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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht
Autoren: Kalea Thalanys
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gäbe.“
    „Ich hätte schon viel früher reagieren müssen. Wenn ich schon vorher etwas getan hätte, wäre Lilja noch am Leben. Diese Menschen wären nicht gequält worden. Die Elfenprinzessinnen wären nicht entführt und ihrer Kräfte beraubt worden. All das wäre niemals passiert.“
    Chiara ließ ihren Tränen freien Lauf.
    „Sag das nicht. Du wärst wahrscheinlich ebenso gestorben wie jeder, der sich ihm … oder besser gesagt ihr … in den Weg gestellt hätte. Du hast das getan, was du für r ichtig gehalten hast. Ohne böse Absichten. Und es war das einzige was du tun konntest!“, beschwor ich.
    Chiara nickte schwach.
    „Ich werde mich auf mein Zimmer zurückziehen. Deine F reunde können sich hier ebenso z u H ause fühlen wie du mein Kind. Alles hier gehört dir. Es ist dein Erbe und soll von nun an ein Ort für dich sein, an dem du immer willkommen sein wirst und der dich beschützen wird. Solange ich lebe sollst du dich hier geborgen und sicher fühlen!“
    Sie nahm ihre Hand von meiner Wange und zog mich in eine enge Umarmung.
    „Bitte entschuldige mich jetzt. Du weißt wo du mich findest, wenn du etwas brauchst .“
    Mit diesen Worten machte sie sich auf den Weg in ihre Gemächer und ließ mich alleine zurück.
    Ich wollte Constantin eine Weile nicht sehen, weshalb ich nicht in den Kerker ging. Stattdessen gesellte ich mich auf wackeligen Beinen zu den restlichen Leuten im Speisesaal. Es war höchste Zeit etwas zu trinken. Das Brennen in meiner Kehle wurde langsam unerträglich und schwächte meinen Körper zusätzlich, was das Schwindelgefühl nur verstärkte.
    Nitsa sah wie ich beinahe gegen einen Stuhl stieß, da meine Koordinationsfähigkeit nicht mehr völlig intakt war, und eilte auf mich zu. Der Druck der von mir abfiel machte der Erschöpfung Platz. Und die breitete sich in meinem Körper aus, als ob es ihr nirgends sonst besser gefiele. Nitsa half mir mich zu setzen und musterte mein staubiges Gesicht.
    „Gibt es hier für meine Freunde tierisches Blut? Auf menschliches werden sie süchtig“, fragte ich sie.
    „Ja, sie haben alles was sie brauchen. Du siehst aus, als ob du deine Grenzen schon längst überschritten hättest!“, sagte sie besorgt und vorwurfsvoll zugleich, strich mir über den Kopf und prüfte meinen Zustand.
    „Du brauchst sofort Blut“, stellte sie energisch fest.
    Nur drei Sekunden später drückte sie mir einen halben Liter Blut in die Hand. Ich roch zunächst daran und erkannte freudig, dass es sich um menschliches Blut handelte. Allein der Duft der mir in die Nase schlug heizte das Feuer in meinem Hals an . Ein Brennen, dass nur diese Flüssigkeit zu lindern vermochte. Gierig schüttete ich den gesamten Inhalt des Glases in einem Zug in meinen Rachen. Sofort zog sich das Blut wie heilender Samt über die Flammen des Durstes. Ich stellte das leere Glas auf den Tisch und Nitsa schenkte mir sofort nach.
    „Trink weiter. Du brauchst es!“, befahl sie.
    Ich nahm das gefüllte Glas und leerte auch diesmal den gesamten Inhalt in einem Zug. Die Flammen zogen sich zurück und eine erdrückende Welle der Erschöpfung keimte auf.
    „Hier.“
    Nitsa hatte mein Glas wieder gefüllt und drängte mich weiter zu trinken.
    Kraftlos führte ich das Glas an meine Lippen. Diesmal half Nitsa mir sogar meinen Arm zu halten, damit ich nichts verschüttete. Nachde m ich auch das dritte Glas gelee rt hatte, machte ich es mir gemütlich indem ich meinen Kopf auf meine Arme stütze.
    Es dauerte nicht lange und ich schlief ein.
     
     
     
     
     
    6
     

 
    18
     
    Helles Licht blendete mich, als ich die Augen aufschlug. Ich lag in meinem Bett und William dicht an mich geschmiegt. Er musste mich schlafend ins Bett gebracht haben. Die Erschöpfung war so groß, dass ich es nicht einmal mitbekommen hatte. Normalerweise schliefen Wharpyre und Vampyre nicht so tief und fest, dass sie nichts mehr um sich herum mitkriegten. Doch der Kraftaufwand des letzten Tages war enorm für meinen Körper gewesen. Und es war noch nicht vorbei. Auch heute stand ein anstrengender Tag vor uns. Oder besser gesagt ein anstrengender Abend. Es würde so heftig werden , dass wir uns nicht mehr selbständig auf den Beinen halten könnten. Aber das war mir egal. Mirjanas Geist musste verbannt werden.
    Ich drehte mich herum und schaute in dieses friedliche Gesicht von William. Er wusste , dass ich wach war, hielt aber seine Augen geschlossen, damit ich ihn in aller Ruhe ansehen konnte. Einzelne Strähnen hingen
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