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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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erscheinen wollen. Paula hat mit ihrer Entscheidung, dem unfreundlichen Kellner kein Trinkgeld zu geben, den Eindruck, sie sei ein Pfennigfuchser, noch verstärkt. Wenn Sie in einer größeren Gruppe in einem Lokal speisen, können Sie die Gesamtrechnung untereinander aufteilen. Das heißt: Rechnungssumme geteilt durch Anwesende; nicht: Ich hatte aber nur eine Vorspeise. Seien Sie großzügig!
    Les deux Magots bedeutet übersetzt »die zwei Händler«. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war hier ein Lagerraum für Kunstgewerbeartikel aus dem fernen Osten, daher die asiatischen Holzfiguren, der um 1885 in ein Café und Likörlokal umgewandelt wurde. Der ungewöhnliche Ort war Anziehungspunkt berühmter Schriftsteller und Maler, die Les deux Magots zu dem ehrwürdigen Pariser Café machten, das es heute ist.
    Was können Sie besser machen?
    Paula hätte bereits etwas früher drauf achten müssen, sich nicht immer von Katja einladen zu lassen. Und spätestens in dem Moment, in dem sie ankündigt, für beide zu zahlen, sollte sie sich sicher sein, auch genügend Geld dabeizuhaben. Als sie bemerkte, dass ihr Geld nicht reicht, hätte sie einfach Katja zahlen lassen sollen, um sich ein anderes Mal zu revanchieren. Da Katja auch Deutsche ist, wusste sie das Verhalten ihrer Freundin einzuschätzen. Franzosen jedoch wären durch eine solche Handlung eines Freundes oder einer Freundin sehr irritiert gewesen. Wenn Sie Freunde oder Bekannte in Frankreich haben, werden Sie es schnell merken: Franzosen lieben es, ihre Gäste einzuladen. Auf einen Kaffee, auf ein Bier, auch zum Essen. Das ist ein feiner Zug. Sie sollten allerdings aufpassen, dass nicht immer Sie der oder die Eingeladene sind, denn das würde man Ihnen auf Dauer doch übel nehmen.

    Weihnachten
    Offizieller Weihnachtsfeiertag ist der 25. Dezember, nicht wie bei uns auch der 26. Es gibt einen Weihnachtsbaum, an dem man in Frankreich schon lange keine echten Kerzen mehr findet. Beschert wird in der Regel am Morgen des 25., denn Père Noël kommt in der Nacht vom 24. auf den 25. Er wird praktisch nie gesehen, daher ist es auch nicht üblich, sich als Weihnachtsmann zu verkleiden. Auch an Weihnachten wird in Frankreich natürlich eines getan: gegessen. Ein traditionelles Weihnachtsessen besteht aus: foie gras , Austern, Champagner und Räucherlachs. Also aus Delikatessen, aus allem, was lieb und teuer ist. Da es Räucherlachs mittlerweile in Hülle und Fülle gibt, tritt dieser zu Weihnachten etwas in den Hintergrund. Die deutsche Tradition der Weihnachtsgans ist in Frankreich zurzeit stark im Kommen, ebenso der alte Brauch, eine dinde aux marrons (einen Truthahn mit Maronen) zu essen. Traditionelles Weihnachtsdessert und ein absolutes Muss ist die Bûche de Noël , ein Kuchen, der das Aussehen eines Baumstamms oder eines Holzscheites hat. Der äußere dunkle Schokoladenüberguss umrandet meist einen hellen Biskuitteig, der mit Buttercreme gefüllt ist. Ursprünglich soll das Symbol des Holzscheites auf die Kelten zurückgehen – die Wintersonnenwende wurde mit brennenden Scheiten begrüßt. Brannten sie die ganze Nacht, brachte das Glück und einen guten Winter. Von dem Feuer ist den Franzosen die Form ihres Kuchens geblieben. Die Bûche de Noël wird in der Regel nach der Mitternachtsmesse am 25. Dezember serviert.

41. Mona Lisa mit Messer und Gabel
    Warum Paula an denTischmanieren scheitert
    Die Schlange vor dem Louvre schien gar kein Ende nehmen zu wollen. Sie standen sich jetzt schon eine geschlagene Viertelstunde die Beine in den Bauch und es ging und ging nicht voran. »Irgendwie finde ich es fast besser, wir gehen einfach spazieren«, sagte Paula, die schlecht gelaunt war. »Quatsch!«, erwiderte Katja sofort. »Du kannst doch nicht ein Jahr in Paris gewesen sein, ohne ein einziges Mal die Mona Lisa im Original gesehen zu haben.« Da hatte sie auch wieder recht. »Wobei die Mona Lisa nicht mal das schönste Bild im Louvre ist. Und du wirst sehen, wie klein sie ist.« Katja erwartete irgendeine Reaktion, aber Paula hörte ihr gar nicht zu. »Was ist denn los mit dir? Wo drückt der Schuh?« Katja sagte das voller Humor, aber Paula war es ziemlich ernst. »Ach, irgendwie habe ich wirklich Probleme mit Claudine«, begann Paula. »Sie ist immer so perfekt oder zumindest will sie es sein. Und ich mache ständig alles falsch, so kommt es mir zumindest vor.« Katja ahnte, worum es ging, ließ Paula aber erst einmal reden. »Wir sitzen beim Abendessen, ich esse den Salat,
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