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Ewig bist du mein (German Edition)

Ewig bist du mein (German Edition)

Titel: Ewig bist du mein (German Edition)
Autoren: Andrea Kane
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sie hatten auch nicht Fishers Messer an der Kehle und seine Hände auf ihrer Jeans.“
    „Vergessen wir’s, okay?“
    Marc musterte sie aus den Augenwinkeln. Dann wandte er sich dem Bildschirm zu und lauschte den Einzelheiten, die ihm alle schon aus erster Hand bekannt waren. Drei rothaarige Studentinnen, alle als vermisst gemeldet, waren vergewaltigt und ermordet worden. Drei schmuddelige Kneipen, jede nur einen halben Häuserblock von einer düsteren Gasse entfernt. Mädchen, die dort ihre Abende verbrachten und auf gleichaltrige Bekanntschaften hofften, aber immer allein nach Hause gingen.
    Dank Fishers Geständnis konnten weitere unbekannte Opfer identifiziert und ihre Leichen geborgen werden. Sie alle waren noch halbe Kinder gewesen und hatten erst seit Kurzem in Manhattan gewohnt – entweder als Besucherinnen oder als Austauschstudentinnen. Mädchen, deren Leben Fisher erkundet und dabei herausgefunden hatte, dass sie weder Freunde noch Familien hatten, die sie vermissen würden. Sie alle ähnelten den bereits bekannten Opfern.
    Marc atmete tief aus. Er war froh, dass der Fall gelöst war. Hoffentlich würde Fisher in seiner Zelle vermodern. Jetzt wurde es Zeit, etwas Neues in Angriff zu nehmen.
    Etwas Neues in Angriff nehmen hieß für Marc, ein paar Stunden zu schlafen, ehe das Team den nächsten Auftrag bekam. Bis dahin wollte er eine Weile entspannen. Was bei Marc bedeutete, den Adrenalinspiegel auf den Level zu bringen, auf dem er sich zu seiner Zeit als Navy Seal bewegt hatte. Deshalb betrieb er Extremsportarten, die andere Leute als Wahnsinn betrachteten. Seine derzeitige Lieblingsbeschäftigung war Base-Jumping, bei dem man mit einem Fallschirm von Hochhäusern, Sendemasten, Brücken und Felsen sprang. Aus diesen gefährlichen Höhen stürzte Marc sich nicht nur wegen des Nervenkitzels in die Tiefe, sondern auch, um sich zu vergewissern, dass er den riskanten freien Fall beherrschte. Erst in letzter Sekunde pflegte er seinen Fallschirm zu öffnen und zu Boden zu schweben.
    Ungeduldig rutschte er jetzt auf seinem Stuhl hin und her. Er wollte endlich nach Hause. „Wo ist Ryan?“, fragte er. „Unten in seiner Höhle?“
    „Nein. Hier oben. Direkt hinter dir. Bereit für die abschließende Besprechung, damit wir für heute Schluss machen können.“ Unbemerkt von Marc hatte Ryan McKay das Zimmer betreten. Er war das komplette Gegenteil eines Computerfreaks. Er war nicht nur ein technisches Genie, sondern auch ein Sportfanatiker, der jeden Morgen zwei Stunden intensiv trainierte. Zu seinem körperlichen Fitnessprogramm gehörten Mountainbiking ebenso wie Extrem-Marathonläufe – am liebsten im Death Valley oder in der marokkanischen Wüste. Dank Marc hatte er vor Kurzem seine Fallschirmspringerprüfung bestanden und sich von ihm für weitere halsbrecherische Sportarten begeistern lassen.
    Ryan besaß nicht nur einen muskulösen Brustkorb; er war außerdem von imposanter Statur und sah aus wie ein „schwarzer Ire“ – so nannten die „echten“ Iren ihre Landsleute, die statt der sprichwörtlichen roten Haare und Sommersprossen dunkle Haare und einen braunen Teint hatten, der die Frauen dahinschmelzen ließ. Dummerweise ließen ihn diejenigen, die sich ihm begeistert an den Hals warfen, ziemlich kalt und gingen ihm erheblich auf die Nerven. Jene Frauen, die ihn interessierten und mit denen er sich verabredete – wenn er denn einmal die Zeit dafür fand, was selten genug vorkam –, waren selbstbewusst, unabhängig und gaben sich unbeeindruckt von seinen körperlichen Vorzügen und Fähigkeiten.
    „Erstaunlich“, begrüßte Casey ihn. „Du überlässt deine kostbaren Roboter tatsächlich sich selbst, um uns deinen Abschlussbericht vorzutragen?“
    „Diesmal keine Roboter. Ich habe unser neues verschlüsseltes Funksystem getestet. So weit, so gut.“ Ryan hatte sich bereits vor den Sensorbildschirm gestellt. Seine Präsentation würde jede Einzelheit ihrer Ermittlungen kritisch beleuchten und Details berücksichtigen, die bei künftigen Aufträgen eine Rolle spielen konnten – eine Bilanz, die er nach jedem abgeschlossenen Fall zog.
    Jetzt ließ er sich auf einen Stuhl fallen und warf Casey einen prüfenden Blick zu.
    Ebenso wie Marc wusste er Bescheid über die Vergangenheit seiner Chefin. Und ebenso wie seinem Kollegen war ihm klar, dass Casey dieser Fall, auch wenn sie es niemals zugeben würde, sehr zugesetzt hatte.
    Im Zimmer war es ganz still geworden. Schließlich begann Ryan mit seiner
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