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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition)
Autoren: Brandon Mull
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du meine Eier gegessen hast.«
    »Es waren nicht deine Eier«, protestierte Opa. »Es waren die Eier der Henne, in der dein Geist gefangen war.«
    »Schön, dass du das so objektiv betrachten kannst.«
    »Es liegen vielleicht immer noch welche im Kühlschrank.«
    Kendra stolperte die Verandatreppe hinauf, und Opa und Dale halfen ihr ins Haus. Die Möbel waren wieder da! Fast alle waren repariert worden, wenn auch mit einigen Veränderungen. Eine Couch war zu einem Sessel umfunktioniert worden, einige der Lampenschirme waren aus verschiedenen Materialen neu zusammengestellt, und ein Bilderrahmen war mit Juwelen geschmückt worden.
    Konnten die Wichtel so schnell gearbeitet haben? Kendra fielen die Augen zu. Opa nahm Omas Hand und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Seth plapperte, aber die Worte ergaben keinen Sinn. Dale hielt sie an den Schultern fest und führte sie. Sie waren fast bei der Treppe angelangt, aber
sie konnte die Augen einfach nicht mehr offenhalten. Sie hatte das Gefühl, zu fallen, doch jemandes Hände fingen sie auf. Dann konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen.

KAPITEL 19
Abschied von Fabelheim
    K endra und Opa lehnten sich bequem zurück, während Hugo die Rikscha in gemächlichem Tempo die Straße hinunterzog. Der Morgen war klar und hell. Der Tag würde heiß werden, aber im Augenblick war es noch sehr angenehm.
    Zwei Feen schwebten neben dem Wagen und winkten Kendra zu. Sie winkte zurück, und einander ständig umkreisend flogen die Feen davon. Im Garten wimmelte es wieder von Feen, und sie schenkten Kendra viel mehr Aufmerksamkeit als zuvor. Sie schienen sich jedes Mal zu freuen, wenn sie sie grüßte.
    »Wir sind noch gar nicht zum Reden gekommen, seit das alles geschehen ist«, sagte Kendra.
    »Du hast die Hälfte der Zeit geschlafen«, erwiderte Opa. Das stimmte. Nach ihrem Martyrium hatte sie zwei Tage und zwei Nächte lang geschlafen – ihre persönliche Bestleistung.
    »All diese Küsse haben mich umgehauen«, sagte sie.
    »Freust du dich darauf, deine Eltern wiederzusehen?«, fragte Opa.
    »Ja und nein.« Es war der dritte Tag, seit Kendra aus ihrem langen Schlaf erwacht war. Ihre Eltern würden am Nachmittag kommen, um sie abzuholen. »Nach alledem scheint es ein bisschen fade, jetzt nach Hause zu fahren.«
    »Nun, zumindest wirst du dir nicht mehr so viele Sorgen um Dämonen machen müssen.«
    Kendra lächelte. »Stimmt.«
    Opa verschränkte die Arme vor der Brust. »Was du getan hast, war etwas so Besonderes, dass ich gar nicht weiß, was ich sagen soll.«
    »Es kommt mir ziemlich unwirklich vor.«
    »Oh, es war wirklich. Du hast eine unrettbare Situation gerettet und damit auch unser aller Leben. Die Feen sind seit Jahrhunderten nicht mehr in den Krieg gezogen. In diesem Zustand kennt ihre Macht buchstäblich nichts Ihresgleichen. Bahumat hatte keine Chance. Was du getan hast, war so mutig und so zum Scheitern verurteilt, dass mir niemand einfällt, der es außer dir auch nur versucht hätte.«
    »Es war meine einzige Hoffnung. Was glaubst du, warum die Feenkönigin mir geholfen hat?«
    »Das kannst du vermutlich genauso gut beurteilen wie ich. Vielleicht, um das Reservat zu retten. Vielleicht hat sie die Aufrichtigkeit deiner Absichten gespürt. Deine Jugend hat wahrscheinlich geholfen. Ich bin davon überzeugt, dass Feen viel lieber einem kleinen Mädchen in die Schlacht folgen als irgendeinem selbstherrlichen General. Aber die Wahrheit ist, ich hätte nie für möglich gehalten, dass es funktionieren würde. Es war ein Wunder.«
    Hugo hielt an, und Opa half Kendra beim Aussteigen. Sie hielt die silberne Schale in ihren Händen, die sie von der Insel mitgenommen hatte. Sie gingen über einen schmalen Pfad auf einen Bogengang in einer hohen, ungepflegten Hecke zu.
    »Schon komisch, dass ich die Milch nicht mehr zu trinken brauche«, bemerkte Kendra. Als sie nach den Feenküssen wieder aufgewacht war, war sie ans Fenster gegangen und hatte die Feen umherflattern sehen. Es dauerte
einen Moment, bis sie begriff, dass sie an diesem Tag noch gar keine Milch getrunken hatte.
    »Ich gestehe, dass mir das ein wenig Sorgen macht«, erwiderte Opa. »Auch außerhalb der Reservate gibt es magische Geschöpfe. Die Blindheit der Sterblichen kann ein Segen sein. Gib also Acht, wo du hinschaust.«
    »Ich sehe die Dinge lieber so, wie sie sind«, erklärte Kendra. Sie gingen durch den Bogengang. Eine Gruppe von Satyren spielte mit mehreren schlanken Mädchen, die Blumen im Haar trugen, Fangen.
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