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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango
Autoren: Linda Mignani
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dass ihr Veränderungen bevorstanden und dass sie gut daran tat, sie anzunehmen.
    Kichernd und scherzend stand die Gruppe aus den Geländewagen in der Hütte. Die Frauen setzten sich die Helme auf.
    „Sally, ist alles in Ordnung?“, fragte der Dunkelblonde und strich ihr über die Wange. „Du sagst einfach deine Wörter, wenn dir etwas zu viel wird.“
    Wie in einer Session! Alexis hatte darüber gelesen, und sie wusste nicht, woher dieser absurde Vergleich kam.
    „Wespe und Raupe“, antwortete Sally und schmiegte sich an ihn, als wäre er ihr Anker, der sie beschützte, sie dort hielt, wo sie sein wollte. Alexis hatte sich bei Trevor noch nie so gefühlt. Bei ihm hatte sie ständig das Gefühl, als müsste sie sich beweisen und er wäre derjenige, der sie ins tiefe Meer trieb. Überhaupt wirkten die fünf Männer unglaublich selbstsicher und fürsorglich, sodass ein Stich Eifersucht sie durchfuhr. Sie sollte aufhören, Trevor mit diesen Kerlen zu vergleichen. Alexis drückte seine Hand.
    „Können Wombats klettern?“, fragte die kurvige Honigblonde und grinste frech.
    „Das wirst du gleich herausfinden, Viola“, sagte der Traum auf Männerbeinen.
    „So wie bei unserem letzten Badmintonmatch? Ich musste mir sogar einen Fleecepulli anziehen, damit ich nicht friere. Ich hatte das Gefühl, du würdest Bleischuhe tragen, Keith.“
    „Wenn du weiter so keck bist, könnte ich mich versucht sehen, dir meine Bleihände vorzustellen.“
    Viola lachte und streckte ihm die Zunge raus. Keith schüttelte gut gelaunt den Kopf, und erneut streifte sein Blick Alexis.
    Oh Mann!
    Keith . Stumm wiederholte Alexis seinen Namen. Sie versuchte, ihn möglichst unauffällig zu mustern. Er war älter als sie und trug seinen kräftigen Körper mit der Grazie eines Raubtieres. Als Einziger aus der Gruppe zierte kein Ring seinen Finger. Die vier Frauen gehörten zu den anderen Männern, wie sie zufrieden feststellte. Aber was meinte er mit Bleihänden? Er hatte große Hände mit schlanken Fingern, und wenn diese Hände auf einen nackten Po aufschlugen …
    Mein Gott, Alexis, du bist erwachsen, lechzt trotzdem einem Fremden hinterher. Hattest du nicht mit Lustschmerz für dich abgeschlossen?
    Zum Glück konnte niemand ihre Gedanken lesen, denn sie verstand nicht, weshalb ihr all diese Dinge bei ihm auffielen. Sie würde ihn nie wiedersehen und schob ihren Geisteszustand auf diesen Tag zurück, der so katastrophal begonnen hatte. Überhaupt herrschte eine Vertrautheit in der Gruppe, der man sich sogar als Außenstehender nicht entziehen konnte. Irgendwas war besonders an ihnen, das galt sowohl für die Männer als auch für die Frauen. Keith lächelte sie beim Rausgehen an, und sie spürte, dass ihre Wangen sich zum wiederholten Male erhitzten. Trevor bemerkte es zum Glück nicht.
    „Trevor, schön dich zu sehen“, begrüßte sie der junge Guide, der hinter der Theke stand. Seine Körpersprache verriet, dass er alles andere als begeistert war, Trevor gegenüberzustehen. Sein Lächeln beschränkte sich auf seine Mundwinkel. Er schob Alexis Papiere und einen Kugelschreiber zu. „Ich bin Paul.“ Er warf ihr einen neugierigen Blick zu. Trevor hatte ihr vorab erklärt, dass im Parcours grundsätzlich Vornamen benutzt wurden, um von Anfang an eine vertrauliche Atmosphäre zu schaffen. Beim Klettern musste man sehr viel Vertrauen in seinen Partner setzen. Das eisige Gefühl kehrte zurück, denn ihr wurde bewusst, dass sie keinerlei Vertrauen zu Trevor hatte und dass er in der Nacht ihr Misstrauen bestätigt hatte. Das Fesseln hatte sie weiter auseinandergejagt, anstatt sie enger zusammenzuschweißen.
    „Das ist meine Freundin Alexis“, stellte Trevor sie vor. Irgendwie hatte seine Stimme einen warnenden Unterton.
    Pauls Gesicht wurde blank. „Bitte gründlich durchlesen, und wenn du einverstanden bist, unterschreibe die Regeln. Falls du Bedenken hast oder etwas nicht verstehst, dann frag mich. Sicherheit hat oberste Priorität. Helm, Geschirr und die Sicherungsleinen sind Pflicht.“ Er lächelte ihr zu, und sie bemerkte seine unglaublich blauen Augen. Doch er war zu jung für sie, um mit ihm zu flirten. Sie hatte sich schon immer zu erfahrenen Männern hingezogen gefühlt. Keith hätte genau das richtige Alter. Sie trat sich virtuell kräftig in den Hintern und las sich in Ruhe das Regelwerk durch, während Trevor ungeduldig mit den Fingern auf der Theke trommelte. In so einem Kletterpark könnte Schlimmes geschehen, und sie bereute
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