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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition)
Autoren: A. Noa
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einerFußballkarriere bekommt man nicht oft die Chance, um die Meisterschale zu spielen.
    In ein paar Stunden könnt ihr den 80.000 da draußen auf den Tribünen und ein paar Millionen Zuschauern an den Fernsehgeräten zeigen, dass ihr ganze Kerle seid!“
    So ein blödes Geschwafel, dachte Max. Er ertappte sich bei dem Gedanken, dass an den Worten Runges von gestern Abend doch etwas Wahres dran sein könnte.
    Der Trainer gab die Mannschaftsaufstellung bekannt. Max Kaiser durfte auf der Tribüne Platz nehmen. Noch nicht einmal die Reservebank war für ihn vorgesehen!
    Er hatte die leise Hoffnung gehabt, zumindest als Einwechselspieler im Kader zu sein.
    „Max, wir zwei müssten mal ein paar Sätze miteinander wechseln. Ich glaube, es gibt da einiges zu klären!“
    Abrupt rissen ihn die Worte des Managers aus seinen Gedanken.
    „Ich wüsste nicht, was ich mit Ihnen zu klären hätte, Herr Kranbaum! Wollen Sie mir vielleicht begreiflich machen, warum ich heute nicht spielen darf und warum in allen Zeitungen steht, wie schwer meine Verletzung aus dem Spiel gegen die Italiener ist?“
    „Dass du nicht spielst, war die Entscheidung des Vorstands. Die muss ich hier nicht kommentieren! Es ist besser, wenn du dich damit abfindest. Es geht hierbei nicht um dein persönliches sportliches Schicksal, sondern um andere Dinge!“
    „Worum geht es dann?“
    „Das wirst du sicherlich später verstehen, wenn du etwas länger dabei bist.“
    Der Funktionär lächelte unverbindlich und seine grauen, kalten Augen fixierten Max.
    „Ich möchte hier ein paar Worte zu deinem Umgang verlieren.“
    „Meinen Umgang? Ich wüsste nicht, was Sie mein Privatleben angeht!“, entgegnete Max entrüstet.
    „Das geht uns eine ganze Menge an, solange es sich auf diesen Schmierfinken Runge bezieht. Du hast sicherlich einige seiner vereinsschädigenden Artikel und Kolumnen gelesen. Wir können nicht zulassen, dass Spieler, die auf unserer Lohnliste stehen, Kontakt zu ihm haben!“
    Der Blick Kranbaums wurde stechender. Max verspürte die grenzenlose Wut, die in ihm aufstieg. Er hatte diesen Bastard in seinem gestriegelten Outfit noch nie besonders leiden können! Jetzt wollte der sich noch in seine privaten Angelegenheiten einmischen! Für wen hielt sich dieser Lackaffe eigentlich?
    „Ich habe mich mit dem Reporter nicht getroffen. Er hat mich bei mir zu Hause abgepasst. Dafür habe ich mich nicht zu rechtfertigen! Das hat herzlich wenig mit meinem Vertrag zu tun, den ich mit dem Club geschlossen habe.“
    Max hatte sich zum Gehen abgewandt, jedoch stellte sich ihm Kranbaum in den Weg.
    „Ich wollte dir damit nur einen Hinweis für die Zukunft geben. Wir sehen es nicht so gerne, wenn unsere Angestellten gegen unsere Interessen arbeiten.“
    Oder eure Leibeigenen, dachte der Jungprofi zornig.
    „Ich mag den Runge auch nicht sonderlich, aber Sie können absolut sicher sein, dass ich mir auch in Zukunft meine Gesprächspartner selbst aussuche. Da lass ich mir keine Vorschriften machen, auch von Ihnen nicht! Jetzt gehen Sie bitte zur Seite, ich habe etwas Besseres zu tun, als mir diesen Scheiß anzuhören!“
    Max sah sein Gegenüber grimmig an und drehte sich von ihm ab, um zu gehen. Der Manager hielt ihn an der Schulter fest. Die linken Blicke des Funktionärs schienen den Spieler zu durchbohren, doch der hielt ihnen hartnäckig stand.
    „Pass genau auf, was du zukünftig tust, sonst ist deine Karriere so schnell zu Ende, wie sie begonnen hat!“
    Jetzt war der Moment erreicht, in dem Max der Kragen platzte! Mit einer eleganten Bewegung hatte er sich aus Kranbaums Griff befreit. Seine Augen sprühten Gift und Galle!
    „Für wen oder was halten Sie sich eigentlich? Ich kann jederzeit für einen anderen Verein spielen, da bin ich mir sicher! Oder glauben Sie etwa allen Ernstes, dass ich auf Sie angewiesen bin? Und jetzt gehen Sie mir aus dem Weg, bevor ich meine gute Erziehung vergesse! Das Gespräch ist für mich beendet!“
    „Wie gesagt, achte auf deinen Umgang, sonst wirst du noch öfter auf der Tribüne sitzen, als dir lieb ist!“
    Max stapfte wutschnaubend davon. Was bildeten sich diese Leute eigentlich ein? Er war doch nicht ihr Eigentum! Schon als er seinen Vertrag mit ihnen ausgehandelt hatte, kam er sich stellenweise vor wie ein Stück Vieh, das zur Versteigerung anstand. Zum Glück bestand er damals auf einer Ausstiegsklausel! Er könnte jederzeit für eine festgeschriebene Ablösesumme den Verein wechseln! Mittlerweile wären
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