malträtiert. Stattdessen nehme ich sein Gesicht, das ich so liebe, in beide Hände. »Dominic … Wie konnte es so weit kommen?«, flüstere ich. Einen Moment sehen wir uns an, nackt, verletzlich, verloren in einem Meer von Gefühlen.
    Dann stehe ich langsam auf. »Ich kann das nicht mehr, Dominic«, sage ich leise. »Ich weiß, du musst dich durch deine Schuldgefühle arbeiten oder welch verdrehte Gefühle du sonst noch mit dir herumträgst, aber ich kann nicht länger dein Instrument sein. Es schmerzt mich zu sehr, Dominic. Es tut mir leid.«
    Dann gehe ich zur Tür und lasse ihn zurück. Ich will ihn nicht im Stich lassen, aber ich weiß, wenn ich jetzt nicht gehe, wird mein Herz explodieren.

20. Kapitel
    In der Galerie verhält sich James sehr nachsichtig zu mir. Er merkt, dass meine Gefühle Achterbahn fahren und dass ich etwas Wichtiges verarbeiten muss. Vermutlich bedauert er es längst, dass er mich eingestellt hat, denke ich, schon vom ersten Tag an bin ich ein hoffnungsloser Fall.
    Aber ich schaffe es, mich auf die Arbeit zu konzentrieren – genauer gesagt, hilft die Arbeit sogar, denn während ich die neue Ausstellung organisiere, kann ich die schreckliche Szene der vergangenen Nacht vergessen. Wenn ich doch daran denke, dann mit dumpfem Entsetzen. Ich habe das Gefühl, in einer Art Albtraum gefangen zu sein, in dem Liebe und Schmerz untrennbar miteinander verbunden sind, und zum ersten Mal weiß ich nicht, ob ich das aushalte.
    Ich muss an Adam denken – den bequemen, berechenbaren, vertrauten Adam –, der zu Hause auf mich wartet. Vielleicht ist das doch die Antwort. Vielleicht ist die Welt der großen Leidenschaften und der dunklen Dramen nichts für mich.
    Aber es hat den Anschein, dass es keine Lösung gibt: wenn ich so weitermache, wird mir das Herz brechen, und wenn ich es nicht tue, bricht es mir auch.
     
    Am Nachmittag bringt James mir eine Tasse Tee. »Ich habe Neuigkeiten von Salim.«
    Salim ist der Assistent von James, und wie ich an den Akten sehe, ist er unglaublich gut organisiert und effizient.
    »Er kommt nächste Woche aus dem Krankenhaus«, fährt James fort und wirkt verlegen. »Und danach wird er hier seine Arbeit wiederaufnehmen.«
    »Das war mir ja schon immer klar«, erwidere ich. »Sie haben mich nie etwas anderes glauben lassen.«
    James seufzt und nimmt seine Brille mit dem Goldrand ab. »Ich weiß. Aber es hat mir überaus gefallen, Sie hier zu haben, Beth. Sie haben meinem Leben ordentlich Würze verliehen. Ich wünschte, wir könnten eine Möglichkeit finden, Sie weiter zu beschäftigen.«
    »Keine Sorge«, sage ich lächelnd, »ich muss Celias Wohnung nächste Woche ohnehin verlassen. Ich wusste immer, dass es nur ein Leben auf Zeit war.«
    »Ach, Beth.« Er legt seine Hand auf meinen Arm. »Ich werde Sie vermissen. Ich hoffe, Sie werden mich immer als Ihren Freund betrachten.«
    »Natürlich! So leicht werden Sie mich nicht los!« Ich gebe mir viel Mühe, normal zu klingen, aber innerlich drehe ich mich in einem Strudel der Unsicherheit. Was soll ich nur als Nächstes tun? Selbst wenn Laura im Herbst eine Wohnung mit mir teilen will, muss ich bis dahin wieder nach Hause. Ohne Wohnung und ohne Arbeit, wie könnte ich hier in London bleiben?
    Dominic?
    Diesem Gedanken verschließe ich mich. Es ist zu schmerzlich, an eine der beiden Alternativen zu denken: Sowohl mit ihm zusammen zu sein als auch ohne ihn zu leben ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher