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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht
Autoren: Brodi Ashton
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Caputo und ich … ein Paar waren. Es fiel mir schon schwer, das Wort überhaupt zu denken. Wir waren so lange befreundet gewesen. Um ehrlich zu sein, war er mit mir befreundet gewesen und ich hatte ihn heimlich angehimmelt, und das schon seit … na ja, schon immer.
    Aber jetzt war er hier. Er hielt meine Taille umschlungen. Es kam mir fast unwirklich vor.
    »Ohne dich kann ich das Team nicht zum Sieg führen«, sagte er. »Du bist meine Hasenpfote.«
    Ich drehte den Kopf nach hinten, um ihn anzusehen. »Ich hab immer davon geträumt, dass ein Typ das mal zu mir sagt.«
    Er drückte seine Lippen in meinen Nacken, und Hitze strömte mir in die Wangen. »Ich liebe es, wenn du meinetwegen rot wirst«, flüsterte er.
    »Da gehört ja auch nicht viel dazu. Wir stehen hier mitten auf dem Flur.«
    »Willst du wissen, was ich sonst noch liebe?« Sein Ton war verspielt.
    »Nein«, sagte ich, doch er hörte nicht zu. Er fuhr mit seinen Fingern an meiner Wirbelsäule hoch, bis an den Halsansatz. Sofort bekam ich am ganzen Körper Gänsehaut, und ein Schauer durchlief mich.
    »Das.«
    Ich konnte sein Lächeln an meinem Ohr spüren. Jack lächelte immerzu. Das machte ihn so liebenswert.
    Inzwischen hatte Jules sich einen Weg durch das Gewühl von Schülern gebahnt. »Hallo, Jack. Ich war eben mitten im Gespräch mit Becks. Keine gute Kinderstube?«, sagte sie mit einem Grinsen.
    Im selben Moment bog eine Horde von Jacks Teamkameraden um die Ecke am Ende des Flurs und kam auf uns zugestürmt.
    »O-oh«, sagte ich.
    Jack schob mich gerade noch aus der Gefahrenzone, ehe sich die halbe Footballmannschaft vor Jules’ und meinen Augen auf ihren Quarterback stürzte und ihn nahezu unter sich begrub.
    »Die Freundin von Jack Caputo zu sein, könnte dich irgendwann das Leben kosten«, sagte Jules und lachte. »Bist du dir sicher, dass er das wert ist?«
    Ich antwortete nicht; aber ja, ich war mir sicher.
    In den Wochen nach dem Tod meiner Mutter hatte ich fast jeden Morgen an ihrem Grab gesessen. Ihr flüsternd erzählt, was ich tagsüber vorhatte, wie früher jeden Morgen, bevor sie starb. An den meisten Tagen kam Jack mit auf den Friedhof. Er hatte dann ein Buch dabei, setzte sich etliche Gräber entfernt unter einen Baum und wartete ruhig, als wäre mein Verhalten völlig normal.
    Dabei waren wir da noch nicht mal zusammen.
    Es war erst fünf Monate her gewesen, seit meine Mom gestorben war. Fünf Monate, seit ein betrunkener Autofahrer sie beim abendlichen Joggen erfasst hatte. Fünf Monate, seit der einzige Mensch, der alle meine Träume kannte, für immer verschwunden war. Ohne Jack hätte ich das nicht überstanden.
    Ja, ich war mir sicher, dass er es wert war. Nur in einem war ich mir nicht sicher: Warum er mit mir zusammen war.

Kapitel Zwei
    JETZT
    Lunch. Noch fünfeinhalb Monate.
    Mit Lunchbeutel und Strickzeug bewaffnet, schlängelte ich mich in der Mittagspause, so schnell ich konnte, durch die überfüllten Flure, um mir ein stilles Plätzchen zum Essen zu suchen.
    Als ich um eine Ecke bog, stimmte eine Gruppe Cheerleader gerade lauthals irgendeinen Anfeuerungssong an. Der Lärm hallte von den Metallspinden wider, dröhnte mir in Ohren und Hirn.
    Ich verdrückte mich in einen leeren Klassenraum und holte ein paarmal tief Luft. Ich konnte kaum glauben, dass ich mal jeden Tag zur Schule gegangen war. Wie konnte man nur so viele Leute auf einmal ertragen? Der Lärm hier war unglaublich.
    Selbst in diesem Raum erreichten mich spannungsgeladene Energieteilchen, weckten meinen Hunger und erinnerten mich daran, wo ich gewesen war und wie viel von meiner eigenen Energie mir gestohlen worden war. Ich schloss die Augen und nahm mir einen Moment Zeit, um mir zu wünschen, ich hätte meine Gefühle zurück, ich wäre nicht so leer.
    Mir wurde bewusst, wie viel sich verändert hatte. Vor einem Jahrhundert hatte ich weniger fühlen wollen, nicht mehr . Vielleicht würden die meisten in meinem Alter nicht so denken, aber nachdem meine Mom bei dem Unfall getötet worden war, wollte ich mehr, als mich nur nicht mehr traurig fühlen. Ich wollte gar nicht mehr fühlen. Punkt. Mein Wunsch danach war so stark, dass ich, als Cole anbot, ihn mir zu erfüllen, mit ihm ins Ewigseits ging. Freiwillig.
    Jetzt wusste ich, was wirklich passierte, wenn keine Emotionen mehr da waren. Cole kaufte sich für weitere hundert Jahre Leben, indem er mich aussaugte, und in dem Abgrund, der in mir zurückblieb, gab es keinen Frieden. Nur eine Leere voller
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