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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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Richtung, in die er auch zuvor schon gestarrt hatte. Als Jenna die Augen etwas zusammenkniff, erkannte sie schließlich die Umrisse von mehreren Reitern, die in einiger Entfernung aus dem Unterholz des Waldes brachen. Einer von ihnen wies eindeutig auf sie und schon jagte die kleine Truppe auf sie zu.
    „Oh, mein Gott!“ keuchte sie. Ihr Herz schlug nun nicht mehr nur schnell, es hämmerte wie wild in ihrer Brust. Niemand musste ihr erklären, dass diese Männer ihnen nicht freundlich gesinnt waren – wem auch immer sie dienten.
    „Verfluchte…“ Leon biss sich auf die Lippen, riss sein Pferd herum und ließ es in entgegengesetzter Richtung den Hügel hinunter klettern, auf den nahen Waldrand zu. Jenna sah sich schon mit gebrochenem Genick zwischen den Felsen liegen, als sie Leon mit klopfendem Herzen folgte und bewunderte gleichzeitig Marek für seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit, denn das Gelände war äußerst uneben. Liebend gern hätte sie ihm jetzt sein Pferd gegeben, denn damit konnten sie nicht nur schneller fliehen, sondern sie wäre so auch das Problem los gewesen, dieses Tier bei ihrer Flucht im Zaum zu halten – was alles andere als einfach war.
      Leon hatte sich keinen besonders guten Fluchtweg ausgesucht. Nach dem steinigen Hügel gerieten sie in dichtes Unterholz, das ihnen Arme und Beine zerkratzte, das Vorwärtskommen erheblich erschwerte und ihnen jegliche Sicht auf ihre Verfolger nahm. Die Wurzeln der Bäume ließen die Pferde sogar öfter als Marek stolpern und bald schon fragte sich Jenna, ob Leon überhaupt wusste, was er da tat und nicht nur einfach völlig durchdrehte.
    Sie wollte schon Protest einlegen, als er plötzlich sein Pferd vor einem großen Felsen durchparierte und absprang. Während er schon eines der Schwerter, die er in Vaylacia gekauft hatte, aus der Halterung an seinem Sattel zog, rutschte Jenna nur irritiert und völlig aufgelöst von ihrem Pferd. Doch Leon nahm sich nicht die Zeit, ihr sein Handeln zu erklären, schnitt stattdessen wortlos ihren Gefangenen los, packte ihn und Jenna am Arm und eilte mit ihnen hinter den Felsen. Dort drückte er ihr das Schwert in die Hand, während Marek neben ihr völlig kraftlos zu Boden sank und sich erschöpft gegen den Felsen lehnte.
    „Du bleibst hier mit ihm hinter diesem Felsen, bis ich wieder da bin“, befahl Leon ihr in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Er wollte sich sofort umdrehen, um zu gehen, doch Jenna hielt ihn schnell am Arm fest.
    „Was hast du vor?“ fragte sie beklommen.
    „Ich werde versuchen, sie von euch wegzulocken und irgendwie zu überlisten“, erklärte er eilig und machte sich von ihr los. „Es sind ja nicht so viele. Das schaffe ich schon.“
    Das klang alles andere als überzeugend, doch Jenna konnte gegenwärtig natürlich nicht mit einem besseren Plan aufwarten. Sie hatten einfach keine Zeit, um lange nachzudenken. Ihr mulmiges Gefühl wuchs rasant, während sie Leon nur dabei zusehen konnte, wie er eine Armbrust mit mehreren Pfeilen und ein weiteres Schwert aus seinen Satteltaschen hervor zerrte und dann alle drei Pferde an den Zügeln nahm.
      „Nun versteck dich schon!“ fuhr er sie an, als er noch einmal zu ihr hinüber sah. „Sie werden gleich da sein.“
    Die kalte Klaue, die ihr Herz gepackt hatte, drückte noch einmal fester zu, als Leon wieder auf sein Pferd stieg und es vorwärts trieb, die anderen Reittiere mit sich führend. Mit großem Widerwillen wandte sie sich um und suchte Deckung hinter dem Felsen. Ihr Herz hämmerte hart in ihrer Brust, als sie sich neben Marek niederließ, der die ungeplante Pause nutzte, um sich von dem letzten anstrengenden Spurt zu erholen. Er hatte die Beine lang ausgestreckt, den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen. Schweißperlen standen auf seiner Stirn und die nackte Haut, die durch das zerrissene Hemd zu sehen war, glänzte feucht, während sich seine Brust in schweren Atemzügen hob und senkte. Dieser Sprint schien ihn ziemlich viel Kraft gekostet zu haben. Das war gar nicht so schlecht, denn so konnte er nicht auch noch auf dummen Gedanken kommen, jetzt wo sie wieder allein mit ihm war und den Stein nicht mehr bei sich hatte.
    Marek spürte, dass sie ihn ansah und öffnete die Augen.
    „Meinst du, er schafft es?“ fragte sie sehr leise, aus Angst, die feindlichen Krieger könnten schon in der Nähe sein. Marek war selbst ein Krieger, er musste es doch wissen.
    Er wusste es in der Tat, ließ ihrer Frage ein
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