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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
Autoren: Katelyn Faith
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glaube, dass das gerade wirklich passiert. Cat offenbar auch nicht; dem Poltern nach zu urteilen ist ihr soeben die riesige Handtasche vom Tisch gefallen. Oder war es mein Buch?
    »Adrian Moore«, sagt er und reicht mir eine Hand mit langen, schlanken Fingern, die für mich keinen Zweifel lassen, dass ich es hier mit einem echten Autor zu tun habe. Wer so lange, schmale Finger hat, kann den ganzen Tag tippen. Oder Klavier spielen. Oder Chirurg sein.
    Mein Kopf fühlt sich an wie eine frisch gefüllte Wärmflasche, und wahrscheinl ich sehe ich jetzt gerade genauso aus.
    »Äh«, stammle ich besonders geistreich und schaffe es einfach nicht, seinem Blick auszuweichen, während ich wie von selbst die Hand ausstrecke. Verdammt, will der Typ mich hypnotisieren, oder warum starrt der so? Fasziniert beobachte ich seine Augen, bevor er lächelt und ich feststellen muss, dass er ein tiefes Grübchen in der Wange hat. Diese schwarzen Wimpern können unmöglich echt sein. Ein Fake. Ganz sicher ist Adrian Moore ein schlechter Fake, sonst wäre die Welt einfach ungerecht.
    Die ganze Zeit hält er meine Hand fest und lächelt, mit einem hochgezogenen Mundwinkel. Er trägt einen sehr gut gestutzten dunklen Bart, der ihn vermutlich älter wirken lässt als er eigentlich ist. Großer Gott, er sieht wirklich unfassbar gut aus. Plötzlich verstehe ich das rege Interesse am Stand, auch wenn es meine Meinung über sein Buch nicht ändert.
    »Ich habe Ihr Buch gar nicht gelesen, ehrlich gesagt«, bringe ich als Entschuldigung hervor, bevor mir auffällt, dass das noch viel beleidigender sein muss als meine vorigen Äußerungen. Er schmunzelt und zieht seine Hand betont langsam zurück. »Das ist schade. Vielleicht sollten Sie das tun, bevor Sie es so harsch verurteilen?«
    » Ich habe Ihr Buch gelesen, und ich liebe es!« Huch, Cat ist offenbar aus ihrem Schockzustand erwacht. Ich drehe mich Hilfe suchend zu ihr um und bete, dass ihre gewohnte Schlagfertigkeit sie im Gegensatz zu meiner nicht im Stich lässt. Hektisch presse ich beide Hände gegen meine Wangen und forme meine Lippen zu einem Hilfe , doch sie sieht mich gar nicht an. Sogar die Sonnenbrille hat sie abgenommen, und nun schaut sie unter den aufgeklebten Wimpern zu ihm auf. So unterwürfig, dass mir das Porridge von heute Morgen glatt wieder hochkommen will. Entsetzt verdrehe ich die Augen und schüttle den Kopf, aber meine beste Freundin nimmt mich gar nicht mehr wahr.
    »Ich habe es in einer Nacht gelesen. Sogar zweimal! Ich war so tief drin, und ich muss gestehen, dass es mich ...« Sie kichert wie ein kleines Mädchen.
    » ... erregt hat?«, ergänzt er mit sonorer Stimme Cats Satz, und die hat nichts Besseres zu tun, als mit hochroten Wangen zu nicken und ihren Blick zu senken. Himmel, langsam ist sie mir peinlicher als ich mir selbst. Gut, er ist unglaublich attraktiv und wahrscheinlich durch seinen sagenhaften Erfolg inzwischen auch noch wohlhabend. Ist das ein Grund, in seiner Gegenwart zu einem ... albernen Teenager zu mutieren?
    Verzweifelt versuche ich, ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken und stehe langsam von meinem Stuhl auf.
    »Wir sollten jetzt wirklich weiter«, sage ich, bevor meine beste Freundin vor aller Augen auf der Buchmesse über einen Schundromanautor herfällt.
    »Möchten Sie eine signierte Ausgabe?«
    Ich sehe ihn verwirrt an bevor mir klar wird, dass er natürlich nicht mich meint, sondern Cat, die noch immer dasitzt und ihn anhimmelt. Wie war das gleich mit den unsexy Autoren? Ich muss grinsen, und plötzlich schäme ich mich nicht mal mehr für das, was ich gesagt habe. Weil ich recht habe!
    »Ich habe das Buch nicht bei mir«, flüstert Cat hinter mir. Ich stopfe die Hände in die Taschen meiner Jeans und sehe mich betont gelangweilt in der Halle um. Dann bemerke ich die Traube. Eine ziemlich große Traube. Sie steht hinter ihm und ist im Kollektiv weiblich. Groupies. Während Kenneth McDuncan – so arrogant er auch ist – fast allein an seinem Tisch sitzt, läuft diesem Marketinggenie eine Horde verrückter Frauen in die Cafeteria nach, wahrscheinlich allesamt mit feuchten Höschen.
    Ich verdrehe die Augen und starre absichtlich in eine andere Richtung, während ich so tue als bekäme ich nicht mit, wie er hinter meinem Rücken ein Buch aus der Umhängetasche zieht (Umhängetasche, ernsthaft! Was ist denn von Männern mit Umhängetaschen zu halten?) und es meiner verstrahlten Freundin signiert. Oh Gott, jetzt hat sie zwei Ausgaben
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