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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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Leben.
    Sie holte noch einmal tief Luft. Das Brennen in ihrem Magen wurde schwächer. Die Dasati hatten zumindest auf heiße Eisen oder scharfe Gegenstände verzichtet und sich damit zufriedengegeben, sie einfach zu schlagen, wenn sie glaubten, dass ihnen das bessere Informationen liefern würde.

    Wenn sie Nakor je wiedersehen sollte, würde sie ihn küssen, denn ohne sein Beharren darauf, dass Magie irgendwie aus einer grundlegenden Energie kam, hätte sie nie verstanden, wieso Magie hier bei den Dasati anders funktionierte…
    Sie war sicher, dass sie sich immer noch auf Kelewan befand, in der schwarzen Energiekuppel, die sie Augenblicke vor ihrer Gefangennahme beobachtet hatte. Dieser »Raum« war nichts weiter als ein Ausschnitt dieser Kuppel, und hoch über ihr befand sich tintenschwarze Leere oder zumindest eine so hohe Decke, dass sie in der Dunkelheit verschwand. Sie blickte sich um, betrachtete, was sie nun klar sehen konnte, da sie nicht mehr an die Steinplatte gebunden war. Der Bereich, in dem sie sich befand, war mit einem Vorhang abgetrennt, aber sie konnte die Biegung der Kuppel sehen, die sich über ihrem Kopf erhob, denn die Stangen und Leisten, die die Vorhänge hielten, waren nur etwa zehn Fuß hoch. Das Material dieser Vorhänge war einheitlich in einem dunklen Grünblau gehalten, wenn sie das im Licht des Raums richtig deutete, einem pulsierenden Leuchten, das von einem seltsam aussehenden grauen Stein ausging, der in der Nähe auf einem Tisch lag. Sie schloss die Augen und dehnte ihre Wahrnehmung aus, und nach ein paar Sekunden stieß sie auf etwas, was nur die äußere Hülle der Kuppel sein konnte.
    Wie also, fragte sie sich, waren die vertrauten Regeln der Magie von Dasati-Regeln ersetzt worden? Es war, als hätten sie ihre eigene Welt mitgebracht…
    Sie stand auf. Plötzlich begriff sie. Sie wollten nicht nur in Kelewan eindringen, sie würden Kelewan verändern, es zu einer Welt machen, auf der sie bequem leben konnten. Sie würden den Planeten kolonisieren!
    Jetzt war es von äußerster Wichtigkeit, dass sie sich aus diesem Gefängnis befreite und sofort die Versammlung aufsuchte, um die Erhabenen zu warnen.
    Die Dasati brauchten diese Kuppel nur auszuweiten. Es würde nicht einfach sein, aber es war ein relativ direktes Verfahren. Bei genügend Energie würde diese Kuppel den gesamten Planeten umfassen und ihn zu einer Welt im zweiten Reich der Wirklichkeit machen oder zumindest zu so etwas wie Delecordia, die Welt, die sich laut Pug zwischen den beiden Ebenen befand.
    Sie tastete sich geistig weiter. Sie machte ihre mentalen Finger klein und schwach und war darauf vorbereitet, sie sofort zurückzuziehen, wenn sie ein Lebewesen berührten, damit sie den Todespriestern oder anderen Dasati nicht verriet, dass sie frei war.
    Sie sah sich um, entdeckte ihre Kleidung, die jemand in die Ecke geworfen hatte, und zog sich schnell an. Es hätte sie zwar nicht gestört, die Versammlung der Magier nackt zu betreten, und für die Tsurani war Nacktheit etwas erheblich Natürlicheres als für viele Kulturen auf Midkemia, aber ein solcher Auftritt kam ihr einfach würdelos vor.
    Miranda zögerte. Sie musste sich beeilen, und dennoch wäre sie gern noch ein wenig geblieben, um mehr Untersuchungen anstellen und der Versammlung mehr Information bringen zu können. Einen Augenblick fragte sie sich, ob sie einen Zauber finden könnte, der sie unsichtbar machen würde, um weiter in dieser … dieser Blase herumzuschleichen. Nein, sie sollte ihre Warnung lieber sofort überbringen und mit der Macht der Versammlung im Rücken zurückkehren.
    Sie schloss die Augen und tastete geistig nach der Hülle über ihr. Es tat weh, und sie zog sich schnell wieder zurück, aber sie hatte erfahren, was sie wissen musste. Die Hülle war die Grenze zwischen ihrem Reich und dem der Dasati, oder zumindest dem Teil davon, den sie mit nach Kelewan gebracht hatten. Sie würde sie durchdringen können, aber sie brauchte mehr Zeit, um sich darauf vorzubereiten.
    Sie fragte sich, wie viele Dasati sich wohl hier aufhielten, und schickte eine winzige Wahrnehmungsfaser, einen klitzekleinen Fühler aus, um Lebensenergie zu erspüren. Sie fühlte, wie Energie sie streifte, so schwach wie ein Löwenzahnsamen, der vom Wind an ihrer Wange vorübergeweht wurde, und zog sich sofort zurück, um nicht entdeckt zu werden. Das war einer.
    Wieder und wieder tastete sie, bis sie sicher war, dass sich tatsächlich nur die beiden Todespriester in
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