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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
Autoren: Katelyn Faith
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ernsthaft?«
    Ich !, will ich rufen, verkneife es mir jedoch. Für mich gibt es keine schönere Vorstellung als einen Mann, der meine Leidenschaft zu Büchern teilt und mich abends in Ruhe lesen lässt, während wir uns aneinanderkuscheln. Einen Mann, der sich nicht für Fußball interessiert und nicht in Pubs geht. Einen Mann, der versteht, wann ich meine Ruhe brauche und nicht eifersüchtig auf meine Bücher ist. Und was könnte mir da besseres passieren als ein Schriftsteller? Wir könnten vielleicht sogar gemeinsam schreiben; ich träume seit zehn Jahren davon, selbst einmal einen Roman zu verfassen. Ich könnte ihm helfen und recherchieren, während er nachdenklich am Schreibtisch sitzt, ab und zu mit seiner Pfeife graue Kringel in die Luft pustet und aus dem Fenster starrt, auf der Suche nach dem Wort, dem Satz, der die Welt verändern wird.
    Gütiger Himmel, Cat hat r echt. Ich bin nicht normal! Ich werde ein bisschen rot und drehe mich zu ihr um.
    »Du stehst doch sonst auf jeden, der irgendwie prominent ist. Warum gehst du nicht mal nachsehen, wer da drüben hockt? Offenbar wird er gefeiert wie ein Rockstar.«
    » Er ist es, Gwen«, sagt Cat und sitzt auf einmal aufrecht da. Ich könnte schwören, dass ich ihr Herz unter den großen Brüsten schlagen sehe. Ihr Dekolleté passt deutlich besser auf eine Aftershow-Party als auf die Buchmesse.
    »Wer?«, frage ich neugierig.
    »Adrian Moore«, flüstert sie, ihre Stimme ist nur noch ein Hauch.
    »Der Typ, der diesen Schundroman Fesselnde Liebe geschrieben hat, von dem du so begeistert warst? Diesen ... Bestseller?«
    Cat nickt stumm und mit offenem Mund. Himmel, dass ausgerechnet meine beste und einzige Freundin auf so einen Schwachsinn reingefallen ist! Das Buch beherrscht seit Monaten die Bestsellerlisten und wurde zu meinem Entsetzen schon in mehrere Sprachen übersetzt.
    »Das ist der größte Mist, den die Welt je gelesen hat, Cat! Ein Pornogroschenheft in hochwertiger Aufmachung, mehr nicht! Ich bin stinkwütend, dass so viele Leute – Frauen! – diesen Unsinn lesen und auch noch gut finden! Ein sexistischer, chauvinistischer Quatsch, voller altbackener Klischees und ohne jegliches Sprachgefühl! Eine Beleidigung für jede intelligente Leserin! Henry Miller würde sich freiwillig einer Geschlechtsumwandlung unterziehen vor Scham, wenn er noch lebte.«
    Ich rede mich in Wut, weil ich das immer mache, wenn wir über dieses fürchterliche Machwerk sprechen. Ich hab es gar nicht gelesen, bis auf die ersten zehn Seiten, weil Cat keine Ruhe gegeben hat, und die haben mir völlig gereicht.
    »Gwen!« Cat starrt mich an und greift nach meiner Hand, um mich zu kneifen. Da sie eine Sonnenbrille trägt, kann ich ihre Augen nicht sehen, aber sie scheint wirklich aufgeregt zu sein wegen dieses Schmierfinks.
    »Der Idiot sollte besser Diätratgeber verfassen oder irgendwas, wovon er Ahnung hat. Schon diese Erzählperspektive – ich bitte dich, Ich-Form? Und dann aus seiner Sicht? Es ist doch klar, dass er nur seine schmutzigen Fantasien aufgeschrieben hat. Ich bezweifle nicht, dass er beim Schreiben viel Spaß hatte, aber warum sollte ich die Fantasien eines dahergelaufenen Perversen lesen? Es gibt so viele gute Bücher, die meine Zeit wert sind. Und die werden nicht gelesen, weil die Leute zu blöd dafür sind und lieber ihr Leben mit Pornos vergeuden! Mit frauenfeindlichen Pornos übrigens, bei denen sich jeder emanzipierten Frau der Magen umdrehen müsste. Auch dir, selbst wenn du neuerdings auf so einen Unfug wie SM stehst.«
    »Interessant.« Eine dunkle, ziemlich männliche Stimme hinter mir lässt mich kurzzeitig verstummen. Langsam drehe ich mich um und starre gegen eine schwarze Wand, während Cat mir gegenüber so laut nach Luft schnappt, dass sie vermutlich gleich hyperventiliert.
    »Es tut mir leid, dass Ihnen mein Roman nicht gefallen hat. Offenbar kann man als Schriftsteller tatsächlich nicht jeden Geschmack treffen.«
    Ich hebe vorsichtig den Kopf, um nach oben zu schauen, und sehe in ein sehr markantes, sehr männliches Gesicht mit wirklich blauen Augen. Wäre ich Dichterin, müsste ich mich jetzt an schnulzigen Klischees vergreifen und irgendeinen kitschigen Vergleich mit Kornblumen anbringen. Wobei ich gar nicht genau weiß, wie die aussehen, aber ich stelle sie mir so vor. Doch mir fällt nur auf, wie nackt ich mich unter seinem durchdringenden Blick fühle. Wie unter einem Röntgenschirm.
    »Entschuldigung?«, bringe ich hervor, weil ich nicht
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