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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich!
Autoren: Alison Kent
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einsetzen, also bot sie stattdessen an, sich die Augen zuzuhalten. Damit kam sie bei ihrem Publikum allerdings schlecht an.
    “Das verstößt gegen die Regeln!”, protestierte Ray, und Jess schimpfte: “Du willst schummeln!” Den Widerspruch dieser beiden brachte Macy mit einem strengen Blick zum Schweigen. Nur bei Eric, der sich auf das größte der Sofas gelümmelt hatte und “Foul! Foul!” grölte, war es nicht so einfach getan.
    “Ruhe jetzt!”, herrschte Macy ihn an, als kein noch so beschwörender Blick fruchtete. “Wenn du nicht sofort still bist, wäre es möglich, dass ich – rein zufällig natürlich – auf dir lande. Das würde dem, was sich unter deinem Gürtel befindet, nicht besonders gut bekommen, fürchte ich.”
    Eric fuhr auf. “Sieh dich vor, junge Frau! Sprich nicht von Dingen, von denen du nichts weißt!”, rief er erbost.
    “Wieso?”, fragte sie mit einem anzüglichen Grinsen. “Ich rede von den unzähligen Shrimps, die du im Laufe des Abends vertilgt hast. Ich bin überzeugt, dass die anderen Anwesenden das bestätigen können.”
    Erics Gesicht färbte sich dunkelrot. Es sah aus, als wollte er sich auf Macy stürzen. Sie musste ihm zuvorkommen. “Sydney, ein Kissen, schnell!”, rief sie, und Sydney, die es sich auf einem Berg aus bunt zusammengewürfelten Nackenrollen und Kissen neben der Stereoanlage gemütlich gemacht hatte, reagierte prompt. Sie griff nach einem Goldfisch aus Plüsch, doch anstatt ihn an Macy weiterzugeben, schleuderte sie das Geschoss direkt auf den verdatterten Eric. Weitere Wurfgeschosse folgten im Sekundentakt, denn auch die anderen Mädchen beteiligten sich begeistert an der Kissenschlacht, und bald war Eric unter einem Berg aus bunten Polstern begraben. Nur die Beine und eine Hand ragten einsam aus dem Haufen hervor.
    Doch so leicht gab er sich nicht geschlagen. Während die Damen sich noch zu ihrem Sieg beglückwünschten, ertastete er mit der freien Hand Sydneys langen, figurbetonten Jeansrock. Ein Ruck, und mit einem gellenden Schrei kippte Sydney über die Lehne des Sofas und landete zuoberst auf dem Kissenberg. Genau in diesem Augenblick wechselte die Musik zu einer langsamen, gefühlvollen Ballade, und Eric begann im Takt mit den Hüften zu kreisen, sodass die Kissen bedrohlich schwankten. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Sydney kreischte, rappelte sich empört auf und stürzte davon.
    “Hast du diesen Flegel eingeladen?”, flüsterte Lauren empört und warf Macy einen missbilligenden Blick zu. Macy schwieg zerknirscht und nahm sich fest vor, ihre Gästeliste in Zukunft besser zu überdenken.
    Als endlich wieder Ruhe hergestellt war, klatschte Lauren erneut in die Hände. “Darf ich noch einmal um eure Aufmerksamkeit bitten! Wieder einmal wird unsere hauseigene Sirene die Willensstärke von einem unter euch auf eine harte Probe stellen. Für diejenigen, die das Spiel noch nicht kennen, erkläre ich kurz die Regeln.” Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass Leo nervös in seinem Sessel herumrutschte. “Es besteht überhaupt kein Grund zur Panik, Leo”, beruhigte sie ihn. “Alles, was du tun musst, ist, dich Macys Forderungen zu widersetzen.”
    “Ach so? Nun, das sollte kein Problem für mich sein”, meinte Leo im Brustton der Überzeugung.
    Macy kochte, aber es gelang ihr, ihre Wut zu verbergen. Der eingebildete Fatzke würde sie früh genug kennenlernen.
    “Ein Wort noch zu unserem Testspiel”, fuhr Lauren fort. “Falls ihr euch mit dem Gedanken tragt, zu gehen, bevor es ernst wird, überlegt es euch gut. Wir haben diesmal ein ganz besonderes Bonbon für alle, die mitmachen. Worum es genau geht, erklärt euch am besten Sydney.”
    Sydney erhob sich. Sie war die eleganteste der sechs Partnerinnen und eine totale Perfektionistin. Deshalb strich sie zunächst über den Rock, der ohnehin tadellos saß, glättete ihr Top aus burgunderroter Seide und fuhr sich prüfend durch die makellose Frisur. Erst als sie sich vergewissert hatte, dass alles in Ordnung war, begann sie: “Vor ein paar Tagen hat mich Macy darauf angesprochen, dass das, was sie heute vorhat, mehr Einsatz von euch erfordert als sonst. Aus diesem Grund habe ich mir eine kleine Belohnung ausgedacht.”
    “Belohnung? Dass ich nicht lache! So was nennt man ja wohl eher Bestechung!” Eric hatte sich wieder auf das Sofa gefläzt und grinste Sydney unverschämt frech an.
    “Bestechung, Belohnung, Preis, was macht das schon für einen Unterschied? Hör dir doch erst
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