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Feuertaufe für Darlene

Feuertaufe für Darlene

Titel: Feuertaufe für Darlene
Autoren: Jack Slade
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um sich auf den Beinen zu halten.
    »Das ist eine Sache zwischen ihm und uns«, meldete sich nun Petralia zu Wort. »Also schickt ihn besser raus, wenn er bei euch ist. Dann lassen wir euch vielleicht noch einmal ungeschoren davonkommen. Andernfalls …«
    Um seinen Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen, zog er seinen Revolver und feuerte damit dreimal auf die Tür.
    Darlene sprang erschrocken zurück, als die Kugeln nur eine Handbreit von ihr entfernt ins Holz einschlugen.
    Eine Wolke Pulverdampf wehte noch über den Hof, als der Bandit die Waffe zwar sinken ließ, aber immer noch feuerbereit in der Hand behielt.
    »Also, wie sieht es aus? Liefert ihr das Stinktier an uns aus? Oder ist es euch lieber, ihm Gesellschaft in der Hölle zu leisten?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo er steckt!«, entgegnete Darlene. »Bei uns ist er auf jeden Fall nicht!«
    Petralia sah Richfield fragend an.
    »Jede Wette, das Miststück lügt wie gedruckt«, raunte der seinem Komplizen zu. »Der Kerl wollte raus zur Farm. Das hat Hancock selbst gesagt. Nun hat er die Weiber dazu gebracht, ihn vor uns zu verleugnen. Damit er bei der nächsten Gelegenheit abhauen kann. Das dürfen wir auf keinen Fall zulassen.«
    »Das hatte ich auch nicht vor«, entgegnete Petralia mit gesenkter Stimme, bevor er sich wieder der hinter der Tür verborgenen Verhandlungspartnerin zuwandte. »Wenn das tatsächlich die Wahrheit ist, hast du ja wohl bestimmt nichts dagegen, uns ins Haus zu lassen, damit wir uns mit eigenen Augen davon überzeugen können, dass du uns nicht anlügst!«
    In Darlenes Schädel überschlugen sich die Gedanken in wildem Galopp. Was sollte sie antworten? Jede Entscheidung, die sie traf, konnte die falsche sein. Auf der einen Seite war die einzige Möglichkeit, um zu beweisen, dass sich der Gesuchte tatsächlich nicht unter ihnen befand, den Halunken Zutritt zu gewähren. Andererseits konnte auch niemand voraussehen, wie die Verbrecher reagieren würden, wenn sie erst einmal ins Haus eingedrungen waren. Dass es sich bei ihnen um eiskalte Killer handelte, hatten sie schließlich deutlich bewiesen, als sie ihren Schwager aus der Farm entführt und auf bestialische Art umgebracht hatten.
    Darlene beschloss, dass immer noch sicherer war, sich weiterhin im Haus zu verschanzen, als ihr gemeinsames Schicksal in die Hände von zwei skrupellosen Verbrechern zu legen.
    »Nein, ihr kommt hier nicht rein!«, rief sie so entschieden, wie ihr das in ihrer Angst gerade noch möglich war. »Verschwindet gefälligst von unserem Land, oder ihr werdet euer blaues Wunder erleben!«
    ***
    »Die Kleine riskiert eine reichlich große Klappe, findest du nicht auch?« Petralia warf seinem Begleiter einen finsteren Blick zu. »Glaubst du nicht auch, dass sie nur blufft?«
    »Davon gehe ich aus«, entgegnete Richfield. »Auf jeden Fall hat sich die dreckige Natter eine Lektion verdient. Wenn sie uns nicht rein lässt, holen wir sie eben raus.«
    »Aber wie willst du das anstellen? Auf die Tür ballern und darauf hoffen, dass sie irgendwann die Nerven verliert und aufgibt?«
    »Nein, da gibt es eine weit zuverlässigere Methode.« Richfield winkte ab. »Wir machen es genauso, wie wir es schon beim Coyote’s Inn gemacht haben. Wir fackeln die ganze Bude einfach ab. Das wird die Ratten schon aus ihrem Nest treiben.«
    »He, das ist eine geniale Idee.« Petralia reckte anerkennend einen Daumen in die Höhe. »Genauso machen wir es.« Er wies mit dem Kinn zur Scheune. »Ich sehe mich dort drüben mal um, ob ich was auftreiben kann, das sich für unsere Zwecke gebrauchen lässt. Du hältst inzwischen hier die Stellung.«
    »In Ordnung. Aber beeil dich gefälligst.«
    »Reg dich ab. Auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt es nun auch nicht mehr an.«
    Petralia verschwand in dem hölzernen Schober. In dessen Inneren setzte dumpfes Rumpeln ein, als er das Gebäude zu durchstöbern begann.
    Nur wenige Minuten waren vergangen, als er schließlich wieder auf dem Hof auftauchte. Er hielt mehrere Heubüschel in der Hand, von deren einem Ende eine schwarze, dickflüssige Masse zu Boden tropfte.
    »Was, zur Hölle, ist das?«, wollte Richfield wissen.
    »Pech«, entgegnete sein Komplize. »Ich habe einen ganzen Eimer davon in einer Ecke entdeckt. Cook wollte es bestimmt dazu verwenden ein Dach abzudichten. Dort, wo er jetzt ist, braucht er es garantiert nicht mehr. In der Hölle soll es angeblich nur sehr selten regnen.« Petralia grinste über seinen eigenen Scherz.
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