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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)
Autoren: Martin Walker
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war.
    Es war nicht nur ein Glimmen, sondern fast so, als strahlte er mit der Taschenlampe in einen nahen Spiegel. Ein kräftiger Lichtstrahl traf auf sein Gesicht, dahinter leuchtete ein anderer auf. Und plötzlich war er nicht mehr allein. Taucher mit Brillen und Masken kamen ihm entgegen. Sie hangelten sich, wie es schien, an Stangen entlang, die von einer Felswand zur anderen reichten. Eine Hand kam auf ihn zu und zeigte mit dem Daumen nach oben.
    Gleich darauf wurde ihm eine Schiefertafel vor die Augen gehalten. Im Licht einer Taschenlampe las er die Worte »Wir holen Sie raus«.
    Er schüttelte den Kopf und deutete auf das Seil, das er hinter sich herzog.
    Eine Hand wischte die Tafel blank und schrieb: »Okay. Führen Sie uns zurück.«
    Bruno nickte und zog dreimal am Seil. Es straffte sich sofort und zerrte ihn zurück. Bruno half mit Schwimmbewegungen nach, um Albert, der am anderen Ende zog, zu entlasten. Von hinten schoben ihn Hände voran. Er schaute zurück und bemerkte, dass in den glatten Felswänden tatsächlich Metallstäbe steckten, die für festen Halt sorgten.
    Bald war er wieder zurück in dem Kessel, in den sich von oben der Sturzbach ergoss. Er sah, wie Albert, das Gesicht rot vor Anstrengung, das Seil mit aller Kraft Stück für Stück einholte und es sich in Schlingen um die Taille legte, und riss die Augen weit auf, als zwischen plötzlich aufflammenden Lichtstrahlen zuerst eine, dann zwei, dann drei Hände erschienen und ihn auf den Felsabsatz hievten. Sobald er Boden unter den Füßen spürte, nahm er die Maske ab, umarmte Albert voller Dankbarkeit und half dem ersten Taucher auf den Festsims.
    »Ich bin Miko Moreau aus Les Eyzies«, sagte der Fremde. »Wir sind vom Höhlenrettungsteam und froh, Sie gefunden zu haben. Wo sind die anderen? Wo der Patient? Wir haben einen Arzt bei uns.«
    »Schön, Sie zu sehen, und vielen Dank«, sagte Bruno, der seine vom Sauerstoff ganz hohe, piepsige Stimme kaum wiedererkannte. Er schlotterte vor Kälte, doch das Adrenalin ließ es ihn nicht spüren. »Den anderen geht’s gut, und um den Patienten kümmert sich ein Sanitäter der Gendarmes Mobiles. Sie sind oben in der Höhle über dem Wasserfall.«
    »Gut, dass Sie uns entgegengekommen sind. Sonst hätten wir Sie womöglich nicht gefunden«, sagte Moreau. »Das ist Fernand, unser Teamchef, und das unser Arzt, Pierre.«
    »Was sind das für Streben, an denen Sie sich festgehalten haben?«, fragte Bruno.
    »Teleskopstöcke mit Sprungfedern, die sich zwischen den Felsen verkeilen lassen. Wie hoch ist der Wasserfall?«
    »Zwölf Meter.« Bruno sah hinauf und entdeckte Jean-Jacques’ von den Taschenlampen angestrahltes Gesicht.
    »Okay, wir haben eine ausziehbare Leiter«, sagte Miko. »Sie hängt an dem Seil, das ich hier ums Fußgelenk gewickelt habe. Übrigens, Sie waren schon fast in der Grotte, als wir auf Sie gestoßen sind. Da erwartet Sie ein größeres Empfangskomitee. Wir haben ein Seil durch den Wasserlauf gespannt. Der Weg zurück dürfte jetzt nicht mehr schwer sein.«
    »Ist bei der Explosion jemand zu Schaden gekommen? Und wie geht es dem Mädchen?«, wollte Bruno wissen.
    »Ein Hauptmann der Miliz hat eine Gehirnerschütterung und einer seiner Männer einen Beinbruch. Aber sonst ist niemandem etwas passiert. Das Mädchen müsste schon im Krankenhaus sein.«
    »Schauen Sie mal her«, sagte der Arzt und bewegte einen Finger vor Brunos Augen hin und her, während er ihm mit der anderen Hand den Puls fühlte. »Sie müssen ins warme Bett und sich ausruhen. Und morgen sollten Sie sich von Ihrem Arzt untersuchen lassen.«
    Wenig später waren Miko und der Arzt über die Leiter nach oben geklettert. Fernand hatte Albert eine Atemmaske angelegt und brachte ihn durch den Kanal zur Höhle. Dann kam Jules an die Reihe.
    »Jetzt sind Sie dran«, sagte Fernand zu Bruno, als er zum zweiten Mal zurückgekehrt war.
    Bruno schüttelte den Kopf. »Wir haben da einen älteren, leicht übergewichtigen Commissaire der Polizei. Ich will, dass er zuerst in Sicherheit gebracht wird, und dann brauchen Sie wahrscheinlich meine Hilfe an der Trage.«
    Es dauerte noch fast eine Stunde, bis auch Bruno im See der hell ausgeleuchteten Grotte auftauchte. Ein Kamerateam vom Fernsehen hatte Scheinwerfer aufgestellt, und Philippe Delaron hatte seine Blitzlichtkamera dabei. Alle hießen ihn aufs herzlichste willkommen. Der Baron umarmte ihn trotz seiner nassen Kleidung stürmisch, und Pater Sentout strahlte übers ganze
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