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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich!
Autoren: Alison Kent
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Schiebetür. Kritisch begutachtete sie das Büfett. Alles Wichtige wie Servietten, Plastikgeschirr und die Zutaten für das Essen befand sich an seinem Platz. Die Gäste konnten kommen. Sie warf einen fragenden Blick zu Macy hinüber.
    Die zuckte die Achseln. “Man sollte meinen, dass sie allein der gute Ruf meiner Küche hertreibt.”
    “Na hoffentlich! Wenn sie nicht bald eintreffen, sehe ich uns für die nächsten Monate mit Tiefkühlkost versorgt.” Wie aufs Stichwort hörte man in diesem Moment das Brummen des Aufzugs. Genau wie die Wohnung, die eine ganze Etage eines ehemaligen Fabrikgebäudes einnahm, war auch der Aufzug, in dem vormals sperrige Lasten transportiert worden waren, von enormen Ausmaßen. Lauren lachte. “Na, wer sagt’s denn? Wie heißt es so schön? Einem geschenkten Gaul …” Sie verschwand hinter einer Trennwand aus poliertem Metall, die ihre privaten Räume von dem großen Gemeinschaftsraum abtrennte.
    “He, wo willst du hin?”, rief Macy.
    “Ich muss mich hübsch machen! Anton kann jede Minute eintreffen.”
    “Alles muss man selber erledigen”, schmollte Macy und trottete in die Küche, um endlich die Guacamole aus dem Kühlschrank zu holen.
    Sie hätte die ganze Schüssel auslöffeln können, ohne ein einziges Gramm zuzunehmen. Um ihre knabenhafte Figur an den richtigen Stellen fülliger zu machen, hätte sie die Avocados schon direkt in den BH stopfen müssen. Na, wenn das keine neue Geschäftsidee war: essbare Implantate! Macy seufzte. Was eine Frau nicht alles tun würde, um eine passable Oberweite zu bekommen – und den richtigen Kerl, vor dem man damit angeben konnte.
    “Die Shrimps schmecken hervorragend, absolut fantastisch.” Zum Beweis schob sich Eric Haydon genießerisch den nächsten Bissen in den Mund und grinste Macy mit vollen Backen an. Er stand neben der türkisfarbenen Acht, einer von acht raumhohen Säulen, die den Küchenbereich optisch vom Wohnraum des Lofts trennten.
    Macy schnappte ihm den Plastikteller unter der Nase weg und stellte ihn zu den vieren, die sie auf dem Unterarm balancierte. Mit einem anzüglichen Lächeln meinte sie: “Iss nur, Hänsel. Du wirst einen fetten Braten abgeben. Ich kann’s kaum erwarten, dich in den Ofen zu schieben.”
    Sofort hörte Eric auf zu kauen. Er nuschelte: “Ich hab’s gewusst! Wenn du uns so verwöhnst, kann das nur heißen, dass an deinem neuen Spiel etwas gewaltig faul sein muss.”
    Macy öffnete die Klappe des Mülleimers und entsorgte die schmutzigen Teller. “Armer Eric”, meinte sie mitfühlend. “Lass dich doch nicht immer so auf den Arm nehmen. Keine Angst, das Spiel, das ich mir für heute ausgedacht habe, ist völlig unblutig. Ehrenwort!”
    Scheinbar beruhigt lehnte sich Eric an die Theke, doch seine Linke umklammerte fest den schlanken Hals einer Flasche Corona. Er trug ein dunkelblaues Designerhemd, das seine breiten Schultern betonte und seine blauen Augen besonders gut zur Geltung brachte. “Ich mache mir manchmal Gedanken über dich”, erklärte er großspurig, “und ich glaube, ich habe dich durchschaut.”
    Na fein, dachte Macy, während sie ihn musterte, nicht nur ein Vielfraß, sondern auch noch ein Hobbypsychologe! Sie tat sich schwer mit diesem jungen Mann, der eigentlich recht attraktiv war. Trotzdem wollte sie nicht so recht warm werden mit ihm. “Schön für dich. Heißt das, du akzeptierst die Tatsache, dass ich
Girl Gear
nicht verlassen werde, um für dich zu kochen, selbst wenn du mir die Füße küssen würdest?”
    Eric betrieb eine beliebte Bar, “Haydon’s Half Time”, in der sich die Sportszene der Stadt traf. Er lag Macy seit Monaten damit in den Ohren, das Schreiben aufzugeben und stattdessen für seine Gäste den Kochlöffel zu schwingen. Zu dumm, dass Macy nur aus Spaß an der Freude kochte. Es wäre ihr im Traum nicht eingefallen, dieses Steckenpferd zum Beruf zu machen. Wenn sie mit ihrer Liebhaberei Geld verdienen müsste, würde aus dem Vergnügen bald bitterer Ernst werden, und das wollte sie unbedingt verhindern.
    “Ich hab’s kapiert, wirklich. Aber es kann ja nicht schaden, es trotzdem immer wieder zu versuchen, oder?” Er leerte die Flasche in einem Zug und warf sie zu den Tellern in den Müll.
    “Natürlich nicht. Es schmeichelt mir sogar, sozusagen das Objekt deiner Begierde zu sein, auch wenn es sich nur um deine Esslust handelt. Genau genommen würde mir etwas fehlen ohne deine regelmäßigen Anträge.”
    “Daran soll’s nun wirklich nicht
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