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Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Titel: Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)
Autoren: Cannonball Randall
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Titos Sprung zur Seite endete in den wirren Kabelsträngen auf dem Boden.
    Der Kabelträger fluchte und fuchtelte mit den Armen. „He, Mann, Sie können hier nicht stehen bleiben!“
    Der Kameramann winkte ab. »Lass gut sein. Hier gehen sowieso bald die Lichter aus!«
    »Hast du was Neues gehört?«
    »Nichts Offizielles. Aber verdammt, schau dir den Mist doch an. Immer die gleichen alten Gags, immer die gleichen langweiligen Gäste. Ist doch zum Gähnen!«
    »Die Moan ist heute da!«
    »Die Olsens setzen Gold trotzdem vor die Tür, du wirst schon sehen. Ist doch kalter Kaffee!«
    »Da hörst du es, Celine«, sagte Tito. »Ganz meine Meinung. Ich frage mich, was Kitty sich dabei gedacht hat, ausgerechnet diese abgewrackte Schmuddelshow für ihr Duell mit McCormicky auszuwählen.«
     Celine zuckte die Schultern. Okay, die Aufmachung war billig und alles andere als originell. Die Skyline New Yorks aus Sperrholz mit den erleuchteten kleinen Fenstern wirkte ziemlich ramponiert und die überdimensionierten rotgolden glitzernden Lettern darüber, die einst den Schriftzug ›Benny Gold’s Midnight Talk‹ ergeben hatten, und jetzt nur noch für ›Gold’s Midnight‹ reichten, hatten den Charme einer Bordellreklame. Ein paar Schritte weiter rechts behauptete sich Benny Gold hemdsärmelig, breit und massig hinter seinem riesigen Mahagonischreibtisch. In einem der beiden braunen Ledersessel, links daneben, saß der New Yorker Stadtrat John McCormicky in einer Körperhaltung, wie ein Mann, der den Kleiderbügel in seinem Jackett vergessen hat. Noch ein Stückchen weiter links taten Jim Slim und seine Combo wie schon seit Jahrzehnten ihren Dienst.
    »Mal ehrlich, Tito, wann hast du das letzte Mal in ein Politmagazin reingeguckt? Die haben nicht gerade Hochkonjunktur. Kitty wollte so viele Zuschauer wie möglich aus ihren süßen Träumen reißen, selbst um den Preis eines Niveaus unterhalb der Schmerzgrenze.« Sie grinste. »McCormicky hatte da weitaus weniger Skrupel als du.«
    »Kann ich mir vorstellen. Schau dir diesen Kerl doch an, der lässt ohnehin keine Gelegenheit ungenutzt sich in der Öffentlichkeit zu suhlen!«
    »Höre ich da eine gewisse Antipathie gegen unseren geschätzten Stadtrat? Dann freu dich, der gute Benny hat ihn bereits am Haken!«
     
    Auf der Bühne lief das altbekannte Frage-Antwort-Spiel. Gold hatte sich hinter dem monströsen Schreibtisch verbarrikadiert wie in einer Geschützstellung. Da fehlte nur noch der Stacheldrahtverhau. Die grün beschirmte Lampe auf diesem hölzernen Monstrum verpasste ihm die ungesunde Farbe einer Wasserleiche. Gold war eine Legende im Showbusiness. Er war kaltschnäuzig und liebenswürdig zugleich, wenn es darum ging, seine Gäste zu unüberlegten, boshaften Aussagen zu verleiten, um sie dann wie tollwütige Hunde aufeinander zu hetzen. Die Äuglein hinter der goldgefassten Brille heuchelten Interesse und hafteten fest auf Stadtrat McCormicky.
    Der Stadtrat erschreckte durch seine extreme Hagerkeit. Für den feinen Zwirn, in dem er steckte, hatte der Schneider nicht viel Stoff benötigt. 5000 Dollar legte man in der 5th Avenue für so einen Anzug hin. Ein Betrag, den John McCormicky aus der Portokasse zahlte. McCormicky sah aus, als hätte man ihn gefriergetrocknet. Das schmale dreieckige Gesicht bedeckten unzählige feine Runzeln, der Scheitel im grauen Haar wirkte wie mit dem Skalpell gezogen. Der Fünfzigjährige war kein Sympathieträger. Er galt eher als eiskalter Taktiker, der über Leichen ging. In seinen farblosen Pupillen spiegelte sich soviel Mitgefühl wie in den Augen eines toten Fischs.
     
    Tito tätschelte Celines Pobacken. Diese plumpen Liebesbezeugungen waren ein neues Hobby von ihm. Für eine ehemalige Betschwester hatte sie ein ansehnliches Fahrgestell, da übernahm er gerne die Wartungsarbeiten. Celine zog die Brauen zusammen und wischte Titos vorwitzige Hand von ihrem Hintern.
    »He, lass das!«
    »Ist ja schon okay! Ich dachte nur, ein wenig Ablenkung täte dir gut.«
    »Was du schon immer denkst. Wir haben im Moment ganz andere Sorgen. Ich bete, dass Kitty die Nachricht von Bowers Tod wirklich so gut weggesteckt hat, wie sie uns glauben machen will. Mir sitzt der Schreck jedenfalls immer noch in den Knochen.«
    »Kitty geht es gut. Sie wird diesem geschniegelten Stadtrat ordentlich einheizen. Verlass dich drauf, der Kerl hat nicht den Hauch einer Chance!«
    »Dein Wort in Gottes Ohr.« Celines Hand tastete nach Titos Pranke. »Tito, es ist so
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