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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung
Autoren: Nalini Singh
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Fall, an dem Sie arbeiten sollen, hat höchste Priorität, lässt aber genügend Freiraum, um nach New York zurückzufliegen, falls es im Bonner-Fall nötig werden sollte.“ Brecht setzte sich hinter den Schreibtisch. „Setzen Sie sich, Detective.“ Max zögerte. „Ihre Fixierung auf Bonner hätte in dem Augenblick ein Ende finden müssen, als Sie einen Psychopathen gefangen nahmen, der ohne jeden Zweifel sonst weitergemordet hätte. Wenn Sie jetzt weiter an dem Fall kleben, machen Sie sich nur unnötige Sorgen, während er es sich hinter Gittern gut gehen lässt.“
    Max hob eine Augenbraue. „Haben Sie mit unserem Seelenklempner gesprochen?“
    „Ich bin zwar ein Medialer, aber ich war auch mal Detective.“
    Max hatte sich die Fallberichte angesehen, Brecht war ein teuflisch guter Polizist gewesen. Darum nahm er das Angebot an und setzte sich.
    „Was ich Ihnen jetzt sagen werde, muss unter uns bleiben, selbst wenn Sie den Auftrag nicht übernehmen.“ Brechts Augenfarbe war ein blasses Blaugrau, wie Eis auf Stahl. „Geben Sie mir Ihr Wort darauf?“
    „Das ist Sache der Polizei und geht nur die Polizei etwas an.“ Abgesehen von allem anderen glaubte er immer noch an sein Abzeichen, daran, dass sie Gutes taten.
    Brecht nickte zustimmend. „In den letzten drei Monaten hat Ratsfrau Nikita Duncan –“
    Eine Ratsfrau?
    Das war ja hochinteressant.

4
    „ – drei ihrer Berater auf drei sehr verschiedene Arten verloren. Einer starb an einem Herzinfarkt, die zweite bei einem Verkehrsunfall und der dritte hat anscheinend Selbstmord begangen.“
    Max spürte ein Ziehen im Magen, als der Polizist in ihm geweckt wurde. „Könnte sich auch um Zufall handeln.“
    „Glauben Sie an Zufälle, Detective?“
    „Genauso wenig wie an die Zahnfee.“
    Der Commander nickte. „Ratsfrau Duncan geht es ebenso. Sie möchte, dass Sie herausfinden, wer hinter ihren Leuten her ist und warum.“
    „Sie lebt in San Francisco“, sagte Max, sein siebter Sinn sagte ihm, dass hinter dieser einfachen, aber dennoch unerklärlichen Bitte, einen Menschen mit einem medialen Fall zu betrauen, weit mehr stecken musste. Aber er würde seinen Vorgesetzten nicht sofort festnageln – es gab bessere Möglichkeiten, sich die gewünschten Informationen zu beschaffen. „Die Polizei da unten wird sich bedanken, wenn ich ihr auf die Füße trete.“
    „Sie bekommen den Status eines Sonderermittlers, der landesweit tätig werden kann. Ein ganz normaler Vorgang in Fällen, in denen Ermittler mit besonderen Fähigkeiten gebraucht werden.“
    Das entsprach der Wahrheit. Aber etwas anderes war auch nicht von der Hand zu weisen. „Ich habe gehört, die Medialen hätten für solche Fälle eine Spezialtruppe. Würde ein Ratsmitglied“ – insbesondere wenn es so viele Geheimnisse hatte wie Ratsfrau Duncan – „sich nicht eher an diese Leute wenden?“
    „Normalerweise schon.“ Der Commander legte einen kleinen Datenkristall auf den Tisch, um Max’ Neugier anzuregen, die ihn zu einem Polizisten machte, der immer, wirklich immer, die entsprechenden Antworten fand. „Doch die Pfeilgarde steht loyal hinter einem anderen Ratsmitglied, und falls dieser Ratherr hinter den Anschlägen steckt, wird Ratsfrau Duncan über die Gardisten nie die Wahrheit erfahren. Ihre eigenen Leute verfügen nicht über die notwendigen Fähigkeiten, um sich der Sache anzunehmen.“
    Max rekapitulierte, was er über Nikita Duncan wusste. Sie war eine gestandene Geschäftsfrau, die ununterbrochen ihr Vermögen vervielfachte – doch im Gegensatz zu den Ratsherren Ming LeBon oder Kaleb Krychek war ihr Name nie in Verbindung mit militärischen Operationen aufgetaucht. Es konnte also stimmen, dass sie nicht die entsprechenden Ressourcen hatte, wenn die Pfeilgarde nicht zur Verfügung stand.
    „In Ordnung“, sagte er und kniff die Augen zusammen. „Aber abgesehen von meinem Schild muss es doch noch andere Gründe geben, warum die Ratsfrau gerade mich angefordert hat. Welche speziellen Fähigkeiten habe ich denn?“ Er war verdammt gut, aber es gab sicher auch hervorragende Polizisten in San Francisco.
    „Sie sollten Ihren Schild nicht so einfach abtun“, antwortete der Commander. „Ein Schild mit einer solchen Kraft ist mir nur selten bei einem Menschen begegnet.“ Quasi die Bestätigung, dass Mediale schon öfter versucht hatten, den Schild zu durchdringen. „Doch Sie haben recht. Es gibt noch einen anderen Grund – Sie haben Freunde im DarkRiver-Leopardenrudel.
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