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Everything changes - Riskante Lust

Everything changes - Riskante Lust

Titel: Everything changes - Riskante Lust
Autoren: Megan Hart
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die er erneut nicht hindurchgehen konnte.
    Alex öffnete die Augen und ließ Jamie los, der etwas benommen aussah. Alex zog sich von dem Beinahe-Kuss zurück.
    „Alex“, sagte Jamie.

    Alex schob sie beide von sich. Whiskey stieg brennend in seiner Kehle auf, und er suchte stolpernd seine Klamotten zusammen. Sein Herz klopfte, sein Magen drehte sich um. Er floh durch den dunklen Flur in sein Badezimmer, wo er sich unter die Dusche stellte, ohne erst auf heißes Wasser zu warten.
    Schwuchtel .
    Verfickte verträumte Schwuchtel .
    Gesprochen in Jamies Stimme hallten die Worte in seinem Kopf wider. Er war betrunken und wütend gewesen, doch das war egal. Alex hatte schon Schlimmeres gehört. Es tat weh, weil es von Jamie kam, aber er verstand es. Wenigstens kannte Jamie ihn.
    Was, bin ich nicht gut genug für dich? Du musst es dir von irgendeiner dahergelaufenen Schwuchtel besorgen lassen, oder? Du kannst einen wildfremden Kerl in den Arsch ficken, aber mich nicht .
    Alex hatte damals nicht gesagt, was er heute auch nicht sagen konnte. Egal, was Jamie dachte, was er wollte, es wäre niemals das, was er haben würde. Ein ungelenkes Runterholen, ein zögerndes Schwanzlutschen konnten echte, wahre Freundschaft nicht ersetzen. Konnten Liebe nicht ersetzen. Und das wollte Alex auch gar nicht.
    Anne war diejenige, die zu ihm kam. Sie trat unter den nun heißen Duschstrahl und nahm ihn in die Arme. Er hielt sie fester, als er es verdient hatte.
    „Ich wusste nicht, dass Eltern ihre Kinder wirklich lieben können, bis ich die Kinneys kennenlernte“, sagte Alex. „Mein alter Herr ist ein gemeiner Bastard, wenn er nüchtern ist, und ein herzloses Arschloch, wenn er betrunken ist – also quasi immer. Er hat einmal einen Holzlöffel auf meinem Arsch zerbrochen. Dann hat er mit dem Gürtel weitergemacht. Ich habe angefangen, Kerle zu vögeln, weil ich wusste, dass es das Einzige war, was meinen alten Herrn zum Herzinfarkt treiben würde.“
    „Was hat er gesagt, als er es herausgefunden hat?“
    „Nichts. Ich habe es ihm nie erzählt.“ Er schaute sie durch den Schleier des fallenden Wassers an.
    „Warum nicht?“
    Annes Lächeln tat ihm weh. „Weil ich wusste, dass er mich dafür hassen würde. Doch in Jamies Haus waren alle so nett. Immer. Mrs Kinney machte Kekse. Mr Kinney spielte mit uns Jungs Fußball. Sie haben mich aufgenommen und mir das Gefühl gegeben, mich auch zu lieben, weil ich Jamies Freund war. Sie haben Geburtstagsfeiern für mich organisiert, als niemand sonst an meinen Geburtstag dachte. Sie haben mich bei Regen von der Arbeit abgeholt, damit ich nicht mit dem Fahrrad fahren musste. Ich habe praktisch vier Jahre lang in diesem verdammten Haus gewohnt, bis Jamie aufs College ging. Vier Jahre, Anne. Und am Tag nachdem Jamie fort war, bin ich herübergekommen, um zu sehen, ob ich für Mrs Kinney irgendwelche Einkäufe erledigen könnte. Ich hatte gerade mein erstes Auto bekommen und wollte so gerne für sie zum Laden fahren, wenn sie mich gebraucht hätte.“
    „Doch das tat sie nicht.“
    Er atmete tief ein. „Sie öffnete die Tür und ließ mich nicht hinein. Sie sagte mir, dass James nicht zu Hause sei und ich zurückkommen sollte, wenn er es wäre. Und dann machte sie die Tür einfach wieder zu.“
    „Was für eine …“ Anne biss sich auf die Lippe.
    „Ich habe es Jamie nie erzählt. Als er nach Hause kam, bin ich hergekommen, als wäre nichts gewesen. Aber sobald er wieder aufs College abfuhr, vergaß ich, dass seine Eltern überhaupt existierten. Wenn ich sie in der Stadt sah – und das tat ichregelmäßig –, schaute ich in die andere Richtung. Jamie weiß davon nichts. Ich habe nie mit ihm darüber gesprochen.“
    „Das tut mir leid, Alex.“
    „Jamie ist der einzige Mensch in meinem verpfuschten Leben, der mir je das Gefühl gegeben hat, etwas wert zu sein. Als du mich gefragt hast, ob ich ihn liebe … Wie könnte ich ihn nicht lieben? Jamie ist der Einzige, der mich je gelehrt hat, was es heißt, jemanden zu lieben. Ich glaube, schon als ich ihn das erste Mal in seinem rosafarbenen Polohemd mit dem aufgestellten Kragen gesehen habe, liebte ich ihn.“
    Alex drehte sich um und stellte das Wasser ab. Dann nahm er zwei Handtücher und stieg mit klitschnassen Klamotten aus der Dusche. Er setzte sich auf den Toilettendeckel, während Anne sich in ein Handtuch hüllte.
    „Als ich ihn auf dem College besuchte, um ihm zu sagen, dass ich das Land verlassen würde, wollte ich, dass er mich bat,
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