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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition)
Autoren: Jeff Strand
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»Wenn jeder Junge ein Stück vergräbt, könnten wir sicher sein, dass er in der Erde bleibt. Vielleicht würden sich ein oder zwei Arme befreien können, aber er kann uns nicht verprügeln, mit nichts außer einem Arm.«
    Nathan zuckte zusammen. Solche Unterhaltungen hatte er mit seiner Mutter oder seinem Vater zu Hause noch nie geführt.
    »Wie könnten wir das anstellen?«, fragte Malcolm.
    »Wir könnten zuerst seinen Kopf abschneiden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Rest von ihm noch viel Ärger macht, wenn der Kopf erst einmal ab ist.«
    »Was würden wir dafür benutzen?«
    »Ein Messer aus der Küche.«
    »Wir haben keines, was groß genug ist.«
    Reggie dachte darüber nach. »Du hast recht. Wir haben aber Klebeband. Und wenn man zwei Messer zusammenklebt, dann wären sie mehr als lang genug. Wir ziehen Strohhalme, wer die Tat ausführen soll, und diese Person schleicht sich dann in Steamspells Schlafzimmer, während er schläft …«
    »Jemand müsste ihn festhalten«, unterbrach Malcolm.
    »Das entscheiden wir auch mit Strohhalmen. Also schleichen sich die glücklichen Gewinner da hinein und sägen, sägen, sägen, bis die Arbeit getan ist.«
    »Das ist schrecklich«, mischte sich Nathan ein. Er schlug sich die Hand auf den Mund. Er hatte nicht vorgehabt, es laut auszusprechen.
    »Schrecklich?«, fragte Reggie. »Schrecklich? Ich habe gehört, wie du herumschreist, wenn er dich mit der Kelle verdrischt. Was sollten wir deiner Meinung nach machen, ihm zu Ehren eine Party schmeißen? Statuen errichten? Kekse in Steamspell-Form backen? Ich sage dir was, wenn du so in ihn verliebt bist, warum nimmst du dann nicht die Prügel von uns allen auf dich?«
    »So habe ich das nicht gemeint«, wehrte sich Nathan und wickelte sich tiefer in die Decke ein. »Ich meine ja nur … muss es denn so eine Sauerei geben?«
    »Was mich betrifft, kann die Sauerei gar nicht groß genug sein!« Reggie kniff die Augen zusammen (oder zumindest sprach er in so einem Ton, dass Nathan in der Dunkelheit dachte, er kniff seine Augen zusammen). »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, bei der du uns helfen kannst, Fangboy.«
    »Die gibt es nicht«, widersprach Nathan. »Ich bin niemandem eine Hilfe.«
    »Mach dir keine Sorgen«, meinte Jeremy, der Junge, der sie zum Schweigen hatte bringen wollen. »Sie reden die ganze Zeit darüber, Steamspell umzubringen. Sie werden es aber nicht wirklich machen.«
    »Das wirst du schon sehen, verdammt noch mal! Vielleicht kleben wir keine zwei Messer aneinander, aber wir haben hier einen Jungen mit den schärfsten Zähnen, die ich jemals gesehen habe. Er müsste nicht einmal sehr fest zusammenbeißen, um Steamspells Kehle herauszureißen.«
    »Wie ein Vampir!«, sprach Malcolm aufgeregt.
    Reggie schüttelte den Kopf. »Nein, Vampire reißen nichts heraus, nachdem sie zugebissen haben. Sie benutzen ihre Zähne nur zum Hineinstechen. Ich will nicht, dass Steamspell nur eine harmlose Verletzung am Hals hat. Ich will ein großes Stück seiner Kehle in Fangboys Mund sehen!«
    »Das ist widerlich!«, entgegnete Jeremy.
    »Ist es das? Ist es das?« Reggie nickte. »Ja, das ist es vermutlich. Aber auf eine schöne Art. Dieser Tyrann muss sterben, und ich glaube, dass Fangboy hier derjenige ist, der das möglich machen kann.«
    »Aber nicht heute Nacht, oder?«, flehte Nathan.
    »Nein, nicht heute Nacht. Da gibt es noch viel zu planen. Aber bald.«
     
    ***
     
    Donnerstag war Adoptionstag im Waisenhaus. Die Waisenkinder würden sich draußen in einer Reihe aufstellen und sich von ihrer besten Seite zeigen, während potentielle Eltern im Gänsemarsch vorbeiliefen, in der Hoffnung ein Kind zu finden, das sie ihr Eigen nennen wollten. Das Bernard Steamspell Heim Für Bedauernswerte Waisenkinder gehörte nicht zu den qualitativ hochwertigen Waisenhäusern und deshalb zog es keine Eltern von höchster Qualität an, aber jedes einzelne Kind hoffte verzweifelt, ausgewählt zu werden.
    »Nein, nein, nein«, sagte ein älterer Mann und schüttelte den Kopf, als er die Reihe entlanglief. »Das ist ja wirklich eine magere Ausbeute! Wenn ich eine Stunde in den Norden fahre, könnte ich einen Enkel adoptieren, der beinahe doppelt so gut ist.« Er schnaubte verächtlich und ging fort.
    »Haben wir die nicht alle bereits gesehen?«, fragte ein Mann, der Hand in Hand mit seiner Frau vorbeilief. »Jede Woche scheint es die gleiche Gruppe Kinder zu sein, alle nur ein bisschen dünner und schmutziger. Wo ist da der
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