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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete
Autoren: Katja Brandis
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Griff. Sie ist bereits jetzt besser mit dem Schwert, als ich es in ihrem Alter war.«
    Im Ernst? Wieso hat er mir das nie gesagt?, dachte Alena. Freude durchpulste sie.
    »Verdammt, Tavian! Als ob das das Wichtigste wäre!« Rena schien langsam sauer zu werden. »Sie muss weg von dir, weg aus Gilmor. Hier wird sie nie, was sie sein könnte. Sie muss sich mehr als nur dieser Prüfung stellen um zur Meisterin zu werden. Sie muss sich dem Leben stellen. Sie muss dort draußen ihren Weg finden.«
    »Hm.« Ihr Vater blickte skeptisch drein. »Was soll ich deiner Meinung nach machen?«
    »Lass mich sie zum Gildenrat bringen«, drängte Rena. »Das wäre ein Anfang.«
    »Ist vielleicht eine gute Idee. Sie kann auf dich aufpassen«, neckte sie Tavian. »Bei deinen Kampfkünsten ...«
    Rena nickte lächelnd. Alena war erstaunt. Unter Feuerleuten hätte einer solchen Bemerkung ein tödliches Duell folgen können.
    »Ich hoffe, dass Alena mit alldem einverstanden ist«, sagte Rena - und blickte plötzlich zu Alenas Beobachtungsposten hinüber. Als wüsste sie genau, dass dort jemand hinter der Wand saß und lauschte! Alena fuhr zurück, als hätte sie versehentlich ein glühendes Stück Metall gepackt. Verlegen hastete sie in ihr Zimmer zurück.
    Sie hatte sowieso genug gehört.
    Zwei Tage später, als Alenas Messer fertig war, brachen sie auf. Rena hatte nicht viel Gepäck dabei und war schnell reisefertig. Amüsiert beobachtete sie, wie Tavian aufgeregt in der Schmiede herumkramte und Alena noch dieses und jenes einpackte, was sie auf der Reise brauchen könnte. Er war vernarrt in seine Tochter, das war klar. Früher hatte sie sich manchmal das Lachen verbeißen müssen, wenn sie Tavian - einen der besten Schwertkämpfer Dareshs! - mit den Frauen des Dorfs darüber fachsimpeln hörte, wie man ein Kind sauber bekommt oder welcher Brei in welchem Alter der beste ist.
    »Beim Feuergeist, jetzt hör aber auf. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dieses ganze Zeug brauchen werde!«, protestierte Alena schwach. Sie sah blass aus und versuchte vergeblich sich nicht anmerken zu lassen, wie nervös sie war.
    »Hast du die Gürtelschnalle nicht poliert? Ich habe dir doch gesagt, du sollst deine Klamotten in Ordnung bringen!«
    »Klar habe ich die poliert! Es ging nicht besser ...«
    »Hast du wenigstens deine guten Stiefel eingepackt?«
    »Ja, verdammt...!«
    Rena verzog sich nach draußen und wartete vor der Schmiede. Nach drei mal zehn Atemzügen kam ihre neue Reisegefährtin nach. »Können wir los?«, fragte Rena.
    »Moment noch. Er holt mein Meisterschwert.«
    Mit einem armlangen, in schwarze Tücher eingeschlagenen Gegenstand kam Tavian aus der Schmiede. Er war ernst und auch Alena schwieg. Ihre Augen waren auf das Bündel gerichtet, das Tavian ihr nun vorsichtig reichte. »Pass gut drauf auf - immerhin wird dich das Ding eine lange Zeit begleiten«, sagte er rau und Alena nickte.
    Rena war froh, als sie endlich unterwegs waren. Ihre dünnen Lederstiefel knirschten auf dem Vulkanstein des Weges, als sie das Dorf verließen. »Weißt du schon, wie dein Schwert aussieht?«, fragte sie Alena.
    »Nein, er hat’s heimlich geschmiedet und vor mir versteckt - das macht man immer so«, erklärte Alena ungewohnt gesprächig. »Nach der Prüfung darf ich es das erste Mal sehen und berühren, wenn es der Rat mir offiziell übergibt. Dann muss ich es drei Monate lang am Körper tragen, damit es sich auf mich prägt. Dann kann uns nichts mehr trennen.«
    Rena wusste, dass nur Meisterschwerter sich mit ihren Herrn verbanden; sie enthielten ein besonderes Metall, dass das möglich machte.
    Als bedauere sie schon, so viel erzählt zu haben, schwieg Alena und ging voran. Sie marschierte schnell ohne darauf zu achten, ob Rena mitkam. Rena war froh, dass sie wie alle Erdleute gut zu Fuß war, wenn auch längst nicht so gut wie dieses schlanke, langbeinige Mädchen, das sich mit raubtierhafter Grazie bewegte. Alena war ein paar Handbreit kleiner als Alix, ihr Haar kürzer und dunkler. Doch wenn Rena hinter ihr ging, konnte sie sich momentelang einbilden, dass das da vorne Alix war. Dann kehrte der Stich der Trauer wieder, obwohl der Tod ihrer Freundin schon so lange zurücklag.
    Am Abend, als sie auf einer kargen Ebene rasteten, merkte Rena, dass Alena absichtlich ein solches Tempo vorlegte. Statt von selbst für Feuer zu sorgen, tat Alena alles mögliche andere und zwang Rena damit, sie darum zu bitten. Denn nur die Menschen der Feuer-Gilde
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