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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango
Autoren: Linda Mignani
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Master nicht länger an sich halten. Sally hatte den katalanischen Riesenesel, der sein Gnadenbrot bei Poppy Edwards erhielt, nach Sean benannt. Sie alberten eine Weile herum und ließen sich währenddessen das Frühstück schmecken. Keith freute sich auf den Besuch im Kletterpark, den er sich vor Wochen gewünscht hatte, und das anschließende Picknick, das sie im Gartenpavillon des Federzirkels zu sich nehmen wollten. Als sie zu Ende gegessen hatten, fing Viola seinen Blick auf und lächelte ihn bezaubernd an.
    „Holst du das Präsent, John?“, fragte Viola.
    John küsste Viola auf die Nasenspitze und griff nach seinen Wagenschlüsseln. „Sean, hilfst du mir? Es sei denn, du willst dich in deiner Box etwas ausruhen.“
    Sean warf ihm eine Stoffserviette gegen den Kopf und klopfte John nicht allzu sanft auf den Rücken. Keith starrte ungeduldig zur Tür. Ob Viola ein Gemälde für ihn gemalt hatte? Viola war eine fantastische Malerin und hatte sogar ein paar Werke in die Staaten verkauft, an einen exklusiven Club in den Bergen von Pasadena mit den Namen Insel , der einem David Salazar und einem Alec Marshal gehörte.
    Er stand auf, sobald Sean und John den riesigen Keilrahmen hereintrugen. Viola stellte sich neben ihn und legte ihm den Arm um die Hüften. „Ich hoffe, es gefällt dir.“
    Er schwor, dass nicht nur er Tränen in den Augen hatte. Sean und John sahen genauso gerührt aus wie er. Viola hatte das Sadasia gemalt, es in einer geheimnisvollen nächtlichen Stimmung eingefangen. Nebel waberte um das Gebäude. Das Mondlicht tauchte die Mauern in ein ominöses Licht- und Schattenspiel. Die Iriden der Gargoylestatuen, die Ricardo Costa für sie angefertigt hatte, leuchteten strahlend blau. Es fehlte nur ein Vampir, der aus der Haustür schritt. Hinter einem der erleuchteten Fenster war eine nackte Frau zu sehen, die um den Hals ein Lederhalsband trug. Halb verborgen von einer Terrassentür erblickte er die Silhouette von einer Sub, die an eine Wand gekettet war. Das riesige Gemälde war perfekt, um den Eingangsbereich des Sadasias zu zieren. Er hob Viola von den Füßen, und sie quietschte erstickt, weil er sie fest an sich drückte.
    „Ich danke dir, Süße.“ Ehrfürchtig starrte er auf das Kunstwerk und wusste bereits jetzt, dass er jedes Mal, wenn er es betrachtete, etwas Neues entdecken würde.
    „Das ist aber noch nicht alles.“ Dean holte ein paar Päckchen hervor.
    Keith riss ungeduldig das Papier auf und lachte herzhaft. Vor ihm lagen die gesamten Kollektionen von The Walking Dead , Banshee und Dexter , allerdings auch Drop Dead Diva . Er hatte irrtümlich angenommen, diese Leidenschaft wäre sein Geheimnis. Er hätte es besser wissen müssen. Man konnte vor Dominanten nichts geheim halten und vor sensiblen Subs erst recht nicht.
    Kim zog ein weiteres Paket hervor und grinste ihn spitzbübisch an. Es waren Kochbücher, wie er kurz darauf feststellte: Kochen für Männer und Dummies. Sie hatte überall Fotos von ihm in die Bücher geklebt. Biest!
    John sah ihn ernst an. „Hazel hat mir das mit Alice erzählt. Tut mir leid, Mann. Allerdings war sie sowieso nicht der passende Schuh für dich, viel zu stur, zudem nur bedingt devot.“ Natürlich war es John Sullivan nicht entgangen, dass Alice nicht zu ihm passte. Er war ein lebendiges MRT, er bemerkte ausnahmslos alles.
    In diesem Moment liefen Giotto und Vino in die Küche. Sie starrten die Hunde im einvernehmlichen stummen Horror an, weil sie sich offensichtlich erst im Schlamm herumgewälzt hatten und anschließend im Stroh von Seans Highlandrindern, sodass sie nun zwei panierten Schnitzeln ähnelten.
    Miles und Dean packten sich die beiden, um sie nach draußen zu zerren. „Wir machen sie sauber, während ihr euch umzieht. Der Kletterpark wartet“, sagte Dean, wobei er brummte, dass er Giotto hasste.
    Auf ihrem Weg zu ihren Zimmern stellten Sean und er das Gemälde in den Empfangsbereich des Sadasias .
    „Fantastisch, nicht wahr?“, fragte Sean hingerissen.
    „Ja.“ Keith grinste. Der Tag, der so beschissen angefangen hatte, entwickelte sich bestens. „Vermisst du die frühere Stille?“
    Sean drehte sich ihm zu. „Nein. Ich habe erst bemerkt, dass mir etwas gefehlt hat, nachdem die Regenflut aus dem Federzirkel über uns hereingebrochen ist. Und Hazel …“ Seine Augen funkelten sadistisch und gleichzeitig so liebevoll, dass Keith einen Stich Traurigkeit verspürte. Ob er jemals so dreinschauen würde, wenn er an eine Frau
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