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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha
Autoren: Jennifer Fallon
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Großfürstin von Torfall habe im Namen ihres Sohnes um die Hand von Prinzessin Nyah angehalten, schöpfte er sofort Verdacht. Er war ziemlich sicher, dass es einen Ort namens Torfall nicht gab - weder in Caelum noch sonstwo auf Amyrantha -, geschweige denn ein Großfürstentum. Aber Declans Argwohn bezog sich auf ein paar ehrgeizige Schurken oder im Höchstfall Spione eines Nachbarstaates, die mit einem eigenen Kandidaten die caelische Erbfolge manipulieren wollten.
    Er rechnete genauso wenig wie Tiji mit drei Unsterblichen, die es auf die Krone von Glaebas nächsten Nachbarn abgesehen hatten.
    Sie unterdrückte die Angst und die Übelkeit, die alle Arks in Gegenwart eines Unsterblichen fühlen, und zwang sich zur Konzentration.
    »Es geht einfach leichter so«, sagte die ältere Frau. »Und viel schneller. Du heiratest das Kind, sie kommt auf den Thron, du wirst König, dann rufe ich die anderen her, und wir haben für die nächsten dreihundert Jahre ausgesorgt. Warum sollen wir uns abmühen, dasselbe mit Gewalt zu erreichen? Deine einzige Arbeit besteht darin, nett zu lächeln und die kleine Göre nicht vor der Hochzeit zu erschrecken.«
    »Das ist entwürdigend«, klagte ihr Sohn. »Ich beherrsche die Gezeiten, verdammt noch mal! Ich sollte überhaupt nicht arbeiten müssen.«
    »Ein Flüstern der wiederkehrenden Flut genügt, und schon ist jede Arbeit entwürdigend?«, lachte die unscheinbare junge Frau. »Gezeiten, Tryan, vor einem Jahrhundert hast du dich noch in Parve versteckt und als Schuster ausgegeben.«
    Tryan? Gezeiten, es ist die Kaiserin über die fünf Reiche!
    Tiji zwang ihren rasenden Puls zur Ruhe. Wenn sie sich vom Entsetzen übermannen ließ, würde sie ihre Tarnung einbüßen. Ein solcher Fehler hätte unverzüglich ihre Vernichtung zur Folge. Sie musste Teil der Wand bleiben, ganz gleich, wie lange dies auch dauern mochte. Es war entscheidend, dass sie mit heiler Haut hier rauskam, um die Neuigkeit nach Glaeba zu bringen.
    »Ich habe keine Zeit für euer Gezänk«, bellte Syrolee, ehe Tryan antworten konnte. »Ihr werdet beide tun, was zu tun ist, und damit basta. Hat einer von euch Nachricht von euren Brüdern?«
    Elyssa nickte, aber sie grinste Tryan hämisch an. »Ein Kurier kam heute Morgen, als du mit der Königin verhandelt hast. Krydence hat Gerüchte vernommen, denen zufolge Cayal in Glaeba sein soll.«
    Tryan verdrehte angewidert die Augen. »Gezeiten, das hat uns noch gefehlt.«
    »Es sind nur Gerüchte, Tryan.«
    Der junge Mann sah seine Schwester abschätzig an. »Die du nur allzu gern bestätigt wüsstest, kann ich mir denken.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Elyssa scharf.
    »Als ob du das nicht weißt.«
    »Tryan, lass deine Schwester in Ruhe. Gibt es nichts Neues von Rance oder Engarhod?«
    »Als ich zuletzt von Rance hörte, war er weit im Süden, fast schon in Jelidien«, gab Tryan zu bedenken. »Er kann überall sein. Und was Engarhod angeht, würde er eher mit dir Kontakt aufnehmen als mit uns.«
    Syrolee nickte. »Wenn er hört, dass die Hochzeit stattfindet, kommt er bestimmt.«
    »Aber ich werde König«, stellte Tryan klar.
    Syrolees Augen wurden schmal. »Was soll das heißen?«
    »Mutterherz, das soll heißen, dass ich König von Caelum werde. Nicht du. Und ganz sicher nicht Engarhod. Wenn ich schon dieses Kind in mein Bett nehmen muss, um diesen armseligen Thron zu beanspruchen, dann gebe ich ihn nicht her. Ich werd mir das verdammte Ding verdienen, und du wirst nicht Engarhod holen und mich absetzen, nur weil du gern Kaiserin spielst.«
    Syrolee starrte ihren Sohn finster an, dann lächelte sie gezwungen. »Lass uns den Thron erst mal haben, mein Lieber, ehe wir uns streiten, wer darauf sitzen soll. Ihr beide wisst, was ihr zu tun habt. Ich erwarte, dass ihr es tut.« Damit drehte sich die Kaiserin über die fünf Reiche auf dem Absatz um, durchschritt den langen Promeniersaal der Damen bis zum Ende und schlug krachend die Tür hinter sich zu.
    Tiji hielt den Atem an und wartete, dass die anderen ihr folgten, doch die Geschwister waren mit ihrer Kabbelei noch nicht fertig.
    »Sieh es mal von der guten Seite, Try«, schlug Elyssa vor. »Nyah ist erst zehn Jahre alt. Sie ist zu jung, um zu bemerken, was für ein lausiger Liebhaber du bist.«
    »Immerhin habe ich Liebschaften.«
    Elyssas Augen wurden schmal. »Wage es nicht...«
    »Womit willst du denn drohen?«, erkundigte sich Tryan. Da Elyssa offenbar keine Antwort parat hatte, lächelte er. »Vielleicht ist
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