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Feuerhimmel (German Edition)

Feuerhimmel (German Edition)

Titel: Feuerhimmel (German Edition)
Autoren: Kat Martin
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nicht zulassen. Dieser Verrückte sollte nicht noch einmal davonkommen. Gabe rannte schneller, seine Schritte hallten auf dem Gehweg. Er hatte sich immer in Form gehalten. Obwohl er von den Elektroschocks geschwächt war, brachte er noch genug Energie auf, um eine ganze Weile laufen zu können.
    Er glaubte nicht, dass Mueller ihm tatsächlich entwischen wollte. Er legte es auf eine Konfrontation mit Gabe an. Noch vor wenigen Minuten war Gabe der Todesfalle des brennenden Lagerhauses entkommen. Nun sah der Brandstifter die Chance zu einem letzten Showdown. Was bedeutete, dass er sicher seine Pläne für ein solches Szenario hatte. Einen Plan, um denjenigen auszuschalten, der dumm genug war, in seine Falle zu treten.
    Diesmal nicht! dachte Gabe. Er folgte Mueller um eine Ecke herum und sah, wie der durch ein Holztor an der Seite eines Einfamilienhauses verschwand, den Garten durchquerte und in Richtung einer Seitengasse wieder verließ. Diesmal bin ich der Verfolger und du die Beute!
    Mueller rannte die Gasse hinunter, bog um die Ecke in eine andere Straße und lief einen halben Block weiter bis zu einem alten weißen stuckverzierten Zweifamilienhaus, dessen Fassade bereits bröckelte. Blassgelbes Licht fiel auf die Eingangsveranda. Gabe war inzwischen dicht hinter ihm, verborgen im Schatten, als Mueller auf das schwarze schmiedeeiserne Tor zulief, es öffnete und zum Hauseingang ging.
    Gabe wünschte, er hätte sein Handy dabei. Er konnte nicht wissen, ob dies das endgültige Ziel Muellers war. Er wollte kein Risiko eingehen, indem er an eine Tür klopfte und nach einem Telefon fragte. In der Zwischenzeit wäre der Mistkerl verschwunden.
    Das konnte er auf keinen Fall zulassen. Mueller würde nicht damit aufhören, Häuser in Brand zu setzen. Das nächste Mal hatte Gabe vielleicht nicht so viel Glück wie heute Abend.
    Und Mattie hatte vielleicht auch nicht so viel Glück.
    Ihm lief eine Gänsehaut über den Rücken.
    Er hätte sie heute verlieren können. Sie wären heute beide um ein Haar umgekommen. Er würde nie vergessen, wie mutig sie gewesen war. Sie hatte ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um ihm zu helfen.
    Für sie beide hätte das Lagerhaus das Ende sein können. Nachdem er dem Tod so nahe gewesen war, wurde ihm wieder klar, dass man seine kostbare Zeit nicht vergeuden sollte.
    Er hatte Mattie noch nie gesagt, dass er sie liebte. Das musste er so schnell wie möglich nachholen. Wenn sie genauso für ihn empfand, würde er sie bitten, ihn zu heiraten. Und verdammt noch mal beten, dass sie Ja sagte.
    Gabe rannte zum Eisentor und horchte auf, als er eine Kinderstimme vom Vorgarten her hörte.
    „Hallo Mr Mueller.“
    „Hallo Billy“, erwiderte der Brandstifter. Er zögerte kurz, als würde er überlegen, was er jetzt tun sollte. „Wo ist denn deine Mutter?“, fragte er schließlich.
    „Sie ist nach nebenan gegangen.“
    „Warum kommst du nicht einfach zu mir und holst dir einen dieser großen Erdnussbutterkekse, die du so gern magst? Ich habe heute Morgen gerade erst frische gekauft.“
    Als der Kleine begeistert zustimmte und mit ihm über den Rasen zur Eingangsveranda ging, fluchte Gabe leise. Schnell öffnete er das Tor und zeigte sich.
    „Lassen Sie den Jungen in Ruhe, Mueller! Das ist eine Sache zwischen uns beiden!“
    Mueller reagierte nicht darauf. Er zerrte den Kleinen mit sich zum Hauseingang und riss die Tür auf, den Jungen immer wie ein Schutzschild vor sich.
    Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, rannte Gabe hinter den beiden her und betrat leise den nur mit einer Glühbirne beleuchteten Flur. Mueller war mit seiner Geisel in einer dunklen Nische verschwunden, hinter der sich seine Wohnungstür befand. Gabe hörte, wie ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde, die Tür sich quietschend öffnete, dann leise wieder geschlossen wurde.
    Der Typ bastelt Bomben, erinnerte sich Gabe. Er zog die kleine LED-Taschenlampe hervor und suchte den Boden und die Wände nach einem Fangdraht oder einem anderen Auslöser ab, etwas, das Mueller gegen unerwünschte Besucher installiert haben könnte.
    Nichts.
    Erst als er die Nische erreichte.
    Dort war es – eine USBV, eine unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung. Das feine Drähtchen war auf Knöchelhöhe über den Türrahmen gespannt. Mueller hatte es mit einer einfachen Stecknadel befestigt und deren Spitze in Folie eingewickelt. Wenn Gabe dagegengestoßen wäre, hätte der Zug dasselbst konstruierte Gerät gezündet, das in dem
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