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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Toni Blake
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wandte sich um. »Komm, iss einen Brownie, Nick.« Sie zeigte auf einen Plastikbehälter auf der Arbeitsfläche.
    »Die hast du alle selbst gebacken?«, fragte er, während er den Deckel abzog und hineingriff.
    Davy nickte eifrig.
    Nick grinste. »Sind die auch ganz in Ordnung? Hast du wirklich alle Zutaten hineingegeben, oder? Steckt auch bestimmt kein böser Plan dahinter, um mich loszuwerden?«
    Elaine verdrehte die Augen. »Nick, nun iss doch einen.« Nach all den Jahren verstand sie ihre Beziehung noch immer nicht. Davy war intelligent genug, um zu wissen, dass er Witze machte, und lachte. Davys Lächeln mochte ihm das Herz brechen, aber er liebte es über alles, Davy zum Lachen zu bringen.
    Er biss ein großes Stück von dem Brownie ab, kaute übertrieben vorsichtig und tat so, als denke er darüber nach wie ein Restaurantkritiker. Schließlich nickte er. »Davy, die schmecken toll. Elaine sollte sie verstecken, sonst esse ich sie alle auf.«
    Wieder zeigte Davy sein herzergreifendes Lächeln. Nick spürte es tief im Bauch.
    Sei nicht traurig wegen Davy. Alles ist in Ordnung in seiner Welt .
    Das sagte Elaine immer, wenn Nick wegen Davys Unfall bekümmert war, den dieser vor Jahren erlitten hatte. Und manchmal glaubte er sogar, dass es zutraf: Er hatte noch nie jemanden gesehen, der so stolz auf Brownies aus einer Backmischung war.
    »Hast du Lust auf ein Spielchen, Nick?«
    Ein Bild blitzte in Nicks Kopf auf: er mit zwölf, Davy mit neun. Bis auf die tiefe Stimme hörte Davy sich noch genauso an wie damals. Nick tat so, als grübelte er über die Frage nach, griff nach zwei weiteren Brownies und rief schließlich: »Ich bin Erster.«
    Im nächsten Augenblick war er wieder zwölf und rannte mit seinem Bruder um die Wette den schmalen Flur hinunter in Richtung von Davys Zimmer. Dort angekommen, setzten sie sich auf den abgenutzten Teppich neben Davys Bett und spielten drei Runden Trouble – Davys Lieblingsspiel, sein ganzes Leben lang; er wurde es nie leid. Nick gewann die zweite Partie, da seine Karten einfach zu gut waren und er Davy nicht merken lassen wollte, dass er ihn meist mit Absicht gewinnen ließ.
    »Du bist einfach zu gut für mich, Davy«, sagte er schließlich, nachdem Davy das Spiel wieder im Karton verstaut hatte und aufstand, um sich bettfertig zu machen.
    Davy grinste und boxte ihn auf den Arm, und Nick zog seinen Bruder in eine Umarmung. Das sah ihm im Grunde nicht ähnlich, aber er wusste, dass Davy seine Umarmung brauchte. Davy lag in seinem Zimmer und betrachtete das Poster mit der nächtlichen Skyline von Tampa, das an die Wand am Fußende seines Betts angepinnt war. Er hatte auch noch andere Plakate – die Reds, Faith Hill und einen großen Kalender, auf dem er jeden Tag mit einem blauen Marker ankreuzte. Aber die Skyline zog seine Blicke stärker auf sich als die anderen – diese weichen Umrisse der Gebäude, die zu einer Silhouette verschmolzen: Man konnte sie aus schwarzem Bastelpapier ausschneiden.
    Er hatte das sogar einmal versucht, aber es war nicht gut geworden – manche Schnitte waren nicht gerade genug geraten, andere nicht richtig gebogen. Aber wer besser mit einer Schere umgehen konnte, würde es wohl hinbekommen. Dass die Stadt in eine einzige dünne Schicht Bastelpapier geschrumpft werden konnte, machte den Dschungel aus Hochhäusern einfacher, weniger furchteinflößend.
    Nicht, dass er je in diese Stadt gefahren wäre, aber er wollte vorbereitet sein. Er konnte neue Situationen und unbekannte Orte nicht leiden. Doch weil er überall Fotos der Stadt sah – in den Abendnachrichten, in der Zeitung – und von Leuten hörte, die dort einkauften und arbeiteten, hielt er es für klug, vorbereitet zu sein. Vor allem, seitdem Nick ihm manchmal gut zuredete, zwinkerte und sagte: »Du musst mehr unter Leute gehen, Kumpel.«
    Eines Tages waren sie spontan nach Tampa Bay Downs gefahren, zum Pferderennen. Zunächst hatte es ihm dort nicht gefallen – die Rennbahn war zu groß, und es waren zu viele Menschen dort -, aber dann hatte er sich ein Pferd mit einem komischen Namen ausgesucht, und Nick hatte fünf Dollar gesetzt. Das Pferd gewann, und so war es ein höchst vergnüglicher Tag geworden. Ein anderes Mal hatte Nick ihn ins Epcot Center in Orlando mitgenommen. Es hatte dort so unfassbar vieles zum Ansehen gegeben. Dann hatte er gelernt, wie Comics animiert wurden, und sich einige tolle 3-D-Filme angesehen. Und am Abend hatte er in einem mexikanischen Restaurant gegessen, mit
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