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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature
Autoren: Christine Feehan
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kaum mehr ein Wort von sich. Remy, Mahieu und Dash waren mit der Armee in Übersee und auch Gage war gerade Soldat geworden. Lojos mit seinen achtzehn Jahren führte den Laden und die Bar praktisch allein und ihm blieb meist gerade mal Zeit, um sich auf dem Weg zur Arbeit hastig einen Happen Essen zu schnappen.
    Für Haus und Angelleinen war sie verantwortlich gewesen und von dieser Zeit an stromerte sie auf eigene Faust im Bayou herum. Die Jungen waren für ein kurzes Wiedersehen nach Hause gekommen und schon wieder unterwegs, zurück zum Dienst. Dabei hatten sie Saria kaum wahrgenommen, sie aßen zwar das Essen, das sie ihnen hinstellte, schenkten der Tatsache, dass sie es gekocht hatte, jedoch keine weitere Beachtung. Sie hatte sich verzweifelt nach Aufmerksamkeit gesehnt und fühlte sich fremd und ausgeschlossen – eher traurig als verärgert, dass sie nicht richtig dazugehörte.
    Die Nacht war warm und feucht gewesen, und sie hatte nicht schlafen können. Es kränkte sie, wie ihre Familie sie behandelte – so als ob sie gar nicht existierte, keine Beachtung verdiente. Sie hatte gekocht und geputzt und für ihren Vater gesorgt, doch wie er machten ihre Brüder sie anscheinend dafür verantwortlich, dass ihre Mutter immer tiefer in Depressionen gesunken und schließlich gestorben war. Sie hatte ihre Mutter nicht gekannt, als sie noch jene lebhafte Frau gewesen war, an die sich alle erinnerten; sie war zu jung gewesen, als ihre Mutter starb. Mit ihren zehn Jahren war sie neidisch auf den Zusammenhalt ihrer Brüder und fühlte sich irgendwie ausgegrenzt. Sie war aufgestanden und hatte das Fenster geöffnet, um die tröstenden Geräusche des Sumpfes hereinzulassen – eine Welt, auf die sie sich stets verlassen konnte, eine, die sie liebte. Für sie war es wie ein Lockruf.
    Saria hatte eigentlich gar nicht gehört, wie ihre Brüder das Haus verließen, denn sie bewegten sich alle unheimlich leise – und das von klein an – , aber als sie in ihrer Enttäuschung und Verletztheit aus dem Fenster gestiegen war, um in der Natur Trost zu suchen, wie sie es in Hunderten von Nächten getan hatte, beobachtete sie, wie die Jungen im Wald verschwanden. Sie folgte ihnen in einiger Entfernung, damit sie sie nicht hörten, und fühlte sich dabei sehr mutig und ein wenig überlegen. Ihre Fähigkeiten im Sumpf waren schon damals beeindruckend, und sie war stolz darauf, dass es ihr gelang, ihre Brüder unbemerkt zu verfolgen.
    Dann war die Nacht zu einem surrealen Alptraum geworden. Ihre Brüder hatten ihre Kleidung abgelegt. Sie hatte in einem Baum gesessen, mit den Händen vor dem Gesicht, und sich gefragt, was sie vorhaben mochten. Wer zog sich denn freiwillig im Sumpf seine Sachen aus? Als sie durch die Finger gespäht hatte, waren ihre Brüder schon mitten in der Verwandlung gewesen und ihre Muskeln hatten sich grotesk verzerrt, obwohl sie später zugeben musste, dass alles recht schnell und reibungslos vonstattengegangen war. Dann hatte Fell ihre Körper überzogen und schon waren sie zu entsetzlich echten Leoparden geworden. Es war einfach – es war schrecklich gewesen.
    Damals hatten ihre Brüder dieselben Geräusche von sich gegeben, die sie heute Nacht gehört hatte. Dieses Schnauben. Und dieses heisere, krächzende Husten. Sie hatten sich auf die Hinterbeine gestellt und mit ihren Krallen die Bäume zerkratzt. Die zwei kleinsten hatten sich gestritten und sich in einen hitzigen Kampf gestürzt, bei dem sie sich mit den Pranken schlugen. Da hatte der größte Leopard wütend gebrüllt und jedem einen so heftigen Schlag versetzt, dass sie beide über den Boden rollten und mit dem Gezänk aufhörten. Das markerschütternde Brüllen hatte ihr das Blut in den Adern gefrieren lassen. Sie war den ganzen Weg zurück nach Hause gerannt und hatte sich mit klopfendem Herzen unter den Laken versteckt, voll Angst, dass sie möglicherweise dabei war, den Verstand zu verlieren.
    Leoparden waren die scheuesten aller Großkatzen und Gestaltwandler waren noch scheuer, sie verheimlichten ihre Fähigkeiten sogar vor ihrer Familie, jedenfalls vor den Familienmitgliedern, die sich nicht verwandeln konnten – so wie Saria. Sie hatte versucht, etwas über Gestaltwandler in Erfahrung zu bringen, doch in der Bücherei stieß sie nur auf obskure Andeutungen. Also hatte sie sich eingeredet, dass sie sich das Ganze nur eingebildet hatte, aber es gab noch weitere Hinweise, die sie nun nicht mehr ignorieren konnte, jetzt, da sie ihre Brüder so
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