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Feuerhimmel (German Edition)

Feuerhimmel (German Edition)

Titel: Feuerhimmel (German Edition)
Autoren: Kat Martin
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Jungen.“
    Mueller warf ihm sein satanisches Grinsen zu. „Das stimmt.
    Aber man muss immer mit einem gewissen Kollateralschaden rechnen.“
    Den Revolver, den Mueller dem kleinen Jungen an die Schläfe hielt, kannte Gabe nicht. Er gehörte wahrscheinlich dem Wachmann von Atlas Security. Die Waffe war kleiner und leichter zu handhaben als Gabes halb automatische Glock.
    „Das muss aber nicht sein. Lassen Sie ihn einfach laufen.“
    „Eigentlich habe ich schon wieder meine Pläne geändert.“
    Jetzt erst bemerkte Gabe die Tür hinter Mueller. Der Mann hatte sich schon seinen Fluchtweg zurechtgelegt. Das überraschte ihn nicht. Mueller war von Anfang an gut vorbereitet gewesen.
    Gabe sah unauffällig zum Fenster, wo er eine leichte Bewegung bemerkt hatte. Schnell hielt er den Blick gerade auf Muellers Gesicht gerichtet, um seinen Bruder nicht zu verraten. Er betrachtete die feinen dunklen Augenbrauen, die schmale Nase und den sarkastisch verzogenen Mund.
    „Sie sind wirklich erstaunlich flexibel“, sagte Gabe.
    „Das stimmt allerdings. Und ich habe beschlossen, Billy mitzunehmen.“ Mueller langte nach hinten, drehte am Türknaufund öffnete die Tür ein Stück. „Seine Mutter ist eine Hure. Treibt sich immer bis in die späte Nacht herum.“
    Gabe nahm an, dass sein Bruder bereit war zu schießen, aber solange Mueller die Waffe auf den Kopf des Jungen gerichtet hatte, war es zu gefährlich.
    „Die Frau ist also nicht wie Ihre Mutter, Jacob, oder?“
    Er presste die Lippen zusammen. „Ich habe dir gesagt, seine Mutter ist eine Hure! Meine war eine Heilige!“ Seine Wut kochte wieder hoch. „Und du hast sie umgebracht!“
    „Ich habe sie nicht getötet, damit hatte ich nichts zu tun. Die Menschen werden alt und sterben früher oder später.“
    „Du lügst! Du hast sie mit deiner Habsucht und Gier umgebracht! Und dafür werde ich dich jetzt töten!“ Er nahm die Waffe vom Kopf des Jungen und richtete sie auf Gabe.
    Danach passierte alles gleichzeitig. Gabe hechtete schutzsuchend unter den Tisch, und Dev feuerte fast im selben Moment wie Mueller. Glas schepperte, als Gabe auf der anderen Seite des Tisches wieder hochkam, Devs Revolver schussbereit in der Hand. Sein Rippenbogen brannte.
    Devs Kugel hatte Mueller in den Kopf getroffen und vom Stuhl gerissen. Ein Millimeter hatte gefehlt, damit der Schuss sofort tödlich gewesen wäre. Mueller lebte noch, auch wenn er sich kaum aufrecht halten konnte. Er hatte den Jungen losgelassen und taumelte zu Boden. Ein leises Klicken war zu hören, als er aufprallte. Gabe erkannte sofort das Geräusch einer Druckplatte, die zum Aktivieren einer Bombe eingesetzt wurde.
    „Nein!“, rief Mueller mit weit aufgerissenen Augen. „Nein!“
    Gabe stürzte sich auf den Jungen, schnappte ihn sich und rannte durch die Hintertür. Dort warf er sich auf den Boden und schützte das Kind mit seinem Körper, als die Bombe auch schon explodierte und sich das Schlafzimmer in ein Flammenmeer verwandelte.
    Mattie schrie auf, als sie die Explosion im hinteren Teil des Zweifamilienhauses hörte. Ein Feuerball schoss durch dasDach des Gebäudes, rote und orangefarbene Flammen züngelten in den Nachthimmel empor. Sie riss die Tür von Captain Dailys Suburban auf und rannte hinaus. Ein uniformierter Polizist kam ihr auf dem Rasen zum hinteren Teil des Gebäudes entgegen.
    „Halt! Hier können Sie nicht weiter!“
    „Aber Gabe Raines ist dahinten!“
    Daily kam zu ihr gelaufen. „Sie haben versprochen, im Auto zu bleiben!“, rief er. „Ich hätte Sie gar nicht erst mitnehmen dürfen!“
    Als die Einsatzzentrale angerufen hatte und Daily unterrichtete, dass Gabe und Dev dem Brandstifter auf der Spur waren, hatte sie Daily angefleht, sie mitzunehmen. Er hatte erst abgelehnt, aber sie war entschlossen gewesen, ihnen zu folgen, und wenn sie zu Fuß hätte gehen müssen.
    Mit zittrigen Fingern strich sie sich das verrußte Haar aus dem Gesicht. „Bitte … Können Sie mir nicht wenigstens sagen, wie es ihm geht?“
    Daily drehte sich um und zeigte auf eine kleine Gruppe, die gerade um das Zweifamilienhaus herumkam. „Sieht so aus, als könnte er es Ihnen gleich selbst sagen.“
    Vor Erleichterung wurden ihr die Knie ganz weich. Mattie schlug sich die Hand vor den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Gabes Gesicht war mit Ruß beschmiert, das dunkle Haar hing ihm strähnig über die Stirn, sein Hemd und die Nadelstreifenhose waren zerfetzt und voller Schlamm. Für sie hat er noch nie
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