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Ewiger Tanz der Liebe

Ewiger Tanz der Liebe

Titel: Ewiger Tanz der Liebe
Autoren: J Ross
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Göttern oder dem Schicksal, je nachdem, wer auf diesen seltsamen, beinah unwirklichen Ort Einfluss hatte. „Bitte nicht jetzt.“ Kate wischte sich die Regentropfen aus dem Gesicht.
    Plötzlich übertönte ein Schrei auf Spanisch das entfernte Donnergrollen. Dann schrie jemand anderes, dann noch einer. Ein Mann hielt etwas hoch, was wie eine schlammverkrustete Schüssel aussah, ein anderer eine Münze. Und dann brachen alle in Jubel aus und hielten ihre Beute hoch.
    Kate vergaß ihre Angst vor möglichen wilden Tieren im Wasser, sprang über die Reling und watete zu Alec, wobei ihre Stiefel schmatzende Geräusche im Schlamm verursachten.
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals und hätte ihn fast umgeworfen. Er hob sie hoch, und lachend küssten sie sich. Freudentränen und Regentropfen rannen über Kates Wangen.
    Käte wünschte, dieser wundervolle Moment würde ewig dauern. Leider ließ sich die Zeit nicht anhalten, eine Tatsache, die ihr wieder deutlich zu Bewusstsein gebracht wurde, als sie ins Dorf zurückkehrten und Rafael sie an der Anlegestelle erwartete.
    „Herzlichen Glückwunsch, Alec.“ Er umarmte seinen Freund, ohne sich darum zu kümmern, dass sein weißes Hemd dadurch über und über mit rotbraunem Matsch beschmiert wurde. „Die guten Nachrichten eilen dir voraus. Du hast tatsächlich den Schatz gefunden.“
    „Ja, das habe ich.“ Alecs Antwort galt Rafael, doch sah er dabei Kate an.
    „Ist er so, wie du erwartet hast?“
    „Noch besser.“ Er hielt ihren Blick fest. „Eindeutig besser.“
    „Nun, das freut mich.“ Rafael grinste. „Und jetzt habe ich Neuigkeiten für dich.“
    „Ach ja?“
    „Ich habe Kontakt zu meinen Freunden bei der Regierung aufgenommen. Für eine kleine Spende zugunsten des neuen Justizgebäudes garantieren sie dir für morgen eine Scheidung. Natürlich nur, falls du sie noch immer willst.“
    „Diese Frage musst du Kate stellen.“ Alecs tiefe Stimme verriet seine Gefühle nicht und gab Kate keinen Hinweis darauf, wie es in seinem Innern aussah.
    Rafael wandte sich mit ernster Miene an sie. „Kate?“
    Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, wie so oft seit ihrer Ankunft in diesem Land. Ein Teil von ihr wollte sagen, dass sie ihre Meinung geändert hatte und den Rest ihres Lebens mit Alec verbringen wollte. Wenn er doch nur etwas sagen würde!
    „Trotz der Aufregung des heutigen Tages hat sich wohl nicht viel geändert“, erklärte sie schließlich und wartete noch einmal darauf, dass Alec etwas sagte, irgendetwas. Doch er blieb stumm. Seine wundervollen grauen Augen sahen sie freundlich an, aber darüber, was in ihm vorging, verrieten sie nichts. Es war, als stünde eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen. „Bist du noch immer bereit, mich nach New York zu begleiten, um an der Versteigerung teilzunehmen?“
    „Ich sagte doch schon, dass ich es tun würde“, erinnerte er sie.
    Sie fuhr sich durch ihre schlammverkrusteten Haare. „Aber es soll eine Junggesellenversteigerung sein.“
    „Und das macht eine Scheidung wohl unausweichlich.“
    „Ja.“ Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie drängte sie entschlossen zurück. „Also, da das nun geklärt ist, werde ich jetzt duschen gehen. Ich bin voller Schlamm.“ Als sie sich umdrehte und davonging, fragte sie sich, ob sie sich den Ausdruck von Enttäuschung auf seinem Gesicht nur eingebildet hatte.
    Obwohl sie kein weiteres Wort mehr über die Scheidung verloren, verrieten ihre Körper um so mehr, als sie in dieser Nacht in stummer Verzweiflung miteinander schliefen. Am nächsten Morgen flogen sie mit einem kleinen sechssitzigen Flugzeug aus dem Dorf.
    „Ich habe gestern Abend nichts gesagt, weil ich andere Dinge im Kopf hatte“, gestand Alec ihr. „Aber ich möchte, dass du weißt, wie sehr ich deine Hilfe bei der Schatzsuche zu schätzen weiß.“
    Kate zuckte die Schultern. „Ich habe ja nicht viel geleistet“, erwiderte sie und berührte die Kette aus polierten Nussschalen, die Rafael ihr zum Abschied geschenkt hatte.
    „Und ob du etwas geleistet hast, schließlich hast du den Schlüssel zum Ganzen geliefert. Deshalb gebe ich dir auch die Hälfte des Gewinns, nach Abzug dessen, was die Regierung einstreicht.“
    Sie war mit ihren Gedanken bei der bevorstehenden Scheidung gewesen. Wieder einmal überraschte er sie. „Das ist nicht nötig.“
    „Selbstverständlich ist es das.“ Er nahm ihre Hand und verflocht wie immer seine Finger mit ihren, eine ungezwungene Geste, die über die Tatsache
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