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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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Sie lassen es sein und stehen souverän über möglichen Blicken.
    Für Männer, die ein Schwimmbad besuchen, gilt: Bitte tragen Sie keine langen weiten Badehosen. Zu viele Menschen tragen auch außerhalb des Pools solche Shorts, weswegen sie aus hygienischen Gründen in französischen Schwimmbädern tabu sind. Das, was Amerikaner belustigt Speedo nennen, nämlich hauteng anliegende Männerbadehosen, ist in Frankreichs Schwimmbädern nach wie vor das einzig erlaubte Herren-Bekleidungsstück.

39.Verlan – wer was?
    Wie Paula sich in der Buchstabensuppe verheddert
    Juliana sah aus wie eine kolumbianische Tänzerin. Sie trug riesige Kreolen, hatte verschieden lange Ketten und ein glitzerndes, buntes Tuch um den Hals. Paula war beeindruckt. » Ça te plaît? « (Gefällt es dir?), fragte Juliana, als Paula in ihr Zimmer kam. » Trop cool! « (Echt cool!) Die beiden Mädchen waren allein zu Hause. Julianas Eltern hatten sich fürs Wochenende aufs Land zurückgezogen und endlich hieß es sturmfrei. Und das wollten sie ausnutzen. Paula fand sich plötzlich ganz schön langweilig in ihrem Jeans-T-Shirt-Look und fragte Juliana, ob sie noch etwas für sie zum Anziehen hätte. Als die beiden Mädchen schließlich die Wohnung verließen, sah das Bad aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, und der teure Gin von Julianas Vater hatte für den Aperitif herhalten müssen. Heute wollten die beiden Spaß! Es war schließlich Samstag und sie waren in Paris. Das erste Ziel war die Party von François, ein langweiliger Klassenkamerad, dessen Eltern ebenfalls verreist waren und der die halbe Schule in den Partykeller eingeladen hatte. Allerdings wohnte François in Saint-Germain-en-Laye, nicht weit von der Schule, und sie hatten eine Stunde mit dem RER vor sich. Als sie den Weg zum Haus hinaufliefen, war Paula fast sprachlos. Was für ein Anwesen! Der Garten war erleuchtet, der Pool auch und das Haus selbst war einfach nur riesig. Schön oder hässlich, es war gigantisch. » Et alors? « (Na, und?), sagte Juliana und hakte sich bei Paula unter. Sie würden nur so lange bleiben, wie sie wollten. Ganz Paris lag ihnen heute schließlich zu Füßen. Der Partykeller tobte, Juliana traf gleich mehrere Leute und Paula setzte sich mit einem Cocktail auf eines der vielen weißen Sofas. Wahnsinn, dieser Luxus!
    » Pas mal, la ›cinepi‹. « (Nicht schlecht, die »cinepi«.) Ein dunkelhaariger Typ mit Sonnenbrille hatte sich zu Paula aufs Sofa gesetzt. » Comment? « (Wie bitte?) » Vâchement cool, la piscine! « (Tierisch cool, der Swimmingpool!) » Ah, oui! « » Je suis Michel. T’as envie d’un ›tarpé‹? « (Ich bin Michel. Hast du Lust auf ein »tarpé«?), fragte er Paula. » Quoi? « (Was?) Der Typ reichte ihr seinen Joint und Paula, die eigentlich nie rauchte, nahm vorsichtig einen kleinen Zug. Vor diesem James Dean wollte sie auf keinen Fall wie die langweilige Austauschschülerin wirken. Und heute war Party angesagt! » Ça te plait, la ›teuf‹? « (Gefällt dir die »teuf«?) Irgendwie kam und kam Paula nicht mit. Lag das an dem Zeug oder verstand sie plötzlich kein Französisch mehr? Und wo um Himmels Willen steckte Juliana? » Désolée, il faut que je cherche ma copine! « (Entschuldige, aber ich muss meine Freundin suchen!) » C’est pas la ›meuf‹, là-bas? « (Ist das die »meuf« da drüben?) Paula verstand schon wieder nichts. Wie der redete, mit seiner albernen Sonnebrille. Das war ihr alles zu blöd, sie stand einfach auf, hauchte ein » Salut « in seine Richtung und hoffte, der würde ihr heute nicht noch einmal über den Weg laufen.
    Juliana stand umzingelt von drei Jungs in der Mitte des Kellers und lachte laut und herzhaft. Paula beneidete sie um ihre Lockerheit, ihre Schlagfertigkeit und die gute Laune, die sie immer ausstrahlte. Danach konnte man fast süchtig werden. » Ça va? « Paula mischte sich in die Gruppe, ihr Kopf drehte sich leicht, aber angenehm, und Juliana stellte sie stolz als ihre beste Freundin vor. Das ging runter wie Öl. Der Abend hielt noch einiges für sie bereit, das fühlte Paula jetzt und hatte den komischen Typen mit seinen noch komischeren Begriffen schon fast wieder vergessen. Juliana schlug vor, die Party zu verlassen, um noch tanzen zu gehen. Sie wusste von ein paar Freundinnen, dass die in einem angesagten Schuppen in der Rue Oberkampf waren. Paula wollte unbedingt mit. Die schlechte Laune hatte sie bei dem Typen und seiner blöden Geheimsprache gelassen. Kurz darauf
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