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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition)
Autoren: Jeff Strand
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Risiko einzugehen.
    Das Einzige, worauf sich Nathan freute, war der Adoptionstag. Er hätte viel lieber seine eigenen Eltern zurück, aber da diese Möglichkeit nicht existierte (zumindest nicht auf nicht-übersinnliche, nicht-angsteinflößende Weise), hoffte er, bald Ersatzeltern zu finden.
    Nathan marschierte mit den anderen Jungen nach draußen und versuchte, an etwas Schönes zu denken, in der Hoffnung, dass Eltern ein glückliches Kind wollten.
    Der erste Besucher war eine korpulente Frau, die Steamspell erklärte, ihr Ehemann wäre bei der Arbeit aufgehalten worden, aber er würde ihr vertrauen, die richtige Entscheidung zu treffen. Sie würde grüne Augen bevorzugen, aber nicht ausdrücklich fordern. Als Malcom dies hörte, riss er seine grünen Augen auf, so weit er konnte, so weit, dass Nathan Angst hatte, sie könnten aus ihren Höhlen rollen und Malcom müsste hinter ihnen herjagen, was seltsam wäre, weil er nicht sehen könnte, wonach er jagte. Nathan beschloss, dass er in diesem Fall Malcolm helfen würde, seine fehlenden Augen wiederzufinden, selbst wenn das für ihn eine extra Tracht Prügel von Steamspell bedeutete.
    »Der da gefällt mir ja«, sagte die Frau, als sie Malcolm anschaute. »Aber woher weiß ich, dass er nicht böse ist? Meine Freunde haben mich genau davor gewarnt. ›Hol dir kein böses Kind oder du wirst es bereuen!‹ Meine Freundin Catherine, sie hat ein Böses adoptiert, und oh Gott, die Flecken!«
    »Ich verstehe Ihre Bedenken. Ab und zu bekomme ich böse Kinder, und seien Sie versichert, dass sie alle …« Steamspell zögerte; er versuchte zu entscheiden, welche Antwort der Frau am besten gefallen würde. Er beschloss, dass »hingerichtet« keine gute Wahl wäre. »… mit Umarmungen in einen Zustand der Gutherzigkeit versetzt werden.«
    »Entzückend! Oh, mein Ehemann wird so erfreut sein!« Sie kräuselte Malcolms Haare. »Ich kann es kaum erwarten, ihm Eignungstests zu geben. Oh, junger Percy, du wirst in deinem neuen Zuhause so glücklich sein!«
    »Mein Name ist …«
    »Ja, Percy, es wird für dich ein wundervolles neues Leben. Lass uns gehen!«
    Freudestrahlend verließ Percy mit seiner neuen Mutter das Waisenhaus. Die anderen Jungen murrten.
    Als das nächste Ehepaar aus dem Auto stieg, wusste Nathan, dass er seine neuen Eltern gefunden hatte. Die Frau trug ein hübsches Kleid und funkelnden Schmuck und hatte blonde Locken, die über ihre Schultern hingen. Der Mann trug einen blauen Anzug mit einer gelben Krawatte. Beide lächelten.
    »Schau dir alle diese kleinen Lieblinge an!«, sagte die Frau. »Ich wünschte, wir könnten alle mitnehmen!«
    »Ich auch«, meinte der Ehemann. »Aber wir waren uns einig, dass wir das nicht tun werden.«
    Als sie die Reihe entlangliefen, stand Nathan so stramm, wie er nur konnte; er stellte sich vor, dass riesige Hände seinen Körper streckten. Die Frau strahlte, als sie Nathan erblickte. »Hallöchen«, sagte sie.
    »Hallo«, antwortete Nathan, ohne dabei seine Zähne zu zeigen.
    »Wie heißt du?«
    »Nathan.«
    »Ach, so hätten wir unser eigenes Kind genannt, wenn mein Leib nicht unfruchtbar wäre. Sag mal, Nathan, magst du Baseball?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Magst du Kartoffeln?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Magst du Hunde? Wir haben nämlich drei Hunde. Mit denen müsstest du jeden Tag Gassi gehen und versprechen, sie zu füttern, und mit ihnen Stöckchenholen spielen.«
    »Das würde ich. Tagtäglich!«
    Die Frau klatschte aufgeregt in die Hände. »Ich bin vernarrt in ihn! Was denkst du, Charles?«
    »Ich mag ihn. Er ist klein, aber nicht zu klein. Wie alt bist du, Nathan?«
    »Sechs.«
    »Ach, ich erinnere mich noch, als ich sechs war. Die Welt hatte unbegrenzte Möglichkeiten. Ach, ich habe jeden Tag nur Schabernack getrieben. Magst du Angeln?«
    Nathan nickte, obwohl er noch niemals angeln gewesen war. Es hörte sich nach Spaß an.
    »Wunderbar! Ich glaube, unsere Suche hat ein Ende. Schenk uns ein riesiges Lächeln, Nathan!«
    Nathan erstarrte. Würden sie ihn immer noch wollen, wenn sie es wüssten? Was, wenn sie sich ekelten? Was, wenn sie sich übergaben , direkt hier vor allen anderen Waisenkindern?«
    Er lächelte sie mit geschlossenem Mund zaghaft an.
    »Bist du nur so glücklich?«, fragte der Mann. »Wir hatten gehofft, einem jungen Waisenkind überwältigende Freude zu bereiten. Wie enttäuschend.«
    Nathan wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte sie nicht abschrecken, trotzdem konnte er ihnen kein Lächeln verweigern,
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