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Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)

Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Vivian Hall
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leider nicht. Sie warf einen Blick auf ihren Ringfinger. Er war nackt, als wartete er nur darauf, dass man ihm eines Tages den feurigen Thayet-Diamanten überstreifte. In natura hatte sie den Ring noch nie gesehen, aber die Legende, die sich um ihn rankte, war an Romantik und Pathos kaum zu überbieten. Jeder in London kannte die Geschichte.
    Quinns Urahn, Sir Arthur St. Clair, war vor über zweihundert Jahren nach Indien gereist, um Handel mit Juwelen zu treiben, und verliebte sich im Palast von Jaipur in Prinzessin Thayet, die Tochter des Maharadschas. Fasziniert von ihrer orientalischen Schönheit schwor er seiner Prinzessin ewige Liebe, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit den beiden. Sie war bereits einem indischen Fürsten versprochen, um den brüchigen Frieden in der von Kriegen zerrütteten Region zu bewahren. Wie so oft im realen Leben gab es kein Happy End. Arthur musste ohne seine große Liebe zurück nach England reisen, und alles, was ihm von Thayet blieb, war der kostbare Diamantring, den sie ihm zum Abschiedsgeschenk machte. Er schwor ihr hoch und heilig, sie niemals zu vergessen, und sobald er sich wieder auf englischem Boden befand, benannte er das Juweliergeschäft der St. Clairs kurzerhand in Thayet Jewels um. Er wollte ihrer Liebe damit ein Denkmal setzen, und der Ring wurde zum Symbol dieser tragischen Liebesgeschichte. Er stellte ihn für jedermann sichtbar in einer Glasvitrine aus, und die vernachlässigten Ehefrauen des englischen Adelswaren allesamt entzückt über diese unfassbar romantische Geste. Doch Arthur musste sich schon bald der Realität beugen, denn trotz seiner so öffentlich zelebrierten Liebe – die ihm ganz nebenbei etliche Kundinnen in den Laden schwemmte, die alle einen Blick auf den sagenumwobenen Ring werfen wollten – war er ein sehr praktisch veranlagter Mann. Es kam nicht infrage, das Lebenswerk seines Großvaters einfach aufzugeben, und so machte er sich schon bald Gedanken um seine Nachfolge. Arthur, der nach Thayets Verlust mit der Liebe eigentlich abgeschlossen hatte, ging gezielt auf Brautschau. Während er sich auf Bällen, Landpartien und Teegesellschaften herumtrieb, fiel ihm immer wieder eine ganz bestimmte junge Frau ins Auge, und es dauerte nur wenige Wochen, bis er voll und ganz dem Charme einer süßen englischen Rose namens Violet Hutcherson erlag. Ihren hübschen Vornamen trug sie aufgrund ihrer tiefvioletten Augenfarbe, die sich über Generationen hinweg in den Genen der männlichen und weiblichen Mitglieder festgesetzt hatte.
    Violet verliebte sich Hals über Kopf in den weltgewandten Arthur, doch seine tragische Liebe zu Prinzessin Thayet war auch ihr nicht verborgen geblieben und weckte rasende Eifersucht in der jungen Frau. Sie verlangte einen Liebesbeweis: Violet wollte Thayets Ring an ihrem Finger tragen, in aller Öffentlichkeit und als Zeichen dafür, dass sie nun den Platz in seinem Herzen einnahm. Zuerst weigerte er sich. Arthur fühlte sich trotz seiner neuen Leidenschaft für Violet immer noch an Thayet gebunden, wollte seine Braut aber auch nicht in dem Glauben vor den Altar treten lassen, die fremdartige Schöne würde immer noch jeden Winkel seines Herzens besetzt halten. Arthur und Violet einigten sich auf einen Kompromiss. Er überließ ihr den Ring für die Zeit der Verlobung, aber nicht darüber hinaus, und Violet, zu klug, um ihn noch weiter unter Druck zu setzen, gab sich mit dieser Lösung zufrieden. So wurde eine Tradition ins Leben gerufen, der sich bis heute alle nachfolgenden St.-Clair-Bräute beugen mussten. Der Ring war und blieb immer nur eine Leihgabe.
    Beth seufzte tief auf. Diese Geschichte war so unendlich romantisch! Obwohl sie schon leise Zweifel hegte, ob sich das wirklich alles so zugetragen hatte oder ob man die Geschehnisse nicht doch ein klein wenig ausgeschmückt hatte, um Thayet Jewels sentimentales Flair zu verleihen.
    „Du siehst müde aus.“
    Chloes Stimme holte sie aus ihrer Versunkenheit, und sie hob gleichgültig den Blick.
    „Ich schlafe momentan nicht so gut.“
    Sie musste nicht zusätzlich erwähnen, wer für ihre Schlaflosigkeit verantwortlich war. Chloe ließ geräuschvoll die Luft zwischen ihren Lippen entweichen und musterte sie ernst.
    „Beth, ich weiß, du willst das nicht hören, aber das hier …“, sie deutete mit der Hand durch das Büro, „… ist doch auf Dauer kein Zustand. Für einen Kerl zu arbeiten, der deine Gutmütigkeit nur ausnutzt, das ist einfach ätzend. Er muss doch
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