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Feuertaufe für Darlene

Feuertaufe für Darlene

Titel: Feuertaufe für Darlene
Autoren: Jack Slade
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geschickte Reitmanöver noch ausweichen. Unerwartete Haken schlagend, wurde er zu einem nur schwer erfassbaren Ziel. Seine eigenen Schüsse waren dagegen schon besser platziert. Eine seiner Kugeln erwischte O’Leary direkt ins linke Auge. Der Bandit sackte wie ein nasser Sack vornüber aus dem Sattel.
    Carson war inzwischen zu einer anderen Taktik übergegangen. Anstatt seinen Gegner direkt ins Visier zu nehmen, legte er mit seinem Merwin & Hulbert auf dessen Pferd an. Der Revolver bellte auf.
    Beinahe gleichzeitig knickten die Vorderbeine von Lassiters Schecken ein. Er wurde über den Hals des stürzenden Tiers hinweggeschleudert. Noch im Flug erwiderte er das Feuer. Carson breitete ruckartig die Arme aus, als sich ihm das heiße Blei punktgenau ins Herz bohrte. Sein Brauner jagte davon, während er selbst tot im Dreck liegenblieb.
    Lassiter gelang es zwar, seinen eigenen Sturz abzufangen, aber beim Abrollen kam ihm sein Remington abhanden. Eine Sekunde später war er bereits wieder auf den Beinen. Er sah sich suchend nach allen Seiten um. Wenig später hatte er seinen Revolver entdeckt. Doch bevor er ihn wieder an sich nehmen konnte, schob sich ein Pferdeleib zwischen ihn und die Waffe.
    »Alle Achtung, du hast wirklich nicht schlecht gespielt.« Jackman nickte ihm aus dem Sattel herab anerkennend zu. »Bloß schade für dich, dass du die Partie am Ende doch verlierst.« Der Lauf seines Revolvers richtete sich auf Lassiter aus. »Fünf gegen einen. Eigentlich hätte dir von Anfang an klar sein sollen, dass du niemals eine echte Chance hattest.«
    Ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen, legte sich sein Zeigefinger enger um den Abzug.
    Ein Schuss bellte auf.
    Jackmans Gesicht nahm einen verdutzten Ausdruck an.
    Seine linke Hand hob sich und tastete über das winzige Loch, das plötzlich in seiner Stirn erschienen war. Der Banditenboss wollte noch etwas sagen, doch über seine Lippen kam lediglich ein leises Röcheln. Und dann kippte er seitlich vom Pferderücken.
    Lassiter, der bereits geglaubt hatte, sein letztes Stündlein habe geschlagen, wandte sich um.
    Betsy-Louise stand nur wenige Schritte hinter ihm. Aus dem Colt, den sie in der Hand hielt, stieg ein dünner Rauchfaden in die Höhe.
    »Das … das hat mir mein Daddy beigebracht. Wegen der Füchse«, verkündete das Mädchen. »Ich habe ihm versprechen müssen, es keinem zu verraten. Ob er mir jetzt böse deswegen ist?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht.« Lassiter ging vor ihm in die Hocke. »Ich bin mir sogar sicher, dass er sehr stolz auf dich gewesen wäre.« Er nahm der Kleinen die Waffe aus der Hand.
    »Betsy-Louise!« Moira kam um das Haus herum gestürmt. Halb lachend, halb weinend rannte sie ihrer Tochter entgegen. »Gott, ich hatte schon Angst, dich niemals wiederzusehen.«
    »Mommy!« Das Mädchen warf sich in die Arme seiner Mutter. »Die bösen Männer waren wieder hier. Glaubst du, sie kommen noch einmal zurück?«
    »Nein, mein Liebes, das ist nun endgültig vorbei. Von nun an brauchst du keine Angst mehr zu haben.«
    »Soll das heißen, der Albtraum ist zu Ende?« Darlene setzte sich auf und sah sich verwundert um. »Kann mir vielleicht mal einer erklären, was in den letzten Minuten passiert ist?«
    »Zu viel, um es in einem einzigen Satz zu packen.« Lassiter kam zu ihr und half ihr auf die Beine. »Aber eins kann ich dir schon sagen: Deine Feuertaufe hast du mit Bravour gemeistert. Das muss gefeiert werden. Wenn sich erst mal in der Stadt herumgesprochen hat, dass die Spider-Gang unschädlich gemacht ist, werden dort die Korken knallen.«
    »Glaubst du?« Darlene lächelte ihn unsicher an. »Das klingt ja nicht schlecht. Obwohl mir momentan anstelle eines Drinks ein kühler Lappen eigentlich viel lieber wäre.« Ihre Fingerspitzen tasteten vorsichtig nach der stattlichen Beule, die sich an ihrer Stirn gebildet hatte.
    ENDE

In einer Woche erscheint als Band 2085 ein neuer Lassiter-Western von Jack Slade
    »Karneval feiern wir nicht in dieser Stadt, Ma’am«, sagte der Mann und grinste. »Sie hätten sich also gar nicht verkleiden brauchen. Am besten gehen Sie gleich auf Ihr Zimmer und ziehen sich so an, wie es sich für eine Lady geziemt.«
    Eugenia Blake musterte ihn von Kopf bis Fuß. Der Kerl lehnte am anderen Ende des Rezeptionstresens. Ein schnauzbärtiger Angeber. Belustigt blickte er auf den vergoldeten Stern an Eugenias Jackett, der sie als US Marshal auswies.
    »War das eine Aufforderung zum Tanz?«, fragte sie. »Ist das bei
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