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Feuertaufe für Darlene

Feuertaufe für Darlene

Titel: Feuertaufe für Darlene
Autoren: Jack Slade
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Gleichzeitig flog seine geballte Faust nach vorn.
    Doch der hatte sich reaktionsschnell wieder aufgerichtet.
    Deshalb traf ihn der Hieb, der eigentlich seinem Kinn gegolten hatte, lediglich gegen die Brust. Die Wucht des Treffers ließ ihn zwei Schritte nach hinten stolpern, setzte ihn aber nicht außer Gefecht. Er prallte hart mit dem Rücken gegen die Bar.
    »Na warte, du Hund. Jetzt bekommst du das, was du verdienst.« Der Bandit wollte nach einem seiner beiden Allen & Wheelocks greifen.
    Um seinen eigenen 38er Remington zu ziehen, war es bereits zu spät.
    Deshalb stützte Lassiter sich auf der Theke ab, dann katapultierte er sich mit beiden Füßen vom Boden ab.
    Seine linke Stiefelspitze erwischte die Hand seines Gegners, noch bevor der den Abzug durchziehen konnte.
    Der Revolver wurde Petralia aus den Fingern geschleudert, wirbelte um sich selbst kreisend durch die Luft, bevor er schließlich hinter dem Tresen liegenblieb.
    Doch der Halunke dachte überhaupt nicht daran klein beizugeben.
    Im Gegenteil, die weitere Demütigung ließ ihn endgültig rot sehen.
    »Okay, du dreckige Ratte, dann nehme ich dich eben mit bloßen Händen auseinander.«
    Wie ein rasender Bulle kam er auf Lassiter zugestürmt. Seine Hände legten sich wie eine Zange um dessen Hals. Die Daumen pressten sich so fest in Lassiters Kehlkopf, dass grellbunte Lichtblitze vor seinen Augen explodierten.
    Lassiter zwang sich, nicht auf den rasenden Schmerz zu achten. Stattdessen mobilisierte er noch einmal seine ganze Kraft.
    Er faltete die Hände wie zum Gebet, die er anschließend zwischen den Armen des Widersachers hindurch nach oben stieß. Als er anschließend die eigenen Arme ruckartig auseinander riss, gelang es ihm, sich aus dem Würgegriff des Verbrechers zu lösen.
    Lassiter sog tief die Luft in seine brennenden Lungen ein.
    Bereits einen Wimpernschlag später ging er selbst zum Angriff über.
    Ein linker Aufwärtshaken traf Petralia in die Magengrube.
    Der klappte vornüber – genau in eine wohlplatzierte rechte Gerade.
    Der Bandit verlor den Boden unter den Füßen, segelte mehrere Yard durch die Luft, bevor er schließlich mit dem Rücken voran auf einem Tisch landete. Das Möbelstück brach mit lautem Krachen in sich zusammen. Die grauhaarige Lady, die daran Platz genommen hatte, brachte sich mit einem entsetzten Aufschrei in Sicherheit.
    Lassiter wartete ab, bis sich der Halunke wieder auf die Beine geschafft hatte.
    »Das war erst der Anfang, Mistkerl. Jetzt bekommst du die Lektion, die du schon lange verdient hast.«
    Lassiter schlug ein weiteres Mal zu.
    Mit einer Folge rasch aufeinanderfolgender Hiebe trieb er Petralia quer durch den Saloon vor sich her. Die anderen Gäste, denen sie dabei in die Quere kamen, wichen in alle Richtungen aus. Keiner von ihnen schien auf den Gedanken zu kommen, in den Kampf einzugreifen. Durch ein Spalier von Zuschauern hindurch gelangten sie so zur gegenüberliegenden Seite des Kneipenraums.
    Dort legte er das gesamte Gewicht seines Körpers in den letzten, alles entscheidenden Schlag.
    Lassiters Faust traf Petralias Kinn mit der Gewalt eines eisernen Schmiedehammers.
    Der Halunke wurde erneut von den Füßen gehoben.
    Einen Sekundenbruchteil später übertönte lautes Klirren jedes andere Geräusch im Lokal. Der Bandit wurde durch die Milchglasscheibe neben dem Eingang geschleudert. Inmitten eines glitzernden Scherbenregens kam er auf dem Stepwalk zum Liegen.
    »Okay, dann wäre das ja wohl geklärt.«
    Mit einem zufriedenen Nicken rieb sich Lassiter die Faust.
    »Freu dich bloß nicht zu früh, Großmaul.« Eine Revolvermündung bohrte sich ihm zwischen den Schulterblättern in den Rücken. »Die erste Runde ging zwar an dich. Aber das Rennen ist noch nicht gelaufen.« Ein leises Klicken ertönte, als Richfield den Hahn seines Smith & Wesson Frontiers nach hinten zog.
    Lassiter fluchte innerlich wegen des Fehlers, der ihm unterlaufen war. Während er mit der Schlägerei beschäftigt gewesen war, hatte er sich nicht mehr um den zweiten Gegner gekümmert. Er war davon ausgegangen, dass der sich nicht so schnell wieder erholen würde, um ihm noch einmal gefährlich zu werden. Eine grobe Fehleinschätzung, wie sich nun herausstellte.
    »Worauf wartest du noch?«, knurrte der Bandit. »Nimm die Pfoten hoch! Und zwar plötzlich!«
    Lassiter blieb nichts anderes übrig, als zu tun, was von ihm verlangt wurde. »Was hast du mit mir vor?«, erkundigte er sich, während er fieberhaft überlegte, wie er
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