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Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Titel: Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)
Autoren: Cannonball Randall
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locker übergeworfene Trenchcoat schmälerte die elektrisierende Wirkung der hoch angesetzten vollen Brüste, der schmalen Taille und der sanft gewölbten Hüften.
    Vor der modernen, einladenden Sitzlandschaft blieb Kitty stehen. Sie hatte so gut es ging, das Andenken ihres Vaters aus den weitläufigen Räumen verbannt. Die in rechten Winkeln erstarrten geometrischen Formen, die idealisierten nackten Körper, diese steingewordene Gigantomanie einer vor Jahrzehnten untergegangenen Epoche arischer Hohepriester hatten ihr vom ersten Augenblick an Kopfschmerzen bereitet. Corbin Moans Verständnis für Architektur und Kunst entsprang seiner Natur als Machtmensch. Ein Gewaltherrscher, ein Despot wie er brauchte wohl seine Albert Speers und Arno Brekers um den eigenen Anspruch in Beton und Glas zu kleiden.
    Jetzt sah der große Raum hell und freundlich aus. Eine gelungene Mischung aus modernen und antiken Akzenten. Moderne Klassiker und rare Stücke aus dem alten China schufen in Kittys privatem Reich eine Atmosphäre, die nicht einschüchterte, nicht klein machte, sondern die einlud zum Verweilen und Entspannen.
    Doch davon fühlte sie sich im Augenblick weit entfernt. Sie wischte eine Haarlocke aus ihrem ovalen Gesicht. Die lockigen Strähnen fielen bis weit über den Rücken, schwarz mit einem Schimmer ins Rötliche, der an Kohlenfeuer erinnerte. Unter den kühn geschwungenen Augenbrauen leuchteten grüne Augen, die kleine Nase blähte die Nüstern und um die vollen roten Lippen lag jetzt ein ungeduldiger Zug.
    »Verdammt, Walt, wo bleibst du? Du bist doch sonst pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk.« Das Timbre ihrer Stimme war melodisch mit einem Hauch von Schwefel.
     
    Kitty saß wie auf heißen Kohlen. Seit sie die Geschäfte von ihrem Vater übernommen hatte, lebte sie nach einem dicht gedrängten Zeitplan. Ein Termin jagte den anderen. Zahllose geschäftliche und noch mehr selbst auferlegte Verpflichtungen bestimmten ihren Tagesablauf. Als Walt Bowers anrief, hatte sie ihn ohne lange zu zögern zwischen zwei Termine gequetscht. Bowers war der Direktor des Moan Centers in New Orleans. Wenn er um ein Treffen bat, war es wichtig. Und jetzt das! Nein, dieses Verhalten passte überhaupt nicht zu ihm.

6
    K itty Moan fühlte sich in dieser ungemütlichen Nacht nicht alleine zum Warten verurteilt. Ihre Freunde Tito und Celine hockten ebenfalls in den Startlöchern. Das Nichtstun lud die Luft förmlich mit Elektrizität. 100.000 Volt vor dem Überschlag.
    Tito Santiago hatte es nicht länger auf seinem Platz gehalten. Der große Mann in dem langen abgeschabten Ledermantel lehnte an dem roten Sideboard, wo das Telefon stand und telefonierte. Geduld gehörte nicht unbedingt zu seinen Stärken. Er war vielmehr für seine Impulsivität berüchtigt, vor allem weil er sich damit regelmäßig in Situationen manövrierte, die ihn Kopf und Kragen kosten konnten.
    Celine St. Claire kauerte in einer Ecke des Sofas. Das untätige Warten machte auch sie ganz nervös. Sie hatte sich fest in ihre Jacke gewickelt, sie fröstelte. Immer wieder schielte sie auf die Uhr. Der nächste Termin rückte unbarmherzig näher. Ihre Augen fixierten Tito.
    Komm Junge, was ist los? Spuck es schon aus.
    »Danke, meine Süße!« Tito warf den Telefonhörer auf die Gabel. »Newark, der Airport!« Seine Stimme war wie fernes Donnergrollen. Auf irgendeine Weise war alles erschreckend laut und groß an dem Hünen in der Lederkluft. Tito maß fast sechseinhalb Fuß in der Höhe und neigte ein wenig zur Stiernackigkeit. Das schwarze glatte Haar fiel bis auf die breiten Schultern hinab. Schultern, die auf starke Muskeln und eine gehörige Körperkraft schließen ließen. Die kleinen zu Schlitzen verengten Augen, die fast unter den dichten Brauen verschwanden und das kantige Kinn mit dem blauen Bartschatten zementierten diesen Eindruck von Energie, Courage und einer gewissen Gerissenheit.
     
    Rache hatte Tito Santiago aus seiner südamerikanischen Heimat nach New York getrieben, Vergeltung für seine Familie, die Corbin Moan auf dem Gewissen hatte. Kittys Vater war tot. Zumindest nahm man das allgemein an, denn er war unter sehr merkwürdigen Umständen spurlos verschwunden. Jedenfalls schwor Tito seinen Rachegelüsten ab und schloss sich Kitty Moan an, um sie in ihrem Kampf gegen Unrecht und Unterdrückung zu unterstützen. Die damit verbundenen Abenteuer und Raufereien waren ganz nach seinem Geschmack, und wenn dann noch ein paar scharfe Bräute mit von der
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